Kapitel 10

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Oliver kam die Treppe herunter und als er mich sah blieb er sofort stehen.

Entsetzt schaut er mich an. ,,Was ist passiert?! Du bist Leichenblass!"

Soll ich es ihm erzählen?.. das führt doch zu nichts außer das er sich wieder aufregt . Er hat jetzt genug Sorgen mit der Geschichte seines Bruders.

,,Ich musste nur an gestern Abend denken. "

,,Du lügst mich auch nicht an?", fragte er unglaubwürdig.

Ich schüttelte den Kopf.

War ja nicht gelogen..

Ich legte meine Hand neben mich als Zeichen er sollte sich hin setzen.
Dann kuschelte ich mich an ihn.

Ich gewann wieder ein wenig Sicherheit.

Er streichelte mir meinen Kopf und küsste meine Wange.

Ich schaute zu ihm hoch.

Er hatte so perfekte, blaue Augen.

Seine braunen Haare waren ein wenig wuschelig von dem Wind der draußen herrschte.

Sein Körper war immer noch angespannt. Ich wusste nicht wieso.

Er flüsterte mir ins Ohr, dass er immer auf mich aufpassen würde. Egal wo und wann.

,,Und du gehst morgen auch nicht zur Arbeit Engel", sagte er.
,,Nein", platzte mir heraus.

Er sollte mich nicht allein lassen.

Verwundert schaute er mich an.

Jetzt schnell dafür eine Ausrede finden.

,,..ich ähm..  Ich meine nicht das Carmen denkt ich hätte einen Vorteil durch dich wegen Chef und so.. du weißt was ich meine", log ich.

Immer noch schaute er mich an und ich merkte dass er mir nicht glaubte .

,,Bitte Schatz", flehte ich, ,,lass mich zur Arbeit. Dann bin ich zumindest abgelenkt.

Er zögerte, stimmte mir dann aber seufzend zu.

Ich fahr dich aber und dann gehst du nirgendwo hin ohne mir Bescheid zu geben , ist das klar?", sagte er Rau.

Ich nickte.

Am nächsten Tag fuhren wir dann gemeinsam mit deinem Auto zur Arbeit.
Unsere Wege trennten sich, als wir unsere jeweiligen Büros betraten.

Ich wollte grade hinein als Oliver mich am Handgelenk packte und mich zu sich zog. Er gab mir zum 'Abschied' einen Kuss.

Mein Büro war nichts besonderes. Oliver bat mir schon ein größeres an aber ich will nicht bevormundet werden nur weil wir ein Paar waren.

Dort befanden sich lediglich ein Schreibtisch und ein paar Instrumente.

Immerhin war es eine Musikagentur.

Wie arbeiteten mit vielen Künstlern Hand in Hand und entwickelten auch selber Songs usw.

Als ich grade dabei war, eine Songaufnahme zusammen zu schneiden, öffnete sich plötzlich ein 'Fenster' auf meinem Bildschirm.

"Ich kriege dich."

Ich bekam eine Gänsehaut.

Was soll das?!

Vorsichtig schloss ich das Fenster und atmete tief durch.

Ganz ruhig. Jetzt bloß keine Panik.
Du bist hier in Sicherheit. Oliver ist ja da.

Der Gedanke an ihn (Oliver) beruhigte mich und ich arbeitete weiter.

Ich konnte mich nur mit Mühe konzentrieren und auch Kaffee half da nichts.
Ich brauchte unbedingt frische Luft.

Mist, du darfst ja nicht ohne Oliver... Er bringt dich um, wenn wohl. Aber auf Toilette gehen wird ja wohl nicht verboten sein.

Hastig lief ich die Treppen hinunter in den Keller und schloss die Tür hinter mir.

Ich wusch mein Gesicht mit kaltem Wasser ab, als auf einmal mein Handy vibrierte.

Hübsch siehst du aus.


Ich zuckte zusammen. Was sollte der scheiss?? 

Mich überkam die Angst und mir wurde klar, dass ich so schnell wie möglich zu Oliver wollte.
Ich trocknete mein Gesicht und verließ mit einem Schritt den Vorraum, als mich jemand packte, mir den Mund zu hielt und mich an die Wand drückte.

,,So schnell sieht man sich wieder, Darling", hauchte er ekelig.

Ich bekam schwer Luft, da er teils meine Nase mit zu hielt. 
Erfolglos versuchte ich mich zu wehren und seine Hände weg zu schlagen.

Er war einfach zu stark. 

Voller Angst schaute ich in seine grauen Augen die voller Gier waren.

Er kam mir näher und versuchte meinen Hals zu küssen.

Ich will nicht von ihm berührt werden. Nur Oliver darf das.

Diese Gedanken gaben mir die Kraft, ihn ruckartig weg zu drücken und ihm gegen's Schienbein zu treten.

Er schrie auf vor Schmerz und ich entfloh ihm. Doch nicht von langer Dauer denn schnell riss er mich wieder zurück zu sich und packte mich grob am Kinn.

,,Ziemlich unhöflich von dir mich so zu behandeln, Kleines", zischte er.
Dabei starrte er mich an und ich merkte, wie er kurz davor war, mich noch einmal küssen zu wollen.
,,Du EKEL", schrie ich ihn an und versuchte ihm eine zu verpassen, doch er hielt mein Handgelenk fest, als ich ausholte.

,,Pass auf, mit wem du dich hier anlegst, Schätzchen", grinste er provokant, ,,es gibt vor mir kein entkommen. Und wehe du erzählst der Polizei etwas. Dann wirst du noch mehr Schmerzen spüren als jetzt und deinem Oliver wird es nicht besser ergehen", zischte er mich an.

Aus Verzweiflung nickte ich. Immer noch starrte er mich an, aber ich wich seinen Blicken aus.

Er schubste mich fest gegen die Wand sodass ich daran abprallte und auf den Boden fiel.

,,Auf wiedersehen, Mia Watson", flüsterte er mir ins Ohr und ging.

Woher kannte er meinen Namen? Woher wusste er all diese Dinge über mich mit Oliver? Woher wusste er wo ich mich befand?

Ich rannte auf die Toilette. Vor dem Waschbecken blieb ich stehen und betrachtete mich im Spiegel. An meinem Kinn waren Rötungen von seinem groben Griff und ich hatte Schrammen am Handgelenk. 

Wie soll ich die nur vor Oliver verstecken?

Ich versuchte mich unauffällig in mein Büro zu schleichen und überdeckte die Kratzer und Rötungen mit MakeUp. Außerdem frischte ich meine Wimperntusche und meinen dezenten Lippenstift auf, damit das neue MakeUp nicht auffällt.. Es sollte so rüber kommen, als hätte ich mich einfach so aufgehübscht. 

Ich setzte mich an meinen PC und überspielte alles was gerade eben vorgefallen ist..

Oliver darf nichts erfahren. Sonst rastet er komplett aus und macht irgendwelche Dummheiten.. Ich muss ihn da jetzt einfach versuchen raus zu halten..

The Businessmen And The Shy WomanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt