20 - Tut es dir leid?

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Pov Rewi

"Es geht mich nichts an, dass du rauchst. Ich hätte das nicht sagen sollen."
"Stimmt es geht dich nichts an."
Ich kannte Felix jetzt lange genug, um zu merken, dass er sauer war.
Wahrscheinlich war es besser einfach die Klappe zu halten.
"Tut dir zufälligerweise noch was anderes leid?"
Mir wurde langsam klar worauf er hinaus wollte.
"Denkst du nicht es wäre besser, wenn wir in Ruhe darüber reden?"
"Ich hab dir eine einfache Frage gestellt, Sebastian."
Die Art wie er meinen Namen aussprach, ließ mich kurz erschaudern.
Er war so kalt.
"Mir tut alles leid und ich denke das weißt du. "
"Nein, sonst würde ich ja nicht fragen."
"Tut es dir denn leid?" fragte ich ihn.
"Was sollte mir denn leid tun?"
"Das du gegangen bist."
"Nein tut es nicht. Du hast mich dazu gebracht."
Er atmete tief durch und warf seine Kippe auf den Boden.
"Ich glaube du hast es immer noch nicht verstanden. Du hast dich nach all der Zeit kein Stück geändert."
Seine Worte ließen mich zusammen zucken. Sie machten mich allerdings auch wütend.
"Du kennst mich gar nicht mehr, Felix. Ich habe mich geändert und glaub mir ich hab es verstanden."
"Dann beweis' es mir."
Mit diesen Worten ließ er mich einfach stehen und ging zu den anderen, die mittlerweile vor der Kneipe standen.
Ich ging schnell hinterher, um bei den anderen keine Fragen aufzuwerfen.
Zusammen gingen wir in die Kneipe.
Es war ziemlich groß, aber sah trotzdem noch gemütlich aus.
Wir suchten uns einen großen Tisch, an dem wir alle Platz hatten und setzten uns.
"Wollen wir erst was essen?" fragte Alex.
Die Frage brachte die anderen zu lachen, weil es einfach so typisch Alex war.
"Also ich hätte schon Hunger." warf ich ein.
Die anderen stimmten auch zu uns so bestellten wir uns alle etwas zu essen und ein Bier.
Die anderen unterhielten sich angeregt, während wir auf das Essen warteten.
Ich jedoch beteiligte mich nicht wirklich am Gespräch.
Ich hing, wie es in den letzen Jahren schon fast zur Gewohnheit geworden ist, meinen eigenen Gedanken nach.
Hatte ich mich wirklich verändert?
Oder sah ich die Dinge noch genauso wie früher?
Felix war anscheinend der Meinung, dass ich mich nicht geändert habe.
Aber er konnte es ja auch nicht wirklich beurteilen.
Er sieht nur die Fassade, die ich immer noch versuchen aufrecht zu erhalten.
Aber mittlerweile fing sie ziemlich an zu bröckeln.
Er wäre der einzige dem ich mein inneres offenbaren würde.
Er hat gesagt, ich solle ihm beweisen, dass ich mich geändert habe.
Aber wie sollte ich das am besten machen?
Und selbst wenn ich es schaffen würde, ob er mir glauben würde, wäre die nächste Frage.
Wie sollte er glauben, dass ich mich so sehr geändert habe?
Wie sollte er glauben können, dass ich die Nähe zu ihm zulassen könnte, wo ich ihn doch früher so oft von mir gestoßen habe?
Ich wurde von der Kellnerin aus meinen Gedanken gerissen.
Sie stellte das Essen und mein Bier vor mich.
Die anderen hatten ihr Essen bereits und so fingen wir an.

Ca. 5 Bier und ein paar Kurze später, war die Stimmung bereits ziemlich ausgelassen.
Ich beteiligte mich mittlerweile auch an den Gesprächen.
"Felix du musst uns mal wieder in Köln besuchen kommen. Es hat sich bestimmt viel getan in der langen Zeit." sagte Dner gerade.
"Ja stimmt. Vielleicht nächsten Monat."
Felix und ich hatten kein Wort mehr seit vorhin gewechselt, aber nachdem er das sagte sah er mich für einen kurzen Moment mit einem undefinierbaren Blick an.
Wie gerne würde ich jetzt mit ihm alleine hier sitzen und mit ihm reden.
Auch ich ertappte mich ständig dabei, wie ich ihn anstarrte.

Rewilz - Es warst immer nur du Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt