Kapitel 1

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Ich bin Sunny. Ich lebe in Faith, eine riesige Großstadt die belebter nicht sein könnte. Wie es außerhalb von Faith ist, weiß ich nicht. Es soll grausam sein, zumindestens sagen das alle. Aber was da so grausam sein soll weiß ich nicht. Das hatten sie nie erzählt, und wenn ich sie danach gefragt habe, haben sie dies unbeantwortet gelassen.

Aber jetzt nochmal zu mir. Ich bin 17 Jahre alt und gehe auf ein Gymnasium. Ich bin Klassenbeste, da meine Eltern mir jedes mal aufs neue in die Ohren heulten, wie wichtig doch ein hervorragendes Zeugnis und eine gute Ausbildung seien. Ich glaube ihnen da auch, immerhin sind sie älter als ich und kennen das Leben besser, aber die ganze Welt ist doch viel spannender! Aber naja, zurück zum Thema.

Mein Tagesablauf besteht daraus, nach der Schule mit meinem bestem Freund Sebastian zu einem Café zu laufen, dort über den Tag reden und dann getrennte Wege gehen.

Und so war es auch heute.Wir liefen gerade Richtung Café. Als wir da waren, liefen wir zu unserem Stammtisch. Er war so gut wie immer frei, da die anderen Gäste meistens wussten, dass wir dort saßen.

Ich warf mich regelrecht auf dem beguemen Stuhl der mit Stoff überzogen war. Solche Stühle fehlten mir echt in der Schule. Sebastian setzte sich direkt neben mich.

Die freundliche Kellnerin kam sofort zu unserem Tisch und gab uns eine kleine Speisekarte. Die Auswahl war nicht sonderlich groß und ich konnte die Speisekarte schon auswendig, aber diese Ruhe und die leise, entspannte Musik die im Hintergrund seelenruhig für sich spielte, machte dieses Café einzigartig. Nach ein paar Minuten kam die Kellnerin wieder.

,,Was darf's sein?"

,,Ein Espresso und ein Vanilleeis."

Sebastian wartete bis die schon etwas ältere Frau mit hochgestecktem Zopf und dunklen, leicht gräulichen Haaren meine Bestellung notiert hatte. Die Dame sah von dem Zettel hoch und lächelte uns freundlich an.

,,Ein Eiskaffee"

Sebastian sah die Frau mit einem sanften lächeln an.

Wieder sah die Kellnerin von ihrem kleinen Bestellzettel hoch und lächelte uns höflich an, nachdem sie auch Sebastians Bestellung aufgeschrieben hatte.

,,Ich komme gleich mit euren Bestellungen wieder." sagte die Frau höflich und lief Richtung Küche.
I

ch lehnte mich zurück und sah kurz auf mein Handy.

,,Wie fandest du die Arbeit in Chemie?"
,,Einfach, wie immer" murmelte ich gelangweilt und sah aus dem großen Fenster zu meiner Linken.

,,Achja, kannst du mir bei den Mathe Hausaufgaben helfen?"
,,Schon wieder?"
,,Mir liegt das Thema einfach nicht."
,,Liegt dir überhaupt ein Thema?" ich schmunzelte etwas über meinen kleinen Witz, doch Sebastian schwieg daraufhin nur. Ich ließ einen leisen Seufzer von mir und sah zu Sebastians grau-blauem Rucksack, in dem sich wahrscheinlich nicht viel befand. Ein halbes Pausenbrot, Geld und Federmappen, ein paar kleine Papierkugeln und die Hausaufgaben, mehr erwartete ich nicht darin.

,,Also gut, dann hol' die Hausaufgaben raus.." grummelte ich leicht genervt und sah nocheinmal auf mein Smartphone. Irgendwie traurig, dass so kleine Dinger voller Eisen und Drähte so wertvoll, teuer und beliebt waren. Aber sie waren immerhin auch verdammt Praktisch und hatten viele Funktionen gegen Langeweile. Aber egal.

Er hielt mir den Fetzen, der vor ein paar Stunden noch ein schönes DIN A4 Blatt war und es wahrscheinlich jetzt noch gerne wäre, hin und legte einen Kugelschreiber daneben.

