➳ 37. Gewitter der Gefühle

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Die Tränen flossen nur noch wie Bäche meine Wangen hinunter, und der Regen der jetzt angefangen hatte, verschmolz sich mit meinen Tränen zusammen.

Was Rick mir an den Kopf warf, war nur verletzend, da er mich für die Siedlung schuldig machte. Obwohl ich auch nicht wissen konnte, dass wir gestürmt werden würden, wenn ich es gewusst hätte, wäre ich weitergegangen, doch ich konnte es nicht mehr rückgängig machen.

Meine Kleidung fing schon an, an meiner Haut zukleben, und als ein kalter Wind vorbeiblas, fing ich an zu zittern. Das verleitete mich dazu, dass ich meine Beine so nah wie möglich an meine Brust zog. Dazu begann über mir ein richtiges Gewitter, es donnerte und blitzte so stark, dass ein normaler Mensch zusammenzucken würde, doch ich zuckte kein einziges Mal. Ich würde deswegen auch nicht zurück in die Scheune gehen.

„Mara?" schrie Liam von weit entfernt, durch das Gewitter hindurch, doch ich blieb still. 
„Wo bist du?" schrie er nochmal.
„Liam." antwortete ich schwach, doch es wurde verschlungen, da genau da ein Donner ertönte. Ich schaute mich im dunklen Wald um, und suchte nach Liams Silhouette, doch ich sah nichts, und die Tränen, die immer noch flossen halfen mir auch nicht dabei etwas zusehen.

Deshalb gab ich es auf und schaute wieder auf den Waldboden, und versuchte das Zittern zu unterdrücken.

„Da bist du ja!" rief Liam, und ging auf mich zu, dabei wurden seine Schritte durch den Matsch der durch den Regen entstanden ist, verstärkt.

Ich hob meinen Kopf und schaute in das Licht seiner Taschenlampe, deshalb kniff ich meine angeschwollenen Augen zusammen.

Dies bemerkte Liam, und schaltete die Taschenlampe aus.
„Komm zurück in die Scheune, hier ist es zu kalt und es gewittert." sagte er.
„Ich gehe nicht zurück um nochmal angemacht zu werden." zischte ich.
„Mara..." fing Liam an, und kniete sich vor mich hin, und strich mir die nassen Strähnen aus dem Gesicht.
„Was denn?" fragte ich.
„Du musst doch nicht neben ihm liegen oder mit ihm reden." sagte er.
„Ich will nur das du in der Wärme bist." fügte er hinzu.

Ich schaute neben Liam vorbei, und sah weitentfernt einen weiteren Lichtstrahl, der durch die Bäume leuchtete. Das Gewitter tobte weiter über uns, und ließ erneut einen Donner los.

Dieses Mal zuckte ich leicht zusammen, und schaute Liam in die Augen, der mich besorgt musterte. Ich strich mir die restlichen Tränen von den Wangen, da meine Tränen jetzt versiegelt waren, da Liam bei mir war.

Der Lichtstrahl hinter Liam, kam immer näher bis, er bei uns stehen blieb, und zeigte wer es war, und es war niemand anderes, als Daryl.

„Verdammt Mara, geh in die Scheune." zischte Daryl.
„Du hast mit gar nichts zu sagen." zischte ich zurück.
„Geh doch einfach rein, und mach kein Theater daraus." brummte er jetzt.

Der Satz machte mich so wütend, sodass ich blitzschnell aufstand, wodurch ich ins Wackeln kam, da meine Füße taub waren. Doch trotz dem Gefühl ging ich auf ihn zu und stellte mich genau vor ihm hin.

„Ich soll kein Theater machen? Sag das erst deinen tollen Kumpel, bevor du mir das auf den Kopf wirfst." zischte ich.

Meine Traurigkeit und Verzweiflung verwandelten sich mit diesen einen Satz in blanke Wut. Liam kam auf mich zu, und nahm meinen Arm und zog mich mit sich aus dem Wald. Ich wehrte mich nicht, da ich wusste das Liam stärker war, und ich somit verlieren würde.

Er zog mich bis zum Scheunentor, dort machte er das Tor auf, und führte mich hinein.
Alle Gespräche die gerade geführt wurden, verklungen als sie mich mit Liam und Daryl sahen.

Ich selber ging an ihnen vorbei, da es mir peinlich war, wie mich die anderen ansahen, und was sie jetzt wohl von mir dachten. Auf den Weg nahm ich meinen Rucksack mit und ging in eine Ecke, wo keiner so schnell hingehen würde, und wo mich auch keiner sah. Liam ging mir mit seinen Sachen hinterher und setzte sich neben mich hin. Ich suchte mir währenddessen trockene Kleidung, und schälte mich dann aus der nassen Kleidung und zog mich um. Liam schaute mir kurz zu wie ich mich umzog, doch schaute dann schnell wieder weg, als es ihm auffiel. Die nasse Kleidung hang ich über ein Holzbrett und dann setzte ich mich neben ihm hin.

„Mara, vergiss niemals, dass ich dich liebhabe." hauchte er und ich runzelte die Stirn.
„Das könnte ich niemals, da du mir wichtig bist." hauchte ich zurück.

Er nickte und zog mich an sich und legte einen Arm um mich, da er bemerkt hatte das ich immer noch zitterte obwohl ich eine dicke Jacke anhatte. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schaute den Heuballen vor mir an. Wie wir da saßen erinnerte mich so sehr an die High School, wo jeder dachte das wir zusammen waren, da wir so vertraut miteinander waren.

Ich hörte Schritte auf uns zu kommen, deshalb hob ich den Kopf von Liams Schulter und schaute auf, und sah Rick.

„Kaum haben wir uns gestritten, schmeißt du dich schon an den nächsten ran." zischte er, Ich schaute ihn ungläubig an.
„Was soll das jetzt?" fragte ich fassungslos.
„Ja, was soll das jetzt?" ahmte er mich nach.
„Ja, was wohl? Dich zur Rede stellen, was du für eine bist."
„Was bin ich?" fragte ich geschockt, da ich nicht gewusst hatte, zu was er fähig war.
„Hau ab, Rick." zischte Liam.
„Was willst du jetzt von mir?" fauchte er Liam an.

Jeder in der Scheune schaut Rick geschockt an, Daryl kam auf Rick zu und zog ihn mit sich.

Ich schaute den beiden hinterher, bis sie nicht mehr in meinem Blickfeld waren. Ich spürte sofort die Leere und den Schmerz in meinem Herzen, was Rick angerichtet hatte. Es fühlte sich an als würde er mir mein Herz herausreißen und drauf herumtrampeln.

Nach einer Weile, legte ich meinen Kopf wieder auf seine Schultern und starrte solange auf den Heuballen, bis ich vor Müdigkeit einschlief. 

Wir wurden durch einen lauten Knall aus unserem Schlaf gerissen, jeder saß Kerzengerade da, und schaute sich geschockt in der Scheune um, doch wir konnten nichts Ungewöhnliches sehen. 

Wir wurden durch einen lauten Knall aus unserem Schlaf gerissen, jeder saß Kerzengerade da, und schaute sich geschockt in der Scheune um, doch wir konnten nichts Ungewöhnliches sehen. Glenn und Daryl standen auf und gingen aus der Scheune hinaus um da nach dem Rechten zu sehen.

„Falscher Alarm, Rick hat nur randaliert." sagte Glenn genervt.

Weil wir wussten das wir nicht mehr schlafen, rappelten wir uns alle auf und machten uns fertig. Ich schulterte meinen Rucksack, und steckte meine Pistole in den Waffengürtel. Als ich fertig war, schaute ich Liam zu wie er seine Tasche packte und dann aufstand und sich neben mir hinstellte.

„Du hast da überall Heu." sagte ich und zeigte auf seinen ganzen Körper.

Er schaute sich an und ich musste kurz lachen, weil es einfach so lustig aussah, lachte auch mit und strich sich das Heu vom Körper.

„Als es werden nur Daryl, Liam, Glenn, Abraham, Rosita, Mara und ich gehen. Der Rest passt auf die Scheune auf, und falls wir bis Mittag noch nicht da sind, dann flüchtet ihr." rief Rick und schaute dann alle an. Wir nickten und machten uns bereit. Ich selber ging nochmal zu Emily und Judy, dabei verabschiedete ich mich von den beiden. Als ich dies getan habe, gingen wir los in die Richtung, in die uns Aaron führte. Dort kamen wir bei einem Wohnwagen an, der uns alle nach Alexandria brachte. 

Undead ➳ R.G ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt