Zwei Wochen später
Die letzten zwei Wochen vergingen ohne erwähnenswerte Ereignisse. Viola und Austin haben schon eifrig mit den Hochzeitsplanungen begonnen. Sie konnten es kaum noch erwarten. In der Schule verbrachte ich meine Pause jetzt gemeinsam mit meinen Stiefbrüdern und ihren Freunden.
Seit dem Vorfall mit Melody auf Alex' Party schaute mich wirklich keiner mehr mit dem Arsch an. Sie war eben unsere 'Queen Bee' und bei jedem beliebt. Wie sie das geschafft hatte, wunderte mich immer wieder. Sie war eine richtige Schlampe, wie sie im Buche stand. Und dazu noch strohdumm! Die hatte es doch nur durch das Gymnasium geschafft, weil ihr Vater die Schule leitete! Unglaublich, was einem Vitamin B einem alles brachte. Aber dadurch, dass ich mit den Bad Boys abhing, ließen mich die meisten in Ruhe.
Sie hatten echt Angst von Kendall, Alex, Daniel, Justin und den Zwillingen. Konnte ich echt nicht verstehen. Das war ja alles nur Fassade. In Wirklichkeit waren die alle total liebenswert und kein Stück arrogant. Außer Kendall. Das hatte ich in den letzten beiden Wochen erfahren.
Es war gerade die fünfte Stunde. Ich hatte Biologie, als eine Ansage gemacht wurde. "Malou Anderson, bitte zum Direktor. Malou Anderson." Was? Warum musste ich zum Direktor? Im Schnelldurchlauf ging ich die letzten Wochen durch, fand jedoch nichts, weswegen ich zum Direktor müsste.
Ich schnappte mir meinen Rucksack und machte mich auf den Weg. Ich hörte die Schüler tuscheln, aber mir war das egal. Mit schnellen Schritten ging ich am Sekretariat vorbei ins Büro des Direktors. Ich klopfte und betrat den Raum. "Ich wurde ausgerufen." Herr Buller sah von seinen Unterlagen auf. "Das habe ich gewiss, Frau Anderson. Setzen Sie sich doch.", schlug er vor.
Etwas zögerlich nahm ich auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz. "Sie wissen sicherlich, warum Sie hier sind." "Ehrlich gesagt nicht. Ich habe nichts angestellt und schreibe hervorragende Noten.", entgegnwte ich. "Das mit den Noten stimmt. Allerdings ist Ihre Weste beim besten Willen nicht weiß." Ich hasste es, wenn Leute so mit einem sprachen. So von oben herab, als wären sie was Besseres.
"Ich erkläre Ihnen aber gerne noch mal den Sachverhalt. Eine Schülerin kam eben zu mir und beklagte sich über Sie, Sie hätten ihr teures Designerkleid zerstört. In der Tat ist von dem Kleidungsstück nicht mehr viel übrig. Was sagen Sie dazu?" Eine Schülerin? War doch klar, wer das war. Melody, die Bitch!
"Wann sollte das denn bitte passiert sein?", fragte ich. "Heute in der dritten oder vierten Stunde während des Sportunterrichts." Ahaa! "Tut mir leid Sie enttäuschen zu müssen, Herr Buller, aber in diesen Stunden hatte ich Kunst und die Pausen habe ich mit meinen Stiefbrüdern verbracht." "Wie kommt es dann, dass Sie bei der Tat gesehen wurde?" Was?! Die Sache wurde ja immer absurder! "Ich habe das nicht getan! Fragen Sie Frau Koslowski. Ich war im Kunstunterricht und habe an meinem Bild weiter gezeichnet. Sie können auch gerne meine Stiefbrüder und ihre Freunde fragen. Die können bezeugen, dass ich es nicht gewesen sein kann." So langsam wurde ich wütend. Melody konnte was erleben! Das ging echt zu weit!
"Trotz allem müssen Sie heute Nachsitzen, Frau Anderson. Solch eine Tat darf nicht ungestraft davon kommen. Nachher heißt es, dass man sich hier aus allem rausreden kann. Das wirft ein schlechtes Licht auf unsere Schule." 'Das Einzige, was ein schlechtes Licht auf diese scheiß Schule wirft, sind Sie und ihre dumme Tochter!', schrie ich ihn in meinem Kopf an.
Kopfschüttelnd verließ ich den Raum. So was musste ich mir nicht bieten lassen. Ich lief nach draußen und setzte mich auf einer der Bänke auf dem Schulhof. Zu Biologie würde ich jetzt bestimmt nicht mehr zurückgehen. Ich schloss die Augen, um mein Herz wieder zu beruhigen.
Diese Aktion von Melody gab Rache. Die konnte sich auf was gefasst machen. Und auf was? Tja, gute Frage. Ich werde nachher Kendall mal fragen, ob er eine Idee auf Lager hatte. Der war in solchen Dingen doch erfahren.
*
Meine letzte Stunde war Mathe. Danach musste ich in die Cafeteria, um auf Herrn Buller zu warten. Aber ich war nicht alleine. Unzählige weitere Schüler saßen an den Tischen und aßen. Sie hatten scheinbar Nachmittagsunterricht, während ich jetzt eigentlich eine Freistunde hätte. Aber einer stieß aus der Masse raus. Okay, wann tat Kendall das nicht?
Ich setzte mich in die hinterste Ecke des Raumes und hörte Musik, während ich mich an meine Hausaufgaben machte. Ich hatte zwar ein großes Mundwerk, dennoch war ich ein Streber.
Ich war so vertieft in meine Musik, dass ich gar nicht mitbekam, wie Kendall sich neben mich gesetzt hatte, bis er einen meiner Kopfhörer nahm und sich meine Musik anhörte. "You're Nobody 'Til Somebody Loves You? Wirklich?", lachte er. "Ich finde James Arthur einfach nur gut. Aber wenn du willst, kann ich auch was anderes anmachen." "Nein, nein. Passt schon. Vor allem, wenn du mitsingst.", grinste er. Was? Hab ich etwa wirklich mitgesungen? "Sag mir bitte, dass ich das nicht gemacht habe." "Du hast nicht mitgesungen. Aber du hast eine echt schöne Gesangsstimme." Shit! Das war ja so peinlich.
Ich merkte, wie meine Wangen rot wurden. "Kein Grund rot zu werden, Gorgeous. Aber warum bist du eigentlich noch hier?" Gorgeous? Ich und hinreißend? Na klar. "Muss nachsitzen." Er blickte mich ungläubig an. "Was hat unser kleiner Geek angestellt?" Jetzt war ich also wieder ein Geek? Den Typen werde ich wohl nie verstehen.
"Ich soll angeblich ein teures Designerkleid einer Schülerin ruiniert haben. Allerdings war ich in der Zeit im Kunstunterricht oder mit euch zusammen. Buller wollte es mir nicht glauben und hat mich zum Nachsitzen verdonnert, mit der Begründung, dass es ein schlechtes Licht auf die Schule werfen würde, wenn er es nicht täte. Das bestätigte meine Vermutung, dass es Melody war, die sich beschwert hatte.", erklärte ich. "Was eine Bitch.", murmelte Kendall. Ich nickte zustimmend.
Dann fiel mir mein Gedanke von eben wieder ein. "Kendall? Tust du mir einen Gefallen?" "Kommt drauf an.", zögerte er. Konnte ich verstehen. So wie ich das fragte, konnte da nichts Gutes hinterstecken. "Hilfst du mir?" "Wobei?" "Revenge.", entgegnete ich.
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Uhhh... Was denkt ihr? Was für Rachepläne schmieden die beiden?
Achja, wo wir schon bei Fragen sind, wenn ihr irgendwelche habt, stellte sie einfach :)
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Another Bad Boy Story
General FictionMalou lebte mit ihrem Vater 4 Jahre lang alleine. Doch dann beschlossen ihr Vater und seine neue Freundin zusammenzuziehen. Was Malou bis da hin noch nicht wusste, sie bekommt 5 Stiefbrüder. Der älteste, Kendall, ist aber nicht irgendwer, sondern de...