Lesenachmittag 2
Wir reiten einige Zeit schweigend neben einander her, bis er wieder das Wort ergreift. "Also, erzähl mal, was hast du bis jetzt beruflich gemacht?" Fragt er mich. Verwirrt schaue ich zu ihm rüber und dann wieder gerade aus auf den Wald, auf den wir zu reiten. Warum will er das wissen?
"Als Putzfrau bei zweiern aus meiner Provinz." Erzähle ich und achte auf seine Reaktion. "Putzfrau?" Fragt er nach und erwidert meinen Blick. "Ja, Putzfrau." Genervt schaue ich wieder weg, das war nicht meine bevorzugte Reaktion von ihm.
"Was würdest du gerne machen, wenn die Kaste keine Rolle spielt?" Fragt er, doch ich habe keinen Bock auf seine Frage zu antworten. Das Thema reizt mich einfach. Die Kaste wird immer eine Rolle sein, vielleicht für ihn nicht, aber für mich und das ganze Volk von Ileà. "Was würden Sie denn gerne machen?" Frage ich stattdessen ihn. Ich bemerke aus dem Augenwinkel, dass er mit den Schultern zuckt. "Koch oder etwas in der Art." Überrascht werfe ich ihm einen Blick zu, um heraus zu finden, ob er es ernst meint. Doch das klärt sich schnell, als er zu lachen beginnt. Damit ich nicht gleich einen bissigen Kommentar ihm an den Kopf werfe, drücke ich meine Kiefer zusammen und verstärke den Griff um den Zügel.
Wenn ich eins hasse, ist wenn mich jemand verarscht. Um irgendwas zu sagen, sage ich 'Aha'. Was ihm nur noch mehr zum lachen bringt.Genervt wünsche ich mir, dass ich ihm eine rein hauen dürfte. "Bist du genervt, Sammy?" Fragt er amüsiert. Ich knirsche mit meinen Zähnen, Sammy. Er nennt mich Sammy. "Nennen sie mich nicht so!" Langsam verstummt sein lachen und ich merke wie er wieder ernst wird. "Was habe ich ihnen gesagt über das Befehlen?" Fragt er und ich kneife meine Augen zu Schlitzen. "Ich befehle, sie führen meine Befehle aus." Erklärt er und bringt mich innerlich zur Weißglut. Ich schlucke einmal, dann erwidere ich in einem neutralem Ton: "Nennen sie mich bitte nicht Sammy. Ich mag das nicht."
"Weißt du Sammy. Mir ist es egal was Sie mögen oder nicht. Ich bin hier der Prinz und wenn ich sie Sammy nennen will, werde ich das auch tun. Veratanden?" Wütend nicke ich. Dieser arrogante Prinzenarsch.
"Also Sammy. Was würdest du beruflich machen, wenn die Kaste keine Rolle spielt?" Greift er das Thema wieder auf. Ich zucke mit meinen Schultern. "Sag schon!" Fordert er mich auf. "Ich habe keine Ahnung! Hab nie darüber nach gedacht. Warum auch? Die Kasten werden bleiben und es gibt die und die Jobs und ich werde einen machen müssen auch wenn er mir nicht gefallen tut." Schnaufe ich und streichel Gräfin beruhigend über den Hals. Darauf erwidert er nichts mehr.
Ich bemerke wie es immer kälter wird , je weiter wir in den Wald 'schlendern'. Die Bäume werden dichter, sodass die Sonne von den Baumkronen verdeckt wird. Ich höre die verschiedensten Vögel zwitschern und irgendwo in unserer Nähe einen Bach plätschern.
Nachdem wir schon eine Weile geritten sind, fühle ich mich immer sicherer auf dem Pferd auch wenn ich noch immer großen Respekt habe
Was wir wohl an dem See machen?"Wir sind da." Behauptet Aiden plötzlich. Doch ich sehe keinen See. "Warte ich helfe dir gleich runter , Sammy." Bietet er mir seine Hilfe an, doch ich will keine Hilfe, besonders nicht von ihm. Auf eigener Faust, tue ich das linke Bein über den Rücken, sodass ich jetzt seitlich sitze. Erst jetzt realisiere ich, dass Gräfin noch weiter gelaufen ist. "He, stoppen sie bitte das Pferd!" Rufe ich erschrocken. Zum Glück kommt Aiden schnell und bringt sie zum stehen und hält mir dann seine Hand hin. "Ich brauche keine Hife." Meine ich giftig und hüpfe vom Gräfins Rücken.
Ich lande sogar unversehrt auf dem Boden. Triumphierend grinse ich ihn an und sehe wie er seine Augen verdreht. Schließlich meint er ich soll Gräfin an den Zügel führen und ihm folgen. Tatsächlich kommen wir an dem besagten See an, was ich ehrlich gesagt nicht mehr geglaubt habe. Dort hat er die beiden Pferde angebunden und hat eine Decke aus einer seiner Satteltaschen gezogen, die er in der Nähe von dem wirklich schönen See ausbreitet. Im großen und ganzen war das Date wirklich großartig auch wenn er ziemlich arrogant und das alles zu sein scheint. Wir haben uns dennoch wirklich gut unterhalten können und er war sogar an einigen Stellen ziemlich lustig und nett.
Als wir schon ziemlich lange an diesem See waren, beschloss er, dass es Zeit wäre wieder zurück zu gehen. Also haben wir die Decke zusammen gelegt und sind wieder auf unseren Pferden zurück geritten. Dort haben wir die Pferde wieder in den Stall gebracht.
"Der Vormittag war wirklich sehr schön mit ihnen. Ich möchte mich bei Ihnen dafür bedanken." Er nickt mir zu. "Aber trotzdem würde ich gerne wissen, warum sie sich mit mir treffen wollten. Ich mein, wir ähm hatten keinen guten Start und so." Unsicher beiße ich auf das Innere meiner Wange. "Das brauchst du nicht zu wissen." Er greift plötzlich nach meiner Hand und bleibt stehen. Ich blicke auf unsere Hände und dann zu ihm auf. "Sammy, es war sehr schön mit dir heute, aber unsere Wette läuft." Schelmisch zwinkert er mir zu und verabschiedet sich von mir mit einem 'in einer halben Stunde ist Mittagessen. Ich würde mich beeilen.' Damit ist er im inneren des Palastes verschwunden. Einige Zeit bleibe ich noch dort stehen und Frage ich warum ich zu dieser Wette vor einer halben Stunde zu gestimmt habe. Ich bin mir nicht einmal sicher, wie wir auf das Thema gekommen sind, nur das er mich mit seinem Lächeln dazu gebracht hat zu zustimmen. Aber nicht nur ich muss etwas total bescheuertes, sondern auch er. Heute Nacht um Mitternacht wird es krachen!--
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Fanfiction35 Mädchen 2 Prinzen ---- Samatha gerät in den Schlamassel des Castings . Von einer Monarchie, die gestürzt werden will über Wetten mit schnöseligen Prinzen und abgefahrenen Bällen, das Casting der beiden Zwillingsbrüder lässt nichts im unmöglichen...