24 - Ruhe vor dem Sturm?

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Pov Felix

Mit rasendem Herzen war ich auf dem Weg zum Hotel.
Dort wo ich Rewi abholen würde.
Es war 13:40 Uhr.
Ich hatte es zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten und hatte mich schon früher auf den Weg gemacht.
So wie ich Rewi von früher kannte, war er eh immer ein wenig zu spät.
Mit zitternden Händen nahm ich mir eine Zigarette aus der Schachtel und versuchte sie mir an zu zünden.
Was dann nach ein paar Versuchen auch klappte.
Ich war jetzt noch ca. zwei Minuten entfernt.
Und ich war mir sicher, das mein Herz jeden Moment den Dienst versagen würde.
Im Grunde genommen hatte ich gar keinen Grund so durch zu drehen.
Ich hatte ihn schon zweimal wieder gesehen.
Nur heute war es anders.
Ich würde ihn nicht einfach nur sehen und vielleicht zwei Wörter mit ihm wechseln.
Ich war mit ihm verabredet.
Jetzt gab es kein zurück.
Ich nahm einen tiefen zug von meiner Zigarette und bog um die Ecke.
Vor Schreck wäre mir die Zigarette, die ich wie einen Anker umklammerte, bei dem Anblick der sich mir bot, fast runter gefallen.
Rewi stand schon wartend vor dem Hotel.
Er war in sein Handy vertieft und hatte mich noch nicht gesehen, wie ich da stand und mit mir rang.
Bevor ich es mir anders überlegen konnte, warf ich die Zigarette auf den Boden und ging zielstrebig auf ihn zu.
Kurz bevor ich bei ihm ankam, sah er hoch und bemerkte mich.
Für einen kleinen Moment weiteten sich seine Augen und er sah panisch aus.
Wahrscheinlich hatte er erst in 20 Minuten mit mir gerechnet.
Ich blieb einen guten Meter vor ihm stehen und sah ihn an.
Und er sah mich an.
"Hey." sagte er leise.
In seinem Gesicht war kein lächeln zu sehen.
Alles an ihm strahlte einfach nur Unsicherheit aus.
"Hi." gab ich ebenfalls leise zurück.
Ich konnte meinen Blick nicht von seinen Augen lösen.
Zu lange hatte ich darauf verzichtet.
Er erwiderte meinen Blick.
So standen wir einfach nur da.
Ich konnte nicht mal sagen, ob es unangenehm war.
Es war einfach immer noch zu fremd, nach all der Zeit, wieder so vor ihm zu stehen.
Rewi riss mich mit einem räuspern seinerseits, aus meinen Gedanken.
"Wo würdest du gerne hin gehen? Ich wusste nicht genau, ob du etwas Essen gehen möchtest, oder lieber nur einen Kaffee trinken willst und ich kenne mich hier ja nicht so gut aus." sagte er vorsichtig.
Seine Unsicherheit brachte mich ein wenig zum lächeln und meine Entscheidung fiel mir plötzlich um einiges leichter.
"Hast du Lust mit zu mir zu kommen und was zu kochen?"
Jetzt lächelte auch Rewi leicht und nickte zustimmend.
Das alles hier war für uns beide wohl schwerer als gedacht.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu meiner Wohnung.
Auf dem Weg dorthin, blieb es still zwischen uns.
Was hätten wir auch sagen sollen?
Auf Smalltalk konnte ich verzichten.
Ich wollte endlich Klarheit haben.
Aber um Klarheit zu haben, müsste ich mich der Vergangenheit mit ihm stellen.
Und das sollten wir besser alleine in meiner Wohnung bereden und nicht mitten auf der Straße, umgeben von Menschen.

Rewilz - Es warst immer nur du Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt