➳ 42. Seitensprung

454 30 22
                                    

R I C K

Es sind jetzt geschlagene drei Tage vergangen seit Mara, von den Typen mit dem blutigen W auf der Stirn entführt wurde. Wir suchten Tag und Nacht nach ihr, doch wir fanden keine Spur oder irgendetwas was uns zu ihrem Standort bringen könnte. Dazu mussten wir uns um Alexandria kümmern, da dieser Kampf eine Menge Beißer angelockt hatte, die unser Zuhause zerstören wollten.

Während ein paar nach Mara suchten, kümmerten sie die anderen um die Beißer, die wir auch zum Glück alle töten konnten. Daryl fuhr dann die ganzen Leichen weg, und jetzt waren wir dabei unsere Mauer wiederaufzubauen.

Heute waren ich und Daryl wieder an der Mauer und bauten diese mit ein paar anderen Bewohner auf.

Dabei prallte die Sonne auf uns, was die Arbeit noch anstrengender machte. Ich schwitzte am ganzen Körper, sogar an Stellen wo ich nie dachte das man dort schwitzen konnte. Aber wenn ich die anderen ansah, wusste ich das es ihnen genauso ging wie mir.

Als ich gerade gegen das Blech hauen wollte, hörte ich hinter mir eine weibliche Stimme meinen Namen rufen. Ich drehte mich um und sah Jessy lächelnd auf mich zu kommen.

„Die ist für dich." sagte sie und reichte mir eine Wasserflasche, ich nahm sie dankend an und trank einen kräftigen Schluck daraus. Danach ließ ich sie neben mir auf die Wiese fallen.

Als ich mich umdrehen wollte, und mich somit wieder an meine Arbeit wenden wollte, hielt mich Jessy davon ab, indem sie meinen Arm festhielt. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und schaute sie fragend an.

„Ich habe mir gedacht, wenn ihr heute hier fertig seid, könnte ich für dich kochen, aber nur wenn du willst." sagte sie und schaute auf ihre Hände.

„Von mir aus." sagte ich.

„Dann bin ich dann bei dir, sobald es dämmert." lächelte Jessy und drehte sich um und ging.

Ich wendete mich meiner Arbeit zu, doch dabei bemerkte ich Liams wütendes Gesicht. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und schaute ihn an.

„Kaum ist Mara weg, schon schmeißt du dich an eine andere! Du bist einfach so ein Wichser." brüllte mich Liam sofort an.

„Halt dich da raus, hat du mich verstanden?" zischte ich bedrohlich und ging auf ihn zu.

„Wenn nicht? Verletzt du mich dann auch?" brüllte er und ich wurde durch diesen Unterton noch wütender.

„Halt deine Klappe." zischte ich wütend und packte ihn am Kragen seines Holzfällerhemdes und zog ihn näher zu mir.

„Du machst mir keine Angst." lachte er gehässig, und schubste mich weg von ihm.

„Du wirst schon sehen, was du davon haben wirst, wenn Mara zurückkommt, oder sogar tot ist." zischte er und ging von mir weg. Ich schaute ihm wütend hinterher, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte, danach machte ich an der Wand weiter, da konnte ich meine Wut auslassen, die sich angestaut hatte.

Liam hat keine Ahnung von was er da redet, da Mara lebt und auch wieder zu uns zurückkommen wird. Sie ist stark und taff, deswegen habe ich mich ja auch in sie verliebt, eben nicht nur in ihre Schönheit, sondern auch in ihren Charakter. Deshalb könnte ich mir selber eine reinhauen, weil ich sie gehen lassen habe, und ihr in der Scheune nicht hinterhergerannt bin, um mich für die harten Worte zu entschuldigen. Sie ist die Frau nach Lori, die ich liebe, dazu versteht sie sich mich Carl und Judith und die beiden mögen sie auch.

Ich merkte jetzt gerade, wie wichtig diese Frau für mich war, doch leider habe ich sie verloren, und dazu die Chance in Frieden ein normales Leben mit ihr zuführen, so gut es ging in dieser Welt.

Ich wurde gerade so wütend auf mich selber, sodass ich den Hammer ins Gras haute, wodurch mich die anderen verwirrt anschauten, doch ich ignorierte sie und ging von der Mauer weg, da ich nicht mehr arbeiten konnte, dazu dämmerte es schon, weswegen die anderen auch gleich aufhören würden. Ich verfluchte mich auf den Weg zu meinem Haus selber, doch als ich gerade die Treppe hoch gegangen war, und vor der Haustüre stand, atmete ich nochmal tief durch und ging dann ins Haus.

Als ich einen Schritt ins Haus machte, roch ich sofort den Geruch von Tomaten was mir sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ, und mich ein wenig auf andere Gedanken brachte. 

Ich ging dem guten Geruch hinterher und sah wie Jessy in der Küche in einem Topf herumrührte. Ich ging näher zu ihr und schaute in den Topf hinein, und sah eine Tomatensuppe mit kleinen Brotstücken.

„Danke, dass du kochst." sagte ich und schaute sie dabei an.

„Ist doch kein Problem." antwortete sie und machte ein paar kleingeschnittene Kräuter in die Suppe.

„Wo sind Carl, Judith und Emily?" fragte ich sie, da ich kein Geschrei von ihnen hörte was mich stutzig machte.

„Carl ist bei Ron, Judith und Emily bei Carol." antwortete sie und ich nickte, doch das ganze verwirrte mich ein wenig.

„Ich würde mich umziehen, außer du bräuchtest Hilfe?" sagte ich.

„Nein brauch ich nicht, zieh dich ruhig um." antwortete sie und lächelte.

Ich ging aus der Küche, die Treppe hinauf in mein Schlafzimmer. Ich öffnete meinen Schrank und nahm mir eine schwarze Jeanshose und ein grau-schwarz kariertes Holzfällerhemd hinaus und zog es mir an.

Als ich wieder unten war, sah ich das der Esstisch fertig aufgedeckt war. Ich ging auf den Tisch zu und sah das der Topf in der Mitte des Tisches stand, und daneben stand eine weiße Kerze, ich schaute den Tisch skeptisch an. Doch dann kam Jessy mit einer Weinflasche in der Hand auf mich zu.

„Ich hoffe du magst Wein." sagte sie und stellte ihn auf den Tisch.

Ich nickte und setzte mich auf einen Stuhl, und Jessy setzte sich gegenüber von mir hin.

Sie nahm den Schöpfer und machte uns beide etwas auf unsere Teller, dazu nahm sie die Flasche Weißwein und öffnete diesen auch und schenkte uns etwas in die Gläser.

Sie nahm ihr Glas und streckte es in meine Richtung.

„Auf das wir Mara wiederfinden." sagte sie, ich schaute sie verwirrt an, doch nahm auch mein Glas und stieß mit ihr an. Wir tranken einen Schluck und fingen dann an zu essen.

Während dem Essen redeten wir fiel, da wir uns gegenseitig viele Fragen stellten und uns besser kennenlernen wollten, doch dafür war der Wein schuld, der bei uns beiden anfing zu wirken. Ich vergaß Mara und alles um mich herum, ich konzentrierte mich nur auf Jessy.

Nachdem wir fertig waren, und der Wein auch leer war, räumten wir den Tisch ab. Danach begleitete ich Jessy zur Haustüre.

„Danke für das Essen." lächelte ich.

„Das mach ich doch gern für dich." lächelte sie und kam mir einen Schritt näher, sodass unsere Gesichter nur noch ein paar Zentimeter auseinander waren.

Wir schauten uns in die Augen, bis Jessy die Lücke schloss, indem sie ihre Lippen auf meine drückte.

Sofort schlugen alle Alarmglocken in mir auf, doch durch den Alkohol, war es mir egal das sie schlugen und erwiderte den Kuss.

Obwohl es wohl der größte Fehler war, vertiefte ich den Kuss und legte meine Hände an ihre Hüfte und sie legte die Arme um meinen Hals und zog mich so näher an sich. So bewegten wir uns dann auf die Couch zu, währenddessen machte sie sich an meinem Hemd zu schaffen und ich zog ihr T-Shirt aus. Als wir an der Couch ankamen, ließen wir uns darauf fallen und hatten dann dort Sex, doch es fühlte sich nicht richtig an.

Meine Gedanken an Mara wurden dadurch immer schlimmer, ich dachte dabei nur ununterbrochen an sie. Ich fühlte mich so schuldig, weil ich mit Jessy schlief, obwohl wir gar nicht mehr zusammen waren. Es fühlte sich so an als würde ich sie betrügen, und das zeigte mir das ich sie immer noch liebte.

Undead ➳ R.G ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt