Samstag
Mein Misstrauen schiebe ich in eine Ecke meines Kopfes. Ich lass das alles einmal auf mich zu kommen. Heute Abend kann ich mir zu genügend über Aidens Verhalten den Kopf zerbrechen.
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Ein letztes Mal höre ich die Hufe der zwei Pferde bis die Kutsche zum stehen kommt. Was vermutlich heißt, dass wir am Ziel angekommen sind. Neugierig Spitze ich aus dem Kutschenfenster.
Ohne Vorwarnung öffnet sich die Tür und ich werde prompt von Abertausenden Blittlichtern geblendet. Überfordert blicke ich zu Aiden, doch der scheint mich gar nicht mehr zu beachten, stattdessen hat er ein Lächel aufgesetzt und steigt aus der Kutsche aus. Das heißt dann wohl soviel wie, da musst du alleine durch. Ich streiche mein Kleid glatt, schiebe eine verlorene Strähne hinter mein Ohr, fasse mich innerlich kurz und setze ein hoffentlich umwerfende Lächel auf. Ich steige aus der Kutsche und greife nach der Hand, die mir ein Wachmann hinhält. Ich blicke zu den ca zwanzig Menschen, viele Fotographen, aber auch viele Reporter, die erwartungsvoll ihr Mikrofon bereit halten. Abgelenkt von der Presse bemerke ich nicht wie Aiden mir etwas versucht zu sagen. Verwirrt blinzel ich und lächel ihn an. "Wir beantworten ein paar Fragen von der Presse ja?" Ich nicke auch wenn ich ganz und gar nicht weiß was auf mich zu kommen wird. Ich hacke mich bei Aiden ein und hoffe inständig, dass er auf mich Rücksicht nimmt. Vorsichtig drücke ich seinen Arm. Ich bemerke, dass neben uns an die zehn Wachmänner stehen, sie müssen wohl in einem Auto hergekommen sein. "Prinz Aiden!" Ruft einer der Paparazzi. "Haben sie und Lady Samantha Zeit für ein paar Fragen." - "Aber natürlich!" Das Klicken der Fotoapparate und das Blitzlicht haben mittlerweile nachgelassen, nur noch vereinzelt kann man hören, dass die Fotographen weiter Bilder von dem Prinzen und mir machen. "Hat es was zu bedeuten, dass sie Lady Samantha für das erste öffentliche Date erwählt haben?" Eine groß gewachsene blonde Frau streckt uns ihr Mikrofon hin. Verschmitzt lächelt Prinz Aiden mich von der Seite an. "Ich lasse mir nicht gerne in die Karten schauen von den Ladys. Darum lasse ich diese Frage unbeantwortet." Einige der Reporter nicken zustimmend. Enttäuscht lasse ich unbemerkt die angehaltenen Luft raus. "Und sie Lady Samatha? Was halten sie von diesem öffentlichen Date?"
Die Blicke richten sich auf mich. Nervösität überkommt mich. "Ich wusste von meinem Glück tatsächlich noch gar nichts bis vor ein paar Minuten, aber ich muss sagen es ist eine angenehme Überraschung und ich fühle mich geehrt die Erste zu sein." Wieder ein paar mal das mechanische Klicken der Fotoapparate.
"Lady Samantha! Wie ich hörte sind sie die Regelbrecherin, die im letzten Bericht erwähnt wurden. Stimmt diese Aussage?" Ich schlucke, sollte ich lügen oder die Wahrheit sagen. Was wird von mir verlangt? Was würde die Königin tun? Wenn sie das aus sicherer Quelle erfahren haben, dann nützt leugnen nichts. "Ja, ich bin die Regelbrecherin und nein ich bin nicht stolz darauf." Ich versuche die Mienn der Reporter und dem von Aiden zu lesen, kann darin aber nichts finden. "Welche Regel haben sie gebrochen?" Die gleiche Reporterin. "Lady Samantha, ist im Palast herum geirrt und ist ausversehen in einen der für die Kandidatinmen verbotenen Gang gelangt." Auf das was Aiden sagt, folgt regelrecht eine Welle von Aufregung. Die Presse wittert etwas interessantes skandalöses.
"Warum ist es den Kandidatinnen nicht erlaubt den Gang zu betreten?" - "Was liegt in diesem Gang?" - "Warum wurde Lady Samantha nicht rausgeworfen aus dem Casting?" Die Stimmen überschlugen sich und das Interview gerät außer Kontrolle zu kommen, aber Aiden wäre nicht Aiden, wenn er das ganze kurz hackt und wieder unter seine Kontrolle bringt. "Wir beantworten keine Fragen mehr!" Ruft er mit einer Autorität in der Stimme. "Ich will mit meinem Date jetzt in Ruhe etwas essen." Damit legt er mir eine Hand auf den unteren Rücken und beugt sich zu mir. Die Presse rastet regelrecht aus, wieder mal bin ich geblendet von den vielen Blitzlichtern. "Versuch nicht rot zu werden." Ich spüre seine Lippen leicht über mein Ohr streichen, als er mir das ins Ohr flüstert. Mein Herzschlag verdoppelt sich auf einmal. Bevor ich überhaupt fragen konnte was er damit meint, drückt er mir seine warmen seidigen Lippen für einen Moment auf die Wage. Natürlich konnte ich nicht anders als zu erröten. Es küsst mir kein Prinz so schnell meine Wange und noch dazu vor einer Menge Leute von der Presse, sodass morgen, wenn nicht sogar heute schon ganz Ilèa von unseren unschuldigen Kuss mitbekommen hat. Als er sich von mir löst, bin ich noch immer vollkommen überrumpelt. "Du hast es nicht geschafft, Sammy." Meine Wange brennt regelrecht an der Stelle an der seine Lippen gewesen sind. Vorsichtig lenkt er mich mit seiner Hand in Richtung des kleinen Cafes vorbei an den blitzenden Lichtern.Kaum ist die Tür des Cafes zugefallen kann richtig atmen. "Was sollte das?" Ich boxe ihn leicht gegen die Schulter. "Ich wollte sehen wie du reagierst." Das Cafe ist klein und außer uns scheint niemand da zu sein. Es gibt vier kleine Rubde Tische, mit kleinen Beige farbenden Sesseln. Es gibt auch zwei große Fenster, die zu der Straße von der wir gekommen sind raus führen. "Keine Angst. Die Presse darf uns hier drinnen nicht ohne meine Erlaubnis fotographieren und die haben sie nicht." Er muss wohl meinen skeptischen Blick auf die Fenster gesehen haben. "Setzt dich." Er deutet auf einen der Sessel an einem Tisch ziemlich Zentral im Raum. Warum benimmt er sich noch wunderbar, ich erkenne ihn nicht wieder. Führt er etwas im Schilde? Will er vielleicht einfach gute Publizitie? Will er die Rebellen beruhigen, schließlich war ich eine sechs, somit lässt es eine kleine Flamme von Hoffnung zu. Eine so kleine, die man ohne Probleme löschen kann, sodass sie nicht zu einem außer Kontrolle geratenen Waldbrand entfachen lässt. Vielleicht bin ich ja nur das Mittel zum Zweck. Er hat mir klar und deutlich gesagt, dass ich eben nur ein Mädchen bin. "Was willst du essen?" Er zeigt auf die Speisekarte vor uns. "Hast du hier schon mal gegessen?" Neugierig nehme ich die Speisekarte zu mir, die in einer Leder Verhüllung steckt. "Nein, aber ich hab mir sagen lassen, dass der Schokoladenkuchen mit Vanillefüllung gut schmecken soll hier." Ich überfliege das Angebot und entscheide mich für den Schokoladenkuchen mit Vanillefüllung und einem Beeren Smoothie. Ich blicke auf und bemerke wie Aiden mich mit seinen braunen Augen gerade zu anzustarren scheint. Ich kräusel meine Lippen zu einem Lächeln. "Was nimmst du?"
Der Vormittag verlief wirklich gut. Wir haben ausgelassen geredet, ich habe herausgefunden, dass er gerne Karten spielt und ziemlich gut darin sein soll. Er erzählte mir ebenfalls, wie seine Kindheit war, seine Eltern und seine Großeltern. Er scheint heute einen wirklich guten Tag zu haben, denn so gut haben wir wirklich noch nie geredet. Wir haben auch über den Ball am Mittwoch geredet und die Aufgabe. Über den Unterricht, der momentan bis zum Ball unterbrochen wurde und dann nur mit der Elite weiter geführt wird. Leider haben wir das Mittagsessen verpasst, da wir erst um 13 Uhr am Palast angekommen sind. Dort hat er mich zu meinem Zimmer gebracht und sich von mir verabschiedet mit wieder einem Wagenkuss. Er sagte nur, als er gesehen hat, dass ich wieder erröte: "Vielleicht wird es in Zukunft ja zur Normalität, dann musst du nicht mehr erröten." Mein Herz hat nur so vor sich hingepocht, ich könnte schwören, dass ,wenn er es nur wollen würde, er mein Herzschlag sogar hören könnte.
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Also ich schätze es werden um die 5 Kapitel noch kommen und dann beende ich das Buch, währenddessen überarbeitet ich schon mal ein paar Kapitel und *fingerscrossed schreibe ich dann die Fortführung.Eine Frage: Habt ihr Kritik für mich? Was mache ich gut und was nicht? Sind euch irgendwelche Logikfehler aufgefallen?
Auf was soll ich beim Überarbeiten achten (außer Rechtschreibung etc)? Wie findet ihr meinen Schreibstil? (Passt mein Satzbau eigentlich? Weil in Deutsch Klausuren ist jeder zweite Satz markiert mit einem Satzbau Fehler upsi😶)
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Fanfiction35 Mädchen 2 Prinzen ---- Samatha gerät in den Schlamassel des Castings . Von einer Monarchie, die gestürzt werden will über Wetten mit schnöseligen Prinzen und abgefahrenen Bällen, das Casting der beiden Zwillingsbrüder lässt nichts im unmöglichen...