Blöde Aufgabe. Blöder Ball. Blöder Aiden. Blöde Erika. Blöde ich.

2.2K 116 2
                                    

[Donnerstag]

Nachdem ich Aiden in Erikas Zimmer 'gefunden' habe. Habe ich mich Bett fertig gemacht und schlafen gelegt, obwohl es erst halb acht war. Erstaunlicher weiße schlief ich auch sehr schnell ein, habe dafür viel geträumt. Aber nicht vom Angriff wie die letzten Tage, sondern von Aiden. Ich weiß bis jetzt nicht was ich besser finde von dem Angriff zu träumen oder von Aiden.

Mein Traum bestand darin alles möglich von Aiden zu träumen. Zuerst war dieser kalte Aiden da, ich habe von unserer ersten Begegnung geträumt und die anderen paar mal, wo wir uns über den Weg gelaufen sind. Auch habe ich von dem Tag als ich in den West Korridor gewesen bin und er mit mir geredet hat geträumt. Dann von unserem Treffen und von unserer 'Wette', wo er mich wie Dreck behandelt hat, zumindestens dem Ende hingegen, dann habe ich geträumt wie ich ihn mit Erika bei irgendwas unterbrochen habe. Aber in den Traum waren die Kleider von den beiden, nicht ordentlich und vielleicht ein wenig zerknittert wie sie es gestern waren, sondern waren fast gar nicht mehr vorhanden und auch Erikas Haare waren nicht wie gestern sauber hoch gesteckt, sondern standen wirr von ihrem Kopf ab. In dem Moment als der Traum Aiden irgendwas zu mir sagen wollte, bin ich hoch geschreckt.

Zuerst lag ich einfach in meinen Bett und habe über den Traum nachgedacht. Dabei wurde ich immer wütender. Warum taucht er in meinen Träumen auf und warum kann ich wegen ihm jetzt nicht weiter schlafen? Es ist noch nicht mal die Sonne aufgegangen und ich sitze wegen dem blöden Traum hell wach in meinen Bett. Warum habe ich die zwei gestern überhaupt bei irgendwas stören müssen? Warum musste mir auch in den Sinn kommen mich sofort mit Erika zu treffen, wegen der Aufgabe? Blöde Aufgabe. Blöder Ball. Blöder Aiden. Blöde Erika. Blöde ich. Frustriert schlage ich meine Bettdecke weg und greife nach einem Buch, welches ich am Dienstag mit aus der Bibliothek mit genommen habe, als ich den tollen Thriller, wieder zurück gebracht habe, da ich ihn fertig gelesen hatte.

Ich beginne die ersten Seiten zu lesen. Merke aber schnell, dass mir Aiden immer noch im Kopf rum spuckt. Warum kann ich ihn nicht vergessen? Ich sollte lieber an Jayden denken. Er ist nett und lieb und das alles und Aiden ist.
Aiden ist Aiden und das nervt. Mit seinem dummen Stolz und der Arroganz. Er denkt er wäre etwas besseres, weil er Geld und zur Königsfamilie gehört. So etwas brauche ich nicht!

Ich versuche weiter zu lesen und ihn aus meinen Gedanken zu halten. Aber auch als die Spannung im Buch steigt, kann ich mich nicht auf das Buch einlassen. Ich lege es auf den Nachttisch und schaue auf die Uhr. 5.34 erst in zwei Stunden würden meine Zofen kommen.

Am liebsten würde ich mit der Aufgabe anfangen, aber leider geht das noch nicht. Ich muss zuerst mit Erika reden und gegebenenfalls auch mit Lyra und dann müssen wir zu diesen Herman Jenks. Ich seufze und überlege, was ich sinnvolles jetzt noch machen kann. Sollte ich versuchen meine Nägel selber zu lackieren? Nein, eher nicht. Sonst habe ich das Teufelszeug überall. Suchend blicke ich mich im Zimmer um. Nichts. Ich lasse mich auf mein Bett fallen. Sollte ich noch einmal versuchen zu schlafen? Eindeutig nein, ich bin viel zu aufgefühlt. Ich stehe wieder auf und gehe zu dem großem Fenster, dort ich schiebe die schweren Vorhänge bei Seite und blicke heraus. Ein leichtes lila rot ziert den Himmel und taucht den Palastgarten in weiches Licht. Alles ist ruhig und ich höre wie die Vögel anfangen zu singen. Am liebsten würde ich jetzt runter gehen und in den Garten, aber da die Temperaturen vor allem in der Nacht frostig sind wäre es keine schlaue Idee mit meinem kurzen Nachthemd durch das Tau nasse Gras zu spazieren. Darum begnüge ich mich mit dem was ich habe.
Ich ziehe mir einen Sessel zum Fenster rüber und habe mir eine Decke geschnappt, mein Buch habe ich in meine Nähe gelegt, falls ich doch noch Lust bekomme weiter zu lesen, aber es blieb beim aus dem Febster schauen. So fanden mich auch zwei Stunden später meine Zofen, die mir besorgte blicke seit her zu werfen.

"Miss, wollen sie mal etwas anderes ausprobieren?" Rosa fuhr mit ihren Fingern durch meine blonden Haare. "Kommt drauf an." Sie betrachtet mich kurz und hat anscheinend einen Entschluss gefasst. "Ich weiß es ist viel verlangt, aber lassen sie mich mal etwas ausprobieren, ja?" Misstrauisch drehe ich mich zu ihr um. Ich denke nicht, dass Rosa mich reinlegen würde oder etwas schlimmes mit meinen Haaren oder Gesicht anstellen. Das war sie einfach nicht, darum nicke ich. Sie beginnt meine Haare zu frisieren und ich beobachte das Spektakel im Spiegel. Die Frisur ist aufregender als meinen normalen Frisuren, die ich beabsichtigt unscheinbar halte. Ich wollte schon etwas sagen, doch Rosa schaut entschlossen in meine Augen durch den Spiegel, als hätte sie gespürt, dass ich etwas gegen sie sagen wollte. Sie macht weiter mit ihrem Handeln und sprüht irgendein Spray in die Haare mit den Worten. "Besserer Halt." Dann beginnt sie mich zu schminken, aber ebenfalls nicht so wie immer, sondern stärker. Die Akzente sind nicht mehr an gewohnter Stelle, meiner Augen, sondern auf meinen Wangenknochen und meinen Lippen. Kurz verschwindet sie und ich habe Zeit mich genauer im Spiegel zu betrachten. Ich sehe irgendwie älter aus. Reifer und Willensstark. Sie kommt wieder mit etwas Schmuck. Sie zieht eine schöne Halskette hervor, die aber sehr schlicht war und sogar meinen Geschmack trifft. Mit einem unsicheren Blick zu mir legt sie mir die Halskette um den Hals. Auch für mein Haar hatte sie etwas dabei, eine kleine schwarze Schleife. Keine die verspielt wirkt, sondern eine die ledigtlich mein Erscheinungsbild auflockert. Sie verschwindet wieder und kommt mit einem schönem Kleid. Schlicht und einfach gehalten. Es war Knöchel lang, der Rock war leicht bauschig und durch den eng anliegenden Stoff um meine Hüfte wird zusätzlich meine schlanken Figur geschmeichelt. Die Ärmel reichen mir bis zum Ellenbogen. Es hatte ledigtlich Verzierungen an dem Übergang von dem 'Oberteil' zu dem Rock und an meinen Auschnitt, der etwas ausladender ist als sonst, aber nicht so, dass man einen falschen Eindruck von mir bekommen könnte.
"Und wie gefällt es ihnen?" Fragt Rosa vorsichtig und ich drehe mich ein wenig vor dem großem Spiegel. Das Kleid ist weiß und in einem dunklen satten rot gehalten mit kleinen silbernen Akzenten hier und da. "Anders, aber zu meinen Überraschen finde ich es toll." Rosa klatsch freudig in die Hände. "Wunderbar und jetzt zeig es den beiden Prinzen." Ich zupfen an meinem Ausschnitt herum. "Ist das nicht schon zu viel?"

-.-.-

SelectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt