8. Picknick mal ganz anders

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Monique saß an ihrem Platz und versuchte sich auf die Arbeit zu konzentrieren, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Andauernd dachte sie über das Gespräch mit Denise in Holland nach. Seitdem ging ihr Hallamm noch weniger aus dem Kopf, was sollte sie nur machen.

Sie konnte ihn nicht vergessen, das musste sie sich endlich eingestehen. Dieser Kerl brachte ihr Leben völlig durcheinander.

Sie musste etwas unternehmen!

„Uniklinik, Schwester Manuela, Guten Tag.", Monique hatte sich überwunden einfach in der Klinik anzurufen und ein Treffen mit Hallamm zu vereinbaren. Sie wusste zwar noch nicht was sie bei dem Treffen von ihm wollte, aber irgendwas würde sicher dabei rauskommen.

Es war jedenfalls ein Anfang, um die Geschichte weitergehen zu lassen oder endgültig zu beenden. Bisher konnte sie sich auf ihren Bauch immer verlassen und sie wusste, wenn sie sich sehen würde, dann würde sie wissen was zu tun ist.

„Guten Tag, Monique Wagner am Apparat. Kann ich bitte Dr. Hallamm sprechen?"

„Einen Moment bitte. Ich verbinde Sie.", noch hing Monique in der Warteschleife, wenn Sie jetzt doch wieder auflegen wollte, wäre das die letzte Gelegenheit.

„Grüß Dich Süße! Das ist schön, dass du anrufst.", meldete sich Hallamm mit einer zärtlichen Stimme. Ob das wirklich so schön war, wird sich noch herausstellen.

„Hallo! Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du Zeit hast dich mit mir zu treffen? Wir müssen dringend reden. Ernsthaft reden, hast Du verstanden!?", so, jetzt war es raus und Monique konnte es nicht mehr zurück nehmen.

„Natürlich! Wann? Ich kann einen Kollegen fragen, ob der meine Schicht übernimmt und dann komm ich sofort!", Hallamm war positiv überrascht, am liebsten wäre er sofort losgerannt und hätte sie in die Arme geschlossen. Hauptsache war für ihn, dass sie wieder da war.

„Nein, das brauchst du nicht. Ich bin ja selbst noch im Büro. Jetzt sofort könnte ich gar nicht. Wie wäre es mit acht Uhr heute Abend?", wenn Monique schon das Schicksal herausfordern musste, dann aber bitte schnell.

Sie war sich im Leben noch nie so unsicher, wie bei Hallamm. Und je länger sie warten würde mit dem Treffen, um so mehr bestand die Gefahr, dass sie einen Rückzieher machte. Aber das löste das Problem auf Dauer auch nicht.

Ihr Gehirn hatte sich in den letzten Wochen schon andauernd selbständig gemacht und ihr permanent Hallamm ins Gedächtnis gerufen. Also musste sie alles daran setzen, endlich herauszufinden, was aus dieser Geschichte werden sollte.

„OK. Dann bin ich um Punkt acht Uhr bei dir. Ich werde dann jetzt mal weitermachen, damit ich heute Abend pünktlich aus der Klinik komme.", wenn Hallamm Chancen sah einen netten Abend mit einer Frau zu verbringen, dann würde er wahrscheinlich überpünktlich Feierabend machen.

„Gut, dann bis heute Abend!", Monique legte den Hörer auf, als ihr auffiel, dass sie überhaupt nicht über den Treffpunkt gesprochen hatten. Super, jetzt musste er natürlich annehmen, dass er bei ihr zu Hause stattfand.

Warum hatte sie denn nicht darauf reagiert? Sie hätte sich mit Hallamm lieber an einem neutralen Ort getroffen. In einem Restaurant oder Cafe oder wo auch immer. Aber nicht in Ihrer Wohnung. Was hatte sie da nur geritten.

Ihre Rädchen im Kopf liefen auf Hochtouren, jetzt noch mal in der Klinik anrufen wäre wohl peinlich. Er würde sofort denken, dass sie ihn nicht in der Wohnung haben wollte, weil sie befürchtete, dass sie sofort wieder schwach werden könnte. Was vermutlich sogar zutraf. Und es war der normale Gedankengang von Hallamm. Sie würde ihm total ausgeliefert sein.

Der Wahnsinn trägt einen weißen KittelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt