Chapter 53

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Wir wurden ins Krankenhaus gebracht und untersucht. Kendall wurde von Hans ziemlich übel zugerichtet, aber ihm ging es so weit gut. Die Polizei hatte Eric mitgenommen und unsere Aussagen aufgenommen. Hans ist noch gestorben, bevor die Rettungshelfer ihm helfen konnten.

Während Kendall mit einigen Prellungen, Platzwunden und gebrochenen Rippen davon kam, hatte ich mir etwas Unangenehmeres eingefangen. Danke des tollen Kleids und seinem dünnen Stoff hatte ich eine Blasenentzündung. Hörte sich scheiße an, war es auch. Ich konnte nicht ohne Schmerzen pinkeln und ich musste Antibiotika nehmen, wodurch ich Pickel und Durchfall bekam. Naja, aber ich war froh, dass das Ganze endlich vorbei war.

Die Hochzeit war in wenigen Wochen und unser Abschluss ebenfalls. Falls ihr vermutet hattet, dass die Hochzeit und die Feier wegen unserer Entführungen abgesagt wurde, habt ihr falsch gelegen. Keiner hatte überhaupt daran gedacht sie abzusagen, aber nicht weil wir unwichtig waren oder die Feier wichtiger. Sondern weil keiner auch nur einen Gedanken daran verschwendet hat und zu sehr auf Kendall und mich fixiert war. Das hatte auch so seine Vorteile. Mein Dad und Viola heiraten doch noch und wir konnten unser Abitur gebürtig feiern.

Kendall musste noch ein paar Tage im Krankenhaus verbringen, wo ich ihn jeden Tag besuchte. Ich hatte ja sowieso nichts Besseres zu tun. Wir waren frei von der Schule und alles anderen war vergessen. Und obwohl er im Krankenhaus lag, kümmerte er sich noch um mich. Er bat immer wieder eine Schwester, damit sie mir etwas brachte. Ich glaubte, die gesamte Belegschaft seiner Station hatte keine Lust mehr auf ihn.

"Du weißt, dass du viel trinken solltest, Lou.", grinste er und drückte den Knopf, um eine Schwester zurufen. Ich verdrehte die Augen. Das machte er jedes Mal. Die Schwestern fragten sich wahrscheinlich, ob ich zu dumm sei, mir selber etwas zu Trinken zu holen. Kendall grinste mich jedes Mal nur dumm an und sagte nichts.

Vier Tage nach der Sache war Hans' Beerdigung. Ich wusste nicht, warum, aber ich wollte hingehen. Die Jungs hielten mich für verrückt. Aber ich fand die Vorstellung, dass wahrscheinlich niemand zu seiner Beerdigung gehen würde, schrecklich. Er war zwar dran schuld, dass ich entführt wurde. Aber wäre das nie passiert, hätte ich mir wahrscheinlich nie eingestanden, dass ich etwas für Kendall empfand. Ja, richtig. Ich empfand etwas für Kendall.

Als er da so leblos auf dem Steinboden lag und sich nicht bewegte. Das war der schlimmste Augenblick in meinem Leben. Ich konnte ihn nicht verlieren. Ich wusste, dass diese Gefühle nicht in Ordnung waren, denn immerhin würden wir in ungefähr zwei Wochen Stiefgeschwister sein. Aber trotz allem wollte ich Hans irgendwie dafür danken, dass er mir geholfen hat, über meinen Stolz hinaus zu steigen. Und zu seiner Beerdigung zu gehen, erschien mir da der richtige Weg.

Ich zog mir ein schlichtes, schwarzes Kleid und eine dicke, schwarze Stumpfhose an. Es war noch etwas frisch draußen, trotz Mitte Mai. Meine Haare band ich zu einem Dutt zusammen und ich zog meine schwarzen Vans an. Ein letztes Mal schaute ich in meinen Spiegel und atmete tief durch. Ich mache das Richtige., redete ich mir ein. Ich nahm mir meine Tasche und ging ins Foyer.

Ich war schon fast zur Tür hinaus, als mir jemand rief. "Lou! Warte.", rief Cole und kam die Treppe herunter gelaufen. Auch er war komplett schwarz gekleidet. "Wo wollt ihr hin?", fragte Viola aus der Küche und kam in den Flur, "Oh nein. Nein! Ihr geht nicht auf seine Beerdigung!" "Tut mir leid, Viola, aber ich gehe dahin, egal was er mir angetan hat und auch wenn ich weiß, was er euch getan hat."

Mit diesen Worten verließ ich das Haus und stieg in mein Auto. Cole kam mir hinterher gerannt und stieg ebenfalls ins Auto ein. "Austin, Logan und Lucas sind Kendall abholen und schon mal zur Kirche vorgefahren. Also worauf wartest du?" Die anderen kamen auch? Ohne weiter zu zögern, fuhr ich los zur Kirche.

*

Nach der Beerdigung saßen wir alle auf dem Sofa im Wohnzimmer und keiner sagte was. Kendall wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Viola schaute uns nicht mehr an, weil wir zu seiner Beerdigung gegangen waren. Aber sie wird es schon verstehen.

"Cole?", unterbrach Kendall die Stille. Cole sah zu ihm. "Es tut mir leid." Cole schaute ihn verwirrt an. "Was tut dir leid?" "Alles. Dass ich dich zusammengeschlagen habe, dass ich dich immer schikaniert und beleidigt habe. Dass alles tut mir leid. Es war dumm von mir, meine Wut auf ihn an dir auszulassen. Das war einfach nicht richtig.", entschuldigte Kendall sich. "Es ist okay, Kendall. Ich hab dir verziehen.", lächelte Cole. "Danke." Kendall stand auf und umarmte Cole. "Macht mal jemand ein Foto?", rief Lucas dazwischen. "Ach, halt die Klappe, Lucas.", lachte Kendall. Alle stiegen ein.

"Woher wusstest ihr eigentlich, wo wir waren?", fragte ich die restlichen Jungs, als wir uns beruhigt hatten. "Dein Vater hat einen Detektiv engagiert, um nach Infos über unserem Vater zu suchen, und dabei hat sich halt herausgestellt, dass er freigelassen wurde.", begann Logan. "Wir haben uns dann auf den Weg zu den anderen Jungs gemacht und haben geschaut, wo er sich aufhalten könnte.", meinte Cole. "Wir haben im Gefängnis nachgefragt, wer ihn besucht hat. Dabei kam heraus, dass Eric ziemlich oft bei ihm war. Nach ein paar Nachforschungen, wo Eric sich aufhalten könnte, haben wir dann euer Versteck entdeckt.", vollendete Austin.

"Und wo hattet ihr die Waffen her?", fragte ich skeptisch. Mir war nicht entgangen, dass sie bewaffnet zu uns kamen. "Justin hat da so seine Kontakte.", murmelte Lucas. "Okay, das klingt so, als ob ich nichts weiter darüber wissen will. Danke, dass ihr da wart." Austin neben mir umarmte mich, woraufhin ein Gruppenkuscheln entstand.

Was wollte eine Frau mehr, als mit fünf gut aussehend Typen auf einmal zu kuscheln? Also, das kam jetzt sehr slutty rüber., kommentierte meine innere Stimme. Ja, sie hatte die Entführung überlebt ... leider.

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Okay, mir gefällt das Kapitel nicht sonderlich. Ist voll langweilig irgendwie. Whatever. Ich hoffe, es hat euch trotzdem unterhalten.

An der Seite seht ihr ein gif von Dylan Sprayberry, der Cole darstellt, aus Teen Wolf. Ich liebe ihn und die Serie, also passt das perfekt zusammen. :D

Ich habe gerade voll den Hunger und warte darauf, dass meine Mutter was zu essen macht, daher heute mal die Frage, was ist euer Lieblingsessen? Meins ist wahrscheinlich die Lasagne meiner Mutter. Aber es gibt so vieles Gutes.

Ich wollte nur mal sagen, dass die Geschichte bald vorbei ist. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie viele Kapitel noch kommen werden, aber ich hab einen Plan im Kopf, wie es ausgehen wird und nach dem dauert es halt nicht mehr allzu lange.

Another Bad Boy StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt