➳ 43. Wutausbruch

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M A R A

Mir entwich die komplette Luft aus den Lungen, bei dem Namen Gouverneur. Ich schaute ihn an, und sah wie sich alle die ganzen Puzzleteile sich zusammensetzten.

Er schaute mich amüsiert an und löffelte weiter seine Suppe.

„Aber jetzt mal zu dem eigentlichen Thema, ich möchte das du uns beitrittst, da du eine Bereicherung für unsere Truppe wärst." sagte er nachdem er seine Suppe ausgelöffelt hatte.

„Ich werde niemals bei euch beitreten, wann verstehst du das endlich?" zischte ich und schaute ihn wütend an.

Wir werden dich schon noch dazu bringen, dass du bei uns beitrittst, und du somit dann an meiner Seite bist." lächelte er und wischte sich den Mund mit einer Serviette ab.

„Niemals." zischte ich.

„Du weißt doch was passiert, wenn es nicht so läuft wie ich es will, ich sag nur eure kleine Siedlung. Übrigens es war schlau euch mit Blut zu beschmieren, sodass ihr durch die Beißer Mengen gehen konntet."

Ich schaute ihn mit großen Augen an, doch so schnell wie sie groß wurden, wurden sie wieder zu Schlitzen. Ich merkte wie das Adrenalin durch meinen Körper gepumpt wird.

„Ihr wart das?" spuckte ich ihm fast entgegen, dabei hielt ich mich am Stuhl fest, damit ich ihn nicht hier und jetzt schlug.

„Na und? Du hast einen von unseren Männern getötet, dafür müssen wir uns doch rächen, findest du nicht?" grinste er, ich schaute ihn so wütend an.

„Jetzt schau doch nicht so, Süße." sagte er und beugte sich zu mir nach vorne um mich zu berühren, doch ich konnte mich nicht mehr halten, sodass ich seine Hand wegschlug und aufstand, wodurch ich den Stuhl umschmiss. Danach holte ich mit meiner ganzen Kraft aus und schlug ihm ins Gesicht, wodurch seine Wange sofort Rot wurde.

„Ihr habt uns wie verdammte Schlachttiere zur Schlachtbank geführt. Ihr seid doch krank, wundert mich nicht, dass du mit Philipp Kontakt hattest, denn du bist genauso ein Arschloch wie er!" schrie ich ihm entgegen. 

„Jackson." schrie Andrew, ohne mir zu antworten.

„Jetzt brauchst du schon Hilfe. Was ist denn aus dem großen Meister geworden?" sagte ich bitter. Doch er antwortete mir immer noch nicht, sondern schaute mich ungläubig an und hielt seine glühende Wange. Ich ging näher auf ihn zu sodass er mir in die Augen schauen musste.

„Ich werde euch so lange jagen, bis ihr danach bettelt zu sterben, und weißt du warum?" hauchte ich, doch als Antwort schüttelte er nur mit dem Kopf.

„Weil ihr es so verdient habt, ihr Bastarde." flüsterte ich ihm zu. Danach wurde die Tür aufgerissen, und ein großer Mann mit dicken Muskeln, der wahrscheinlich dieser Jackson war, kam hinein zu uns. Er kam sofort auf mich zu und packte mich am Unterarm, ich hingegen blieb ruhig und ließ mich von ihm ziehen.

„Denk an meine Worte." sagte ich zu Andrew, während ich aus dem Raum gezogen wurde. Er zog mich wieder hinaus in den kahlen Gang, und schloss die Tür hinter sich, sodass ich Andrew nicht mehr sehen konnte.

Doch anstatt das wir den vorherigen Gang hinuntergingen, nahm Jackson eine ganz andere Richtung. Ich schaute ihn verwirrt an, doch er verzog keine Miene und ging einfach weiter. Schon langsam merkte ich auch wieder die vertrauten Schmerzen im Bein und als wäre das noch nicht genug, knurrte mein Magen ununterbrochen.

Ich verfluchte mich selbst, da ich die Tomatensuppe nicht gegessen hatte.

Nach weiteren qualvollen Schritten, blieben wir dann endlich vor einer Eisentür stehen, Jackson öffnete diese, doch von hier aus konnte ich nichts im Raum erkennen, da es dort zu finster war.

Als ich gerade fragen wollte, ob ich dort hinein müsste, schubste er mich schon in den Raum hinein, sodass ich auf mein verletztes Bein fiel, und merkte wie ein Teil meine Naht aufriss.

Ich fluchte und wollte ihm noch etwas hinterher schreien, doch er schließte bevor ich es tun konnte, die Tür. Am Anfang konnte ich gar nichts sehen, da es so dunkel war, doch als sich meine Augen daran gewohnt hatten, konnte ich nur eine Matratze und eine Toilette sehen.

Ich schob mich zu der Matratze und legte mich darauf. Ich fasste zur Wunde die von meiner Hose bedeckt war, und bemerkte dort dass sie nass war, was bedeutete dass meine Wunde wieder blutete. Ich seufzte erschöpft aus und legte mein Kopf auf die Matratze. Doch das Liegen verstärkte nur meine Kopfschmerzen, wo durch ich aufwimmerte.

Womit habe ich das hier verdient?

Wenn es da draußen einen Gott geben sollte, warum tut er mir das dann an?

Ich weiß nicht wie lange ich dort schon so saß, aber mein Bein hatte so langsam aufgehört zu bluten, da ich die ganze Zeit mein Bein gegen die Matratze gedrückt hatte, doch dafür hatte die Matratze einen großen Blutfleck bekommen.

Meinen Kopf hatte ich auf meinen Arm gelegt, und so dachte ich an die ganzen Momente in unserer Siedlung zurück, die mich vor dem Wahnsinn retteten.

Ich ging wie jeden Tag eine Runde um die Siedlung, um zuschauen, wie viele Beißer an unserem Zaun waren. Zu dem Tag waren es nicht viele, sodass ich wieder ins Haus gehen wollte. Doch bevor ich überhaupt in die Nähe kam, hielt mich Carl auf.

„Mara, du musst schnell mit mir mitkommen, es geht um meinen Dad." sagte er in Panik. Ich nahm sofort seine Hand und rannte mir ihm zu der großen Wiese.

„Was ist denn mit ihm?" fragte ich ihn völlig außer mir.

Carl antwortete nicht sondern führte mich zu einer Stelle an der Wiese wo das Gras nicht so hochgewachsen war. Ich schaute nach rechts und sah Rick dort stehen, mit allen Gliedmaßen und völlig Gesund.

Carl ließ meine Hand los und rannte von uns weg. Ich schaute ihn fassungslos hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war, danach schaute ich wieder zu Rick, der langsam auf mich zu kam. Als er bei mir war, nahm er meine Hand und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen, als wir uns lösten schaute er mir tief in die Augen.

„Wir hatten noch nie ein Date, was üblicherweise Paare eigentlich haben, und das hier soll sozusagen dann unser erstes Date werden." lächelte er und zeigte auf die Decke die hinter ihm auf der Wiese lag. Ich lächelte ihn an und legte dann meine Hand in seine ausgestreckte Hand. Damit führte er mich zur Decke und ich setzte mich dann darauf, und er tat es mir gleich.

Wir schauten uns in die Augen und küssten uns dann erneut sanft, dabei zog er mich nah an sich. Wir lösten und er legte einen Arm um mich, sodass ich von ihm gewärmt wurde, da es schon dämmerte. Ich legte mein Kopf auf seine Schulter und schaute mit ihm die letzten Sonnenstrahlen hinterher, bis sie ganz verschwunden waren.

Wir saßen dort bis es Nacht war, doch es war das schönste Gefühl überhaupt, da ich es sehr genoss in Ricks Arme zu sein, und somit seinen Duft einzuatmen und einfach das Gefühl von Geborgenheit zu spüren.

„Ich liebe dich, Mara." hauchte er und küsste meine Stirn.

„Ich liebe dich auch." antwortete ich und schmiegte mich an ihm.

Langsam verschwamm vor meinen Augen das Bild von uns als glückliches Paar, und ich merkte wie mir eine Träne die Wange hinunterfloss.

Ich vermisse Rick. 

Undead ➳ R.G ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt