Ein Angriff?

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Genervt höre ich den Redefluss, der anderen zu und trage ab und zu auch etwas zu der Konversation hinzu, indem ich irgendwas wie. 'Findet ihr nicht auch wie schön gepflegt die Haare der Königsfamilie aussehen? Was benutzen die wohl?' Oder 'Deine Nägel sehen wunderschön aus wie schaffen es unsere Zofen uns so heraus zu putzen?' Außerdem habe ich wieder das Essen genossen dieses mal gab es kein Buffet, sondern unser Essen wurde einzelnt zu uns gebracht, man konnte nur zwischen vegetarischen Art und dem 'normalen' Essen wählen und mich hat es überrascht, dass viele Mädchen die vegetarische Variante wählen. Vielleicht um abzunehmen oder einen schöneren Teint zu bekommen oder doch um bei der Königsfamilie Eindruck zu schinden? Ich weiß es nicht und will mir außerdem weiterhin treu bleiben, weshalb ich die 'normale' Art der Gerichte wähle. Während ich mich umschaue und geduldig auf mein Essen warte musstere ich die Mädchen, mehr als ein drittel davon sind Schönheiten und der Rest sehen normal aus. Wie ich und ungefähr 80% der Bevölkerung und dennoch wünscht sich die Königsfamilie höchstwahrscheinlich ein schönes Mädchen. Denn wer will schon eine durchschnittliche Schwiegertochter und Königin bzw. Kornprinzessin, obwohl es doch hieße, dass es eine Person aus dem Volk ausgewählt wird egal welche Kaste oder Aussehen oder Ansehen . Ein Buttler stellt vorsichtig mein Essen vor mich ab und sofort kommt mir der Geruch von Hänchenfleisch in die Nase. "Noch etwas zu trinken Miss?" Fragt mich der selbe Buttler, der mir gerade das Essen gebracht hat. Ich nicke leicht. "Ein Glas Wasser bitte." Sage ich und bemerke aus dem Augenwinkel wie er sich rasch entfernt auch alle anderen haben ihr essen vor sich, doch niemand fängt an zu essen, denn noch immer ist die Königsfamilie nicht auf ihren Plätzen oder überhaupt im Speißesaal, weshalb wir gezwungen sind mit dem Essen zu warten, so wurde es uns vor dem ersten Frühstück begebracht. Es kehrt Ruhe in den Saal ein und jeder wartet gespannt auf die Königsfamilie. Während mein Glas Wasser schon neben meinem Teller steht, taucht die Königsfamilie immer noch nicht auf. Nach weiteren Minuten werden allmählich alle um mich herum nervös und zappelig. Warum sich die Königsfamilie verspätet oder ob sie überhaupt auftaucht? Verwirrt schaue ich mich im Raum um, niemand außer wir sind noch im Saal.
Wieder verstreichen ein paar Minuten, bis endlich jemand den Raum betritt. Es ist ein Palast angestellter, der mit zittriger und etwas schwerfälligen Atmung sagt. "Die Königsfamilie wird in ihren Gemächern speißen sie können mit dem Essen beginnen." Jede von uns beugt sich über das jeweilige Essen und beginnt zu essen. Es war Hänchenfleisch mit einer feinen Sahne Soßen mit Pilzen und Katoffelpürre für die, die die vegetarisches Essen genommen haben gab es Gemüse mit glaube ich Pilzsoße in groß zügiger Menge. Mittlerweile sind auch die Gespräche wieder da und der Geräuschpegel schwelt an. Nachdem wir alle unsere Abendessen beendet haben wollen wir bereits aufstehen, als bewaffnete Männer mit zerschließenen Klamotten und gezogenen Waffen in den Raum stürmen. Verwundert bleiben die Männer stehen und betrachten uns kurz und ergreifen die Initiative und rennen auf uns zu. Langsam kriecht Angst mir den Rücken entlang und ich werde immer panischen, denn wie Palastangestellte sehen sie alle mal nicht aus und freundlich auch nicht wirklich mit ihren mit Dreck beschmieren Gesichtern und den fauligen Zähnen und diesem verdammt gruseligen Gesichtsausdruck. Vermehrt höre ich schreie, denn nach einander packen sich die Männer grob unsere Arme und drehen diese uns auf den Rücken, auch ich bin letztlich geschnappt ebenfalls worden, obwohl ich aus meiner Schockstarre erwacht bin und versucht habe aus den Raum zu vielen, dabei waren die Schuhe mit mittel großen Absatz nicht sehr hilfreich. Was mir vielleicht auch zu meinen Verhängnis wurde. Grob packt der Mann meine Handgelenke und dreht mir die Arme hinter den Rücken. Aus dem Augenwinkel bemerke ich wie die Männer sich kurze blicke zuwerfen und mit einem Kopfnicken auf die Tür rauß aus den Speißesaal deuten. Ein Mann, der kein Mädchen halten muss, schüttelt den Kopf und deutet auf die Fensterfront. Vielleicht sowas wir ein Anführer für sie. Kurz darauf werden die Fenster aufgeschossen und die Männer zerren uns grob aus den Saal, hinaus in den Garten. Wie haben sie es in den Palast geschafft und wie war es möglich das sie so schnell sein konnten, dass noch niemand etwas bemerkt hat?
Ich stolpere über eine Unebenheiten des Bodens und falle fast auf den Boden, doch der Mann zieht mich grob an den Armen wieder hoch, dennoch herhasche ich einen kurzen Blick auf die leeren Augen einer Palastwache hier auf den Palastgarten. Sie haben wie es den Anschein hat systematisch die Wachen ausgeschaltet .

Sie sind sorgsam und leise vorgegangen und haben es bis in das Herz von Ileà geschafft. Auf einmal werde ich geschubst, sodass ich falle, mit vollem Schwung lande ich auf meinem linkem Knie. Gleisender Schmerz durch fährt mein linkes Bein und lässt mich aufzischen. Lachend lässt der Mann, der mich die ganze Zeit so grob hinter her gezogen hat los. Ich will den Mann betrachten der die Königsfamilie, der Ileà eingegriffen hat sehen. Ich will sein Gesicht sehen, ich will ihre Gesichter sehen, doch der Mann wendet mir bereits den Rücken zu und dir anderen Männer stehen zu weit entfernt um ihr Gesicht genau zu erkennen, außer dass sie sich jugenhaft ein schlagen. Erst jetzt blicke ich mich um, die anderen und ich sind außerhalb der Palastmauern etwas weiter im Waltinneren, zusammen mit den Mädchen sitze ich unter einem großen Baum und der Himmel färbt sich bereits rot. Die Männer reden laut stark und bereden irgendwas, was sie bereden höre ich nicht, da mein Blut in meinen Ohren so laut rauscht, sodass ich kein Wort verstehe auch meine Hände zittern und unaufhörlich und immer wieder flackert das Bild der toten Wache in meinem Innerenauge immer auf und erinnert mich, dass die Situation sehr ernst ist. Nicht nur für uns, sondern auch für die Königsfamilie, denn wer sagt, dass die Gruppe, die gerade in einem Kreis steht und irgendetwas beredet die einigen waren, vielleicht warten sie einfach auf, die verbliebenen Verräter unseres Landes. Leicht werde ich angetippt und mir wird etwas ins Ohr geflüstert so leise, dass ich es fast nicht verstanden habe. Kurz überlege ich, ob es nicht doch einen besseren Ausweg gibt, doch schlussendlich nicke ich kaum merklich und bedeute ihnen, dass wir ein wenig warten sollten mit unserem Plan.
Jedoch dürfen wir nicht lange abwarten, denn dann ziehen sie sicher bald weiter, da es im Waldrand, der zum Palast führt zu gefährlich entdeckt zu werden und die Gruppe sicherlich ihren 'Gewinn' ihrem Anführer oder Organisation zeigen oder wir könnten den verbliebenen Verräter in de Arme laufen.
Langsam beruhige ich mich, jedoch nicht soweit, dass ich einen klaren Kopf bekomme, noch immer stehe ich wie unter Strom gesetzt und das Adrenalin rauscht nur so durch meine Adern.

Ich habe von Freunden meines Vaters von solchen Organisationen gehört, jedoch habe ich nie an die Worte der alten Männer geglaubt und jetzt musste ich es mit eigener Faust erfahren. Aber jetzt bedrückt mich eher die Frage, warum es solche Organisationen gibt, die gegen die Monarchie sind, die gegen das Prinzip der Königsfamilie sind, die ihr Land so hassen, dass sie es im Herzen angreifen. Zumindestens denke ich, dass diese Leute unser Land so sehr verabscheuen, die Königsfamilie verabscheuen, dass sie es zerstören wollen.
Ich werde, abermals leicht angetippt und wieder nicke ich leicht und zähle im Inneren genauso wie die anderen Mädchen langsam von zehn herunter.
10
Wird der Plan klappen?
9
Wenn nicht sind wir alle früher oder später in naher Zukunft Mause Tod.
8
Bin ich zum Sterben bereit?Langsam ziehe ich meinen linken Pumps aus.
7
Werde ich schnell genug sein? Werde ich meine Familie wieder sehen?
6
Werden die anderen schnell genug sein? Werden die anderen die Männer ablenken können?
5
Wir werden das zusammen schaffen!
4
Oder? Jetzt ziehe auch den rechten Schuh aus.
3
Tief ein und aus atmen.
2
Unauffällig setze ich mich ein wenig anders hin und mache mich bereit auf meinen Lauf um unser aller Leben.
1
Und ich renne los mit zehn weiteren Mädchen, während die anderen zurückbleiben.

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