21 - Hoffnung?

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Pov Felix

Die ganze Situation war immer noch so unwirklich.
Hier saß ich nun mit den Menschen, die früher meine besten Freunde gewesen sind und von denen ich dachte, sie nie wieder zu sehen.
Das Gespräch vorhin mit Rewi war nicht sonderlich gut gelaufen.
Ich hatte mir zwar vorgenommen, das alles einfach zu verdrängen und so zu tun als sei alles okay.
Aber das ging wohl ziemlich daneben.
Ich war einfach so wütend auf ihn.
Und gleichzeitig will ich einfach nur bei ihm sein.
Ich habe das Gefühl, dass er innerhalb kürzester Zeit mein Leben wieder komplett durcheinander bringt.
Er hatte zu mir gesagt, dass er sich geändert hat.
Und genau dieser Satz ließ mein inneres toben.
Dieser eine Satz gab mir wieder Hoffnung.
Eine Hoffnung die ich 5 Jahre versucht hatte zu vernichten.
Denn Hoffnung hatte mich nach und nach zerstört.
Das durfte ich nicht erneut zulassen.
Ich beschloss einfach, es auf mich zukommen zu lassen.
Denn er hat das was wir hatten damals, mit seinem Handeln zerstört.
Wenn er meint sich geändert zu haben, soll er es mir beweisen.
Auch wenn ich nicht wirklich daran glaube.
Rewi war den Abend über ziemlich still. Er hielt sich größtenteils aus den Unterhaltungen raus.
Ab und zu sah ich wie er mich ansah.
Und ich konnte nicht von mir behaupten, es nicht zu tun.
Ihn anzusehen.
Wenn ich ihn so ansah, fiel mir erneut auf wie sehr er sich eigentlich verändert hat.
Früher war ich derjenige, der immer müde aussah und ein klein wenig zu dünn war.
Jetzt war es genau umgekehrt.
Rewi sah müde und kaputt aus. Für meinen Geschmack war er ein wenig zu dünn so wie er jetzt war.
Aber das alles war nebensächlich, denn in meinem Kopf tauchte ständig nur diese eine Frage auf.
Sah er so aus wegen mir?
Ging es ihm nach all den Jahren immer noch schlecht, weil ich gegangen war?
Oder war er einfach nur gestresst von seinem Lifestyle?
Auf all diese Fragen hatte ich keine Antwort.
Und wenn ich nicht mit ihm reden würde, so richtig reden, dann würde ich es wohl auch nicht erfahren.
"Wie lange bleibt ihr noch in Berlin?" fragte ich.
"Da haben wir noch gar nicht drüber geredet. Wie lange wollt ihr bleiben Leute?" fragte Dner.
"Ich denke Montag oder Dienstag fahren wir wieder oder?" sagte Alex.
Die anderen stimmten ihm nickend zu.
"Musst du ab Montag wieder arbeiten Felix?" fragte Dner mich.
"Ich glaube ich hab Montag ein paar Termine, aber nichts großes. Aber das kann ich mir ja selber einteilen."
"Stimmt. Sonst könnte man Montag abend zum Abschluss noch was machen, oder am Dienstag frühstücken."
"Von mir aus gerne." antwortete ich Dner.
Die anderen waren von der Idee anscheinend angetan.
Nur bei Rewi wusste ich nicht was er davon hielt.
Seine Miene verriet keine Gefühle.
Wenn ich darüber nach dachte, dass alle ab Dienstag nicht mehr da waren, stimmte mich das traurig.
Aus diesem Grund habe ich auch 5 Jahre lang niemanden in Köln besucht.
Aus Angst nicht mehr weg zu wollen.
Der Ton meines klingelnden Handys riss mich aus meinen Gedanken.
Ich nahm es aus meiner Hosentasche und sah Tommys Namen auf dem Display. Es wunderte mich nicht, das er anrief, ich hatte mich den ganzen Tag noch nicht bei ihm gemeldet.

Rewilz - Es warst immer nur du Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt