Während des gesamten Mittagessen hat meine Hand unangenehm gepocht und als ich danach die letzten fünfzehn Einladungen für heute geschrieben habe, hat sich das Pochen verschlimmert. Ich habe sogar daran gedacht Xavia, die in dem Moment mit mir in meinem Zimmer ist, zu fragen, ob sie meine rechte Hand massieren könnte. Mir ist jedoch eingefallen, dass ich mich mit Jeanette treffen will. Wir haben nach dem Mittagessen schnell ausgemacht, dass ich meine Aufgabe für heute in Ruhe erledigen soll und ich dann zu ihr kommen soll. Ich vermutete, dass sie bestimmt in ihrem Zimmer ist, war sie jedoch nicht. Darum ging ich auch in den Damensalon, der bis auf eine Gruppe, die ihre Aufgabe erledigt, leer ist. Die Gruppe hatte mir böse Blicke zu geworfen. Ich weiß gar nicht warum sie mich so feindselig angeschaut haben, aber vermutlich werde ich den Grund früher als mir lieb ist erfahren. Ich habe fluchtartig den Salon verlassen und mache mich jetzt in die Bibliotheke und danach versuche ich es in den Garten, wenn ich sie dann immer noch nicht gefunden habe. Ist das halt so, dann würde ich mich in mein Zimmer verziehen und meinen neuen Roman lesen. Ich gehe in die Bibliotheke und höre nichts. Langsam laufe ich die Reihen ab und suche Jeanette, doch sie ist nicht hier. Gerade als ich schon die Bibliotheke verlassen will, höre ich getuschel und ein leises mädchenhaft kichern. Meine Neugier geweckt schleiche ich jetzt durch die Reihen auf der Suche nach der Ursache der Geräusche. An alten Büchern vorbei und in gebückter Haltung blitze ich um die Reihen und fühle mich wirklich jung. Jung in dem Sinne, wenn man mit den Geschwistern den Eltern nach spioniert wie ein richtiger geheim Agent. Als ich gerade um die nächste Ecke huschen will, zieht mich plötzlich jemand zurück, hält mir eine Hand auf den Mund und presst mich an sich. Einen Arm um meine Hüfte, einen männlichen Arm in einem weißem Hemd. Erschrocken setze ich mich zur wehr. "Hör auf damit!" Einer der Prinzen. Ich höre auf und er setzt mich ab. "Ich frag einfach nicht, warum du hier herum schleichst, Sammy." Flüstert anscheinend Aiden. Ich löse mich von ihm und nehme Abstand von ihm. Er verdreht die Augen. Er tritt auf mich zu und treten hinter mich und schiebt mich in einen Winkel, dass ich die Ursache für die Geräusche sehe. Es ist anscheinend Jayden, da Aiden bei mir ist. Das Bild von ihnen, tut ein wenig weh.
"Wer ist das?" Flüstere ich und starre die blonde langbeinige Frau an, die bei Jayden ist. Aiden zieht mich wieder hinter ein Regal. "Keine Ahnung, das will ich hier ja heraus finden." Jayden mit einer Frau, knutschend in der Bibliotheke. "Die sind schon sehr lange zusammen, frag mich nicht wie lange, aber lange vor dem Casting." Meine Augen weiten sich. "Wenn sie zusammen sind. Warum macht er ein Casting mit? Du hättest ja auch alleine eines veranstalten können." Verwirrt löse ich seine großen Hände von meinen Schultern. Aiden zuckt mit seinen Schultern. "Er geht ein immer größeres Risiko für diese Frau ein. Das beunruhigt mich ein wenig."
"Schönen Tag noch!" Murmel ich, knickse und will so schnell weg von Jayden und seiner Frau und von Aiden, der mich mit seiner Nähe nervös macht. Doch gleich darauf spüre ich seine Hände auf meinen Schultern. "Bleib hier." Flüstert er. Ich beiße meine Zähne auf einander, kann meine bissige Bemerkung, jedoch nicht zurück halten. "Ein 'bitte' wäre auch mal nett." Als hätte er einen Grund auf mich sauer zu sein, kneift er seine Augen zusammen und musstert mein Gesicht abgespannt. "Bleib bitte kurz noch hier."Ich mache keine weiteren Anstalten weg zu laufen, sondern verschränke meine Arme vor der Brust und warte. "Warum bist du hier?" Irgendwie habe ich auf eine Welt bewegende Entschuldigungsrede gehofft, sie ist nicht gekommen und ein Gefühl von Enttäuschung kommt in mir auf. Weshalb kommt meine Antwort genervter und bissiger, als sie normal wäre. "Das geht dich nichts an." Aiden atmet tief ein und aus und ich bemerke am Rande Schritte. "Sag mir bitte einfach was du hier zu suchen hattest." Er hat 'bitte' gesagt, obwohl er das sonst nie macht, jetzt kann ich schlecht das bockige Kind heraus hängen oder?
"Ich habe Jeanette gesucht." Er zieht seine Augenbrauen zusammen und reibt sich über den Nacken. "Ok. Treffen morgen, nach dem Bericht. Ich hol dich ab!"
Ich schnaufe und ziehe ihn zurück. "Ich will mich aber nicht mit dir treffen." Knurre ich.
"Ja und? Ich mich aber mit dir." Er will sich wieder abwenden. Wieder ziehe ich ihn zurück. "Ich gehe erst wieder mit dir auf ein 'Treffen', wenn du dich für dein Benehmen bei mir entschuldigst." Er verschränkt seine Arme vor der Brust, wie ich vorhin. "Ich entschuldige mich nicht für etwas, wenn es nichts gibt wofür ich mich entschuldigen könnte." Ich lache auf. "Tatsächlich nicht? Das bei unserer 'Wette'?" Frage ich. "Du bist ausgerastet und ich habe darauf reagiert."
"Du hast darauf reagiert?" Unbemerkt bin ich lauter geworden. "Du hast mich beleidigt und von oben herab behandelt." Stur starrt er mich an. "Du hast mich, bis auf unser Treffen und den Anfang unseren 'geheimen Treffens' wie Dreck behandelt. Ist dir das eigentlich bewusst?" Frage ich und schenke mit meinen Händen vor seinem Gesicht herum. "Ich behandel siw ganz normal, Lady Samatha." Ungläubig schnaufe ich. "Wegen meiner Kaste? Ich denke nicht, dass du mit Nela oder irgendeiner andern zwei oder drei so umgehen würdest." Darauf sagt er nichts. Ich habe recht. "Wenn du keine Lust hast mit mir aus zu gehen, dann gehe ich mit Erika aus." Schulternd zuckend will er sich schon umdrehen. Abermals ziehe ich ihn zurück und weiß gar nicht was ich sagen will. Doch das brauche ich auch gar nicht, da plötzlich Jayden zwischen uns steht und uns auseinander schiebt. Von der Frau keine Spur mehr. "Oke, Aiden. Du solltest gehen." Aiden zuckt abermals mit den Schultern, was mich noch wütender macht und geht einfach. So als hätte ihm das alles nichts ausgemacht. Unser Streit hat ihn kalt gelassen, während ich komplett ausgerastet bin. "Ganz ruhig. Ich weiß mein Bruder kann einen mit seiner Art sehr schnell in rasche bringen." Er schiebt mich auf einen Sessel zu. "Dein Bruder ist eine arrogante Arschgeige!" Erschrocken blicke ich zu Jayden, der jedoch nur lächelt. " Er kann wirklich eine Arschgeige sein." Gibt er zu und drückt mich in den Sessel. "Was machen sie jetzt noch bis zum Abendessen?" Fragt Jayden mich. "Vor dem zusammen Treffen mit deinem Bruder, habe ich Jeanette gesucht." Er nickt. "Dann suchen Sie weiter, Lady Jeanette. Wir sehen uns beim Abendessen."
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Fanfiction35 Mädchen 2 Prinzen ---- Samatha gerät in den Schlamassel des Castings . Von einer Monarchie, die gestürzt werden will über Wetten mit schnöseligen Prinzen und abgefahrenen Bällen, das Casting der beiden Zwillingsbrüder lässt nichts im unmöglichen...