Einladungen

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Ich habe meine Zofen gesagt, dass sie alles in der Biliothek herrichten sollen und Rosa habe ich erzählt wie es angekommen ist, habe aber gesagt, dass ich am nächsten Tag wieder 'normal' geschminkt und gestylt werden will und auch meine 'normalen' Kleider anziehen will. Zwar hat sie darauf bestanden mich noch einmal so herzurichten für den Bericht und ich habe nach gegeben. Rosa kann ziemlich überzeugende Argumente hervor bringen, wenn man ihr einen Anlass dafür gibt.

Dannach bin ich in die Bibliothek gegangen, um auf Erika und Lyra warten und langsam verliere ich meine Geduld. Wie lange kann man brauchen? Ich schlendere durch die Gänge und schaue die verschiedenen Buchrücken an, streiche mit meinen Fingern darüber und sehe wie sich kleine Staubpartikel lösen und dann endlich höre ich Schritte und leise Stimmen. Ich trete aus der Regal Reihe und warte bis die beiden hier​ ankommen. Ich setze mich auf einen Stuhl und betrachte die Utensilien. Briefpapier, Umschläge, Federn und viele Tintgläsichen. "Samatha!" Lyra und Erika kommen zu mir her gelaufen und setzen sich auf die anderen Seite des großen Tisches. "Wir werden so sterben!" Stöhnt Lyra und erklärt was wir alles machen werden und alleine vom zuhören bekommt meine Hand einen Krampf. Ich schlucke. "Wir sollen die ganzen Einladung per Hand schreiben?" Frage ich und schaue auf die Gästeliste, welche mir Lyra gegeben hat. Jeder hat seine eigene, die man ab arbeiten muss. Sie nickt. "Es wurde betont, dass wir keine Hilfe von den anderen Mädchen erfragen dürfen." Ich blicke auf meine Gästeliste. Es war ein Dina A5 beide Seiten bedruckt. "Und hier das ist ein Beispiel, wie die Einladung aussehen soll." Erika überreicht sie mit einem Lächeln. Ich blicke darauf. "Wow. Kann eine Hand absterben, wegen zu viel schreiben?" Lyra zuckt mit den Schultern und beginnt mit ihrer ersten Einladung. Erika zuckt mit den Schultern und beginnt ebenfalls. Ich nehme mir ein Briefpapier und lege die Gästeliste neben mich und auf ihr das Beispiel.
Die erste Einladung geht an eine Lady Frida. Hört sich schon sehr nett an.
Ich schreibe alles darauf was soll und ende mit einem:
Wir hoffen sie kommen zu der Gala, mit freundlichen Grüßen Samatha Warren.

Natürlich würden die Leute kommen, die wir hier einladen. Niemand würde eine Einladung von der Königsfamilie für einen Ball zu Ehren der Elite ignorieren. Ich mache einen Haken hinter den Namen von Frida, damit ich später nicht durch einander komme. Ich falte das Papier sorgfältig und schiebe dieses in einem Umschlag, auf welchen das Siegel der Königsfamilie abgedruckt ist, dann reiße ich einen kleinen Notiz zettel von dem Notizbuch ab, den mir Pia mit einem zwinkern dazu geschoben hat. Ich klebe es vorne auf den Umschlag mit dem Namen Frida, den ich abziehen werden, bevor ich die Einladungen abgebe. Ich habe wirklich Angst durch einander zu kommen und einen Namen zu vergessen. Ich schiele zu den anderen und sehe, dass sie konzentriert ihre Arbeit machen. Ich nehme mir ein weiteres Briefpapier und beginne wieder, dieses mal für einen Mann. Kayn. Wir arbeiten sehr lange so weiter, in stille Konzentration. Niemand will einen Fehler machen. Ich beende gerade meinen zehnten Brief und meine Hand schmerzt bereits ein wenig und beginnt nachdem ich sie einmal kurz ausgeschüttet habe ein wenig zu pochen. Wieder falte ich das Papier und tue dieses in einen Umschlag auf diesen klebe ich wieder ein Notizzettelchen mit den Namen und auch auf der Liste hacke ich den Namen ab, dann starre ich die Liste. Ich sollte mir diese einteilen. Am Sonntag wäre für uns bereits Abgabe, da die Leute früh genung in Kenntnis gesetzt werden müssen, dass am Mittwoch ein Ball wäre. Ich zähle die Namen ab. Auf der ersten Seite sind es 50 Namen und auf der Rückseite ebenfalls. 100 Briefe in vier Tagen, zehn habe ich bereits geschafft.

Wie viele Leute wohl zu diesen Ball kommen?
Ich überlege und setze mir 30 Briefe an jedem Tag, damit ich Sonntag nicht so viele machen muss, da die Abgabe bereits vor dem Mittaessen ist. Ich mache mir Abteilungen und schreibe neben die dreißig Namen jeweils den Wochentag nur um sicher zu gehen. Ich nehme mir einen weiteren Namen vor. Ich will noch fünf Briefe schreiben bevor es Essen gibt, dann hätte ich bereits die Hälfte der Briefe für den heutigen Tag, sodass ich die restlichen Briefe nachdem Mittagessen machen kann und noch genügen Freizeit habe, um mich mit Jeanette zu treffen, wie wir es ausgemacht haben. Interessant die spanische Königsfamilie.
Jésus Zorra ist der momentane König von Spanien. Ich blicke die darauf folgenden Namen an. Emilia Zorra, die für unsere erste Benimm-Unterrichtsstunde hier war, Julia Zorra, die Königin und Sierra die Kronerbin. Ich werde nervös, eine Einladung für eine Königsfamilie.
Aber Moment warum muss ich für jeden einzelnen eine Einladung schreiben, reicht es etwa nicht nur eine Einladung zu schreiben? Ich mache mich daran die Einladung für den König zu schreiben und achte dabei besonders auf eine noch schönere Schrift. Ich falte wieder das Papier und lege es in einen Umschlag, klebe das Notizzettelchen mit den Namen dran und hacke den Namen auf der Liste ab, dann schreibe ich die für Emilia, danach die für Julia und zu letzt die für Sierra. Alle hacke ich ab und muss nur noch eine Einladung schreiben bis ich zusammen packe und mich auf mein Zimmer begebe. Die letzte Einladung geht an einen Thomas. Ich schreibe sie und falte abermals das Papier, lege dieses in den Umschlag, klebe das Notizzettelchen mit den Namen darauf und hacke den Namen ab. Geschafft!

Erleichtert blicke ich auf die fünfzehn fertigen Einladungen. Dann blicke ich zu den anderen, beide haben weitaus mehr Einladungen geschafft, was vielleicht an meinem System liegt, da ich mich doppelt versichere, bevor ich zu den Namen gehe. Ich packe langsam zusammen. "Du willst bereits aufhören?" Fragt Erika mich, ohne jedoch auf zu hören. "Ja, ich habe mir meine Arbeit genau eingeteilt und jetzt mache ich eine Pause bis nach dem Mittagessen." Ich sehe ihr an, dass sie nichts davon hält. "Na, wenn du meintst." Murmelt sie und konzentriert sich wieder auf den Brief. Ich stapel alles ordentlich. "Scheiße!" Kommt es Lyra über den Mund. Erschrocken schaue ich und Erika zu ihr. Frustriert knüllt sie ein Briefpapier zusammen und schmeißt es auf einen kleinen Haufen auf dem Boden. "Ich kann einfach nicht mit Federn umgehen! Ich mache dauernd Flecken und verschmiere alles!" Murrt sie und nimmt sich das nächste Papier. Ich würde ihr ja helfen, aber ich habe schlussendlich nicht wirklich Zeit. "Das braucht Übung! Mach dir keine Gedanken das wird schon." Versuche ich sie auf zu muntern. Ich schaue auf den Haufen mit meinen Utensilien und überlege mir wie ich das ganze Zeug in mein Zimmer bringen soll. Doch zum Glück kommt gerade Pia und Xavia mit drei anderen Zofen in die Bibliothek. "Zum Glück kommt ihr gerade. Könnt ihr mir helfen die ganzen Sachen in mein Zimmer zu bringen?" Mir handelt mein duzen meiner Zofen einige komische Blicke ein, aber manch mal vergesse ich einfach, dass sie meine Zofen sind. Beide nicken und packen mit an. Zusammen schaffen wir die ganzen Sachen in mein Zimmer, wo ich sehe, dass Rosa bereits den Tisch frei geräumt hat, damit mir dort alles ausbreiten können.

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Ich glaube ich habe eine mega geile Idee, die aber leider bis zum Ende der Geschichte warten muss, wenn die beiden Prinzen geheiratet haben...😟
Aber ich freu mich schon tierisch darauf!🤗

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