Oh ja, er war nicht der beste Schüler und definitiv nicht die hellste Leuchte im Kronleuchter, aber er war wenigstens freundlich und ehrlich.Und solche Leute waren mir am liebsten, nur leider gab es von denen viel zu wenige.

Ich atmete ein weiteres mal laut die Luft aus und erklärte ihm auf ein neues den derzeitigen Lernstoff, währenddessen er das Blatt oder eher den Fetzen ausfüllte.

Nach einer Weile kam auch die ältere Kellnerin wieder und brachte uns unsere Bestellungen. Langsam nahm ich einen Schluck von meinem heißen, schwarzen Getränk und ließ den Tag in Ruhe ausklingen. Manchmal reichte nur ein heißes, leicht bitteres Getränk um zur Ruhe zu kommen und den Tag zu einem schönen Tag zu machen. Es waren die kleinen Dinge, die mich glücklich machten.

Auch Sebastian, der eben das Blatt Papier, dass den Namen 'Blatt Papier' echt nicht mehr verdient hatte, in seine Tasche gepackt hatte, kam nun langsam aber sicher zur Ruhe.

Nachdem wir bezahlt hatten liefen wir getrennte Wege. Ich lief zur Straßenbahn und er zu einem großen, hässlichen Haus. Er lebte mit seinen Eltern in einer kleinen Mietwohnung mitten im Stadtzentrum. Ich konnte mich glücklich schätzen, ein Stück weg vom Stadtzentrum zu wohnen, denn das Zentrum war ständig befahren.Und mit ständig meine ich auch ständig. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Schrecklich.

Die Straßenbahn kam langsam auf mich zu. Ich zog die Luft ein, die leider einen Geruch von Fast Food und Abgasen bei sich hatte, und stieg in die Bahn, die eben vor mir gehalten hatte. Ich zeigte dem Fahrer meinen Schülerausweis und sagte ihm, wohin ich wollte.

Er wirkte gereizt und genervt. Er hasste seinen Job, diese Bahn und jeder der in ihr saß. Er wollte jetzt überall lieber sein, aber nicht hier. Er tat mir leid. Er hatte seine Träume längst aufgegeben und konzentrierte sich darauf, um die Runden zu kommen.

Ich lief zu den Sitzplätzen und ließ mich auf einer dieser hässlichen und zugleich unbequemen Stühlen nieder.
Zum Glück hatte ich einen Platz am Fenster bekommen, so war die Fahrt wenigstens nicht langweilig. Nach ein paar Minuten setzte sich die S-Bahn wieder in Bewegung.

Ich sah hinaus.
Ich hasste diese Stadt.
Ich hasste meinen Alltag.
Ich hasste mein Leben so, wie es gerade war.

Diese Welt hatte wahrscheinlich soviel tolle Sachen und Orte zu bieten, und ich kannte nichts anderes als diese hässliche Stadt die unverdient den Namen Faith trug!

Es machte mich wütend. Wütend, dass mein Wissen so groß war. Ich konnte perfekt Mathe, Geschichte, Englisch, Latein und Französisch aber ich wusste noch nicht einmal was eigentlich außerhalb von dieser scheißverdammten Großstadt ist.
Ich hatte meine komplette Jugend nur mit lernen, Arbeiten schreiben und meine Zukunft zu planen verschwendet!

Ein klingeln riss mich aus den Gedanken. Gleich käme meine Haltestelle und ich müsste Aussteigen.

Ich stand langsam von dem hässlichen Sitzplatz auf und lief zun Ausgang.

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Joooo, endlich geht die neue Fanfiction los! Und ich liebe Sunnys Charackter jetzt schon!
Es werden lange Kapitel, also entschuldigt bitte, aber ich werde nur einmal in der Woche Uploaden. Aber dafür am Mittwoch um 16:30 Uhr.
Zudem sage ich gleich, dass mich die Geschichte Fence|Izzi von mindcrash inspiriert hat. Ich kann sie nur empfehlen, da sie wirklich sehr schön geschrieben ist.

Wenn ihr Rechtsschreibfehler findet,dürft ihr sie behalten. Nein Spaß, ihr dürft mich darauf hinweisen und ich werde das dann auch berichtigen, aber bitte entwickelt euch nicht zu meiner Deutschlehrerin, die mag ich nämlich nicht 😂.

Habt noch einen schönen Tag 😊

C I T Y || IzziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt