41 - 20 Monate später

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Pov Felix

Eine warme Brise streifte mein Gesicht und fuhr durch mein Haar.
Es war März.
Der Frühling kam langsam.
Es war noch nicht besonders warm, aber warm genug um draußen zu sitzen.
Ich trank einen Schluck von meinem Bier und sah dann weiterhin gelangweilt in der Gegend rum.
Es war still hier draußen.
Naja fast.
Ab und zu wurde die Stille von lautem Gelächter unterbrochen.
Tommy hat heute Geburtstag.
Er hatte ein paar Freunde eingeladen und wir saßen gemeinsam auf der Terrasse.
Außer Ben, kannte ich niemanden von ihnen.
Eigentlich kannte ich Ben auch nicht wirklich. Ich hatte ihn nur ein paar mal gesehen bis jetzt.
Er ist Tommys bester Freund.
Für meinen Geschmack kleben die beiden aber ein bisschen zu sehr aneinander.
Sie verhielten sich merkwürdig.
Oder ich bilde mir das nur ein.
Wahrscheinlich letzteres, da ich heute nicht gut auf ihn zu sprechen bin.
Ich und Tommy hatten uns heute schon ein paar mal wegen Kleinigkeiten gestritten, weswegen ich immer noch ziemlich sauer war.
Eigentlich wollten die Freunde von Tommy erst morgen Abend kommen, aber, da sein ach so toller Ben ja morgen nicht kann, mussten wir alles verschieben.
Um alles einzukaufen und vorzubereiten, musste ich mehreren Patienten absagen.
Außerdem war ich heute mit Dner verabredet.
Aber Tommy wollte auch nicht, dass Dner heute Abend dann her kommt, da er ihn nicht besonders mag.
Und das hat nicht mal einen wirklichen Grund.
Okay vielleicht schon.
Ich habe Tommy von Rewi erzählt.
Oder eher gesagt, dass wir mal zusammen waren.
An sich fand er es nicht schlimm.
Aber als er dann Dner und mich über ihn reden gehört hat, fand er es plötzlich doch schlimm.
Er meint Dner versucht uns auseinander zu bringen, schließlich ist er auch mit Rewi befreundet.
Seitdem kommt es jedes Mal, wenn ich zu Dner fahre oder fahren will zum Streit.
Diese ganze Situation macht mich einfach nur müde.
Er hat mich schließlich überredet wieder nach Köln zu ziehen, damit ich wieder näher bei meinen Freunden bin. Aber jetzt versucht er mich mit aller Kraft von ihnen fern zu halten.
Und ständig muss ich mit ihm und seinen Freunden zusammen weg gehen.
Dabei mag ich nicht mal einen von denen.
Die sind alle so oberflächlich.
Einfach nicht die Art Mensch, mit der ich gerne meine Zeit verbringe.
Das laute Gelächter riss mich wie schon so oft heute Abend, aus meinen Gedanken.
Es schien nicht mal jemanden zu stören, dass ich mich überhaupt nicht an den Unterhaltungen beteiligte.
Tommy saß gegenüber von mir und neben Ben.
Und wie schon den ganzen Abend über, hatte er nur Augen für ihn.
Mich beachtete er nicht im geringsten.
Als wir beide vorhin das Essen geholt haben, habe ich ihn auf Ben angesprochen.
Er hat natürlich alles abgestritten und wir haben uns angeschrien.
Seitdem herrscht Schweigen zwischen uns.
Seit wir nach Köln gezogen sind, läuft es nicht mehr so gut.
Es ist nicht nur, dass wir uns oft streiten.
Wir distanzieren uns auch voneinander.
Er ist fast nie da.
Er ist oft arbeiten und ab und zu auch ein paar Tage auf Meetings.
Das alles würde mich normalerweise nicht im geringsten stören, aber ich weiß einfach, dass er mir etwas verschweigt.
Das er sich nicht ohne Grund von mir distanziert.
Aber das schlimmste ist, es stört mich nicht.
Es sollte mich stören.
Wir sind schließlich verheiratet.
Aber das tut es nicht.
Und diese Erkenntnis trifft mich schlimmer, als alles andere.

Da ich nicht schlafen kann, hier ein neues Kapitel für euch. :)
Ich hab heute meine Ergebnisse von meinen schriftlichen Prüfungen bekommen und ich habe bestanden. Aber der Moment davor, war am schlimmsten. Ich war so sicher, verkackt zu haben😂
Aber jetzt habe ich nur noch mündliche und dann ist es geschafft.😇

Rewilz - Es warst immer nur du Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt