13. Ein gefährliches Hobby

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Daniel war irritiert, er hatte Monique jetzt seit drei Tagen nicht mehr gesehen. Auch ihr Auto konnte er nicht entdecken. War sie vielleicht im Urlaub? Er war nervös, denn er mochte es nicht, wenn er bestimmte Sachen nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Gespannt stand er am Fenster, so wie schon die Tage davor. Als Programmierer konnte er glücklicherweise auch von zu Hause aus arbeiten.

„Ach Süße, es geht schon.", sagte Monique am Telefon, „Wirklich!", sie saß am Schreibtisch, und wartete auf den Feierabend, wobei das Telefonat mit Denise die Zeit beschleunigen sollte.

Denise machte sich Sorgen um sie. Die letzten Tage war Monique bei ihr geblieben, denn der Krach an Hallamms Junggesellen-Abend war definitiv zu viel gewesen. Monique war vollkommen aufgelöst. Sie hatte sich auf der Arbeit krank gemeldet und war dann direkt bei Denise geblieben. Aber heute früh, bevor sie zur Arbeit fuhr, teilte sie Denise mit, dass sie abends wieder wie gewohnt nach Hause fahren würde. Es brachte ihr ja nichts.

In Denise Wohnung würde sie auch nicht schneller darüber hinweg kommen. Und außerdem vermisste sie ihr gemütliches, kuschliges Bett. Monique schlief nun mal am besten in ihrem Eigenen.

„Danke, dass Du mich die letzten Tage ertragen hast.", meinte sie zu Denise.

„Jederzeit wieder.", antwortete Denise prompt, „Hab ich dir heute früh schon gesagt. Du kannst auch gerne noch was zu mir kommen. Ist überhaupt kein Problem."

„Nein, nein.", lehnte Monique ab, „Außerdem möchtest du doch sicher bald mal wieder Besuch von Simon haben? Ich störe dich nur mit deinem neuen Lover!"

Da hatte Monique gar nicht so unrecht. Denise hatte Simon bestimmt seit einer Woche nicht mehr gesehen. Diese verdammten Seminare. Darüber mussten sie auf jeden Fall noch mal reden. Nichts gegen Freiraum in einer Beziehung, aber das war schon fast etwas zu viel. Und ihr schwante böses, bei dem Gedanken daran, dass eine ganze Horde gutaussehender Ärzte, für mehrere Tage eingekerkert in einem Luxushotel verweilte.

Sie schüttelte den Gedanken beiseite. Noch war sie im siebten Himmel und dachte nicht im Traum daran, dass er sie betrügen könnte. Schwachsinn!

„Hallo?", fragte Monique vorsichtig, „Noch jemand in der Leitung?"

„Oh, entschuldige.", antwortete Denise, wieder zurück in der Realität, „Ja, bin noch dran. War gerade in Gedanken. Sorry."

„Natürlich. Kaum erwähne ich Simon, schwelgst du mit deinen Gedanken direkt wieder im Liebeshimmel.", Monique musste dabei lachen. Was gut tat, somit wusste sie, dass sie ihren Humor durch Hallamm noch nicht verloren hatte.

Den würde ein männliches Wesen wahrscheinlich auch nie bezwingen können.

Denise schaute auf die Uhr, „Hey, also ich habe Feierabend und werde die heiligen Hallen hier jetzt verlassen. Weiß ja nicht was du machst?", fragte sie schelmisch.

Monique geruhte durchaus das Gleich zu tun. Sie freute sich schon auf eine schön heiße Tasse Tee, noch etwas in die Röhre schauen und sich dabei in ihre Kuscheldecke auf dem Sofa einwickeln.

Sie verabschiedeten sich und packen wahrscheinlich gleichzeitig die Taschen und düsten jede ab nach Hause. Ein wenig Ruhe hatten sich beide nach den anstrengenden Tagen verdient. Sie hatten kaum geschlafen und fast nur gequatscht.

Reden war unter Frauen nun mal die beste Chance solche Idioten wie Hallamm zu überleben.

Daniel hatte es satt am Fenster zu stehen und zu warten. Er versuchte sich etwas mit Arbeit abzulenken, zumal sein Chef schon mehrmals anrief, dass der Kunde auf sein neues Programm wartete.

Der Wahnsinn trägt einen weißen KittelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt