14. Apartment mit Balkon

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Denise war nervös, aufgeregt und glücklich zugleich. Simon war zurück und hatte sich umgehend bei ihr gemeldet, um sie zu einem romantischen Abendessen einzuladen.

In seinen eigenen vier Wänden wohlgemerkt.

Sie war sehr gespannt, bisher hatten sie sich nur in seiner Praxis und in ihrer Wohnung gesehen. Jetzt hatte er sein Männerrevier für sie freigegeben.

Ob dies ein Schritt weiter für ein uns bedeutete? Denise hatte sich gefühlsmäßig aber noch immer nicht entschieden, ob es eine Affaire war - eine sehr intensive wohlgemerkt - oder etwas Ernstes werden sollte.

Nach Jochen hatte sie einige Bedenken was eine ernsthafte Bindung mit einem Mann anging. Für eine ganztägige Männerbetreuung hätte sie sonst auch bei einer Hostessagentur mit speziellem Service anfangen können.

Bevor sie jedoch daran dachte, ihr Glück am Abend zu genießen, wollte sie wenigsten ihre beste Freundin nach deren Befinden fragen. Die letzten Tage waren verständlicherweise ein Horror für Monique gewesen.

„Wagner, guten Tag!", meldete Monique sich relativ entspannt.

„Hallo meine Süße.", entgegnete ihr Denise, „Wollte nur mal hören wie es Dir heute geht. Alles OK?"

„Es geht. Hab wahnsinnig viel Arbeit auf dem Tisch liegen, von daher ist die Ablenkung enorm!", stellt Monique fest. Wahrscheinlich würde sie über die eine oder andere Überstunde mal wieder nicht hinwegkommen, „Und wie sieht's bei Dir so aus?"

„Ganz gut.", sagte Denise ziemlich fröhlich, „Komm heute wohl pünktlich raus. Bin nämlich nachher mit Simon verabredet.", Denise machte eine oder vielleicht auch zwei Millisekunden Pause, „In seiner Wohnung!"

„Wow!", kam nur als Antwort von Monique. Aber sie gönnte Denise diesen Triumph, ihre Männerangelegenheiten waren ja bisher auch nicht unbedingt reibungslos von Statten gegangen.

„Aber wenn Du mich vielleicht brauchst?", fragte Denise ganz vorsichtig und leise in den Hörer. Sie würde für Monique da sein, wenn sie sie brauchte. Nach der Geschichte mit Hallamm war das für Denise eine Selbstverständlichkeit. Aber insgeheim hoffte sie, dass es heute Abend nicht der Fall sein würde, sie freute sich auf Simon und außerdem brauchte sie dringend wieder Sex.

Monique wusste genau, dass es zwar lieb und auch ernst gemeint war, aber dass Denise heute einen schönen Abend mit Simon haben wollte und den wollte sie ihr auch nicht verderben, „Nein, wenn ich heute aus dem Büro komme - und nur Gott weiß, wann das sein wird - dann will ich wahrscheinlich nur noch nach Hause und ins Bett schlafen.", antwortete sie ihr deshalb.

Denise atmete im Stillen tief durch.

Super, sie würde heute Abend endlich mal wieder eine leidenschaftlich und heißgeliebte Frau sein dürfen und schweifte mir ihren Gedanken direkt ab zu Simon's adonischen Körper und der Verschmelzung ihrer nackten Körper.

„Hallo?", manchmal fragte sich Monique, ob sie Simon's Namen besser nicht mehr erwähnen sollte, denn Denise schien bei dem Wort allein schon in Tagträume zu versinken, „Kannst Du den Gedanken mal kurz Beiseite schieben und Simon wenigstens wieder eine Hose anziehen! Wir sind schließlich noch am telefonieren.", insgeheim musste Monique jedoch lächeln.

„Was soll das denn heißen?", fragte Denise sie leicht empört.

„Das Du in Gedanken schon bei heute Abend warst!", halft ihr Monique auf die Sprünge.

Das konnte Denise nicht leugnen, aber das Monique sie auch gleich so durchschauen musste, „Ist ja gut. Hast außerdem Recht, ich heb's mir lieber für später auf, da muss ich dann auch nicht mehr daran denken und kann ihn einfach nur spüren!"

Der Wahnsinn trägt einen weißen KittelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt