Kapitel 25

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Wir waren auf dem Heimweg. Es war nichts weiteres in dem Gebäude passiert und Dyzzy war nur wenige Minuten nach unserem Gespräch gegangen. Wir schwiegen auf dem Weg zum Baumhaus fast nur, bis ich es mir erlaubte, meine Lippen auseinander zu bewegen und dafür sorgte, dass Wörter meinen Mund verließen.  „Wieso lügst du mich an, Alex?“ „Wovon redest du?“ „Du meintest, du kennst RD seit du 16 bist, aber scheinbar kennst du ihn doch länger!“  Izzi verdrehte die Augen. „Ich bitte dich, wegen der kleinen Sache eskalierst du so?“ „Ich würde nun mal gerne eine ehrliche Antwort haben, wenn ich dir eine Frage stelle.“ „Jetzt sei doch nicht so pingelig, wegen so was musst du nicht an die Decke springen.“ „Ich springe gar nicht an die Decke! Ich bin voll Ruhig!“ Darauf schwieg Alex nur. „..Also?“ Genervt stöhnte Izzi Kohlendioxid aus und grummelte kurz. „Du kannst echt nervig sein.“ „Herzlichen Glückwunsch, Alexander, das haben Menschen nun mal an sich, dass sie nerven können. Du entdeckst die Welt jeden Tag neu!“ „Halt‘ die Klappe, Sunny.“ Ich fragte mich, was ihn im Moment mehr ankotzte. Dass ich seinen Vornamen komplett ausgesprochen hatte, mein schnippischer Kommentar oder diese ganz kleine Anspielung, dass er seit vielen Monaten keinen großen Kontakt mehr zu Menschen hatte, zumindest, was reden betrifft.

„Ich halte nicht eher meine Klappe, bevor du mir sagst, wieso du mich angelogen hast!“ „Da wirst du aber eine Menge Sauerstoff verbrauchen.“ „Dann ist es halt so! Ich will eine Antwort!“ Genervt stöhnte Alex erneut auf, schielte angepisst zu mir und sah dann wieder gerade aus. „Sunny, halt‘ einfach die Klappe, du musst nicht alles wissen und durch nerven wirst du auch keine Antwort bekommen. Zudem bist du nicht so Gesprächig, dass du so lange reden könntest.“  Und damit hatte er leider Recht, da mir jetzt schon kein Thema einfiel, womit ich ihn zutexten könnte. „Wenn du mich anlügst, dann darf ich wissen, wieso!“ und nun hatte ich Izzi’s Geduldsfaden zerrissen und in den Boden eingetreten. Er holte tief Luft und fing dann in einer sehr lauten Tonlage zu reden. „Weil es dich nicht angeht, wie lange ich RD kenne! Du vergisst, dass du hier bist, weil du mir helfen willst, und nicht, weil du mich ausfragen willst, also belasse es einfach beim Helfen und geh mir gefälligst nicht mehr mit deinen nervigen Fragen auf den Sack!“ Ich war geschockt, doch musste innerlich auch leicht grinsen, weil ich immerhin wusste, seit wann und wieso die Beiden sich kannten. Jedoch verging mir meine Freude ganz schnell, als ich hinter unseren Rücken ein lautes, tiefes Räuspern vernahm. Sofort blieben wir beide stehen und sahen uns entsetzt an. Mir schlotterten die Knie. Wieso war das in dem Moment wie ein fucking Horrorgame, in dem hinter uns ein Psychopath war, der nur darauf wartete, unsere Kehlen aufzuschneiden?! Weil das hier dein persönliches Horrorgame, deine eigene Hölle auf Erden, ist.

Alex drehte sich blitzschnell um, musterte die Person nicht wirklich, zog sehr schnell seine Waffe und schoss. Dies machte er reflexartig und ultra schnell, denn sonst wäre er allein beim Umdrehen jetzt schon tot, da sich die Person, die hinter unserem Rücken stand, als Kannibale entpuppte. Geschockt sah ich auf die Leiche. Alex entnahm dem Leichnam die Waffe, sah sich noch einmal komplett um und lief dann weiter. Wieder schwiegen wir nur und dies nun auch bis zum Baumhaus. Tatsächlich war ich in den ruhigen Minuten nicht in meinen Gedanken versunken, sondern war aufmerksam. Lag das jetzt daran, dass ich noch unter Schock stande und ich etwas paranoid war, oder, dass ich auf Alex‘ Rat hörte und mir meine vielen Gedanken für Abends aufheben sollte? Ich schätzte mal, es lag an beidem.

Meine Nase lief die ganze Zeit durchgehend und das ätzende Geräusch, wenn man seine Erkältung wieder die Nase hochzog, damit sie nicht direkt runter tropfte, ging mir mittlerweile schon selbst auf die Nerven. Hatte ich überhaupt Taschentücher eingepackt? Ich hoffte es so sehr. Wir kletterten den Baum hinauf und sofort lief ich zu meinen Rucksäcken, wo ich verzweifelt Taschentücher suchte, und zum Glück auch noch eine angefange Packung fand. Das benutzte Taschentuch steckte ich nun in die hinterste Ecke meiner Hosentasche und sah dann zu Izzi. „Und jetzt?“ Erst, als meine Wörter meinen Mund verließen, bemerkte ich, dass es das erste Gespräch wäre, seitdem Alex mich angeschrien hatte. „Wieder runter und ein paar Kannibalen bei ihrer Patrouille töten.“ Ich nickte nur, nahm meine Waffe und lief zum Ausgang. „Wie geht es eigentlich deinem Arm?“ Ich meinte die Schusswunde, die er vor ein paar Tagen leider bekommen hatte. Doch Alexander zuckte nur mit den Schultern und meinte:„Keine Ahnung.“. Danach folgte er mir und kletterte ebenfalls den alten Baum hinab. Als wir unten waren, liefen wir in den Wald, wo Alex sich dann einen beliebigen Baum aussuchte und diesen sehr geschickt hochkletterte. Er zeigte auf einen anderen Baum und meinte, dass ich auf diesen klettern sollte, was ich auch tat. Danach lauschten wir, schauten uns genau um, in der Hoffnung, Kannibalen zu finden. Und tatsächlich, in weiter Ferne liefen zwei Männer sehr angespannt und aufmerksam durch die Gegend. Alex und ich tauschten unsere Blicke, hielten die Waffen in deren Richtung, versuchten, genaustens zu zielen. Ich hörte, wie Alex seine Waffe entsicherte und schoss. Kurz schielte ich zu ihm, wo mir sofort sein emotionsloser Blick, seine angespannte Haltung und seine innen lodernde Wut auffielen. Jedoch durfte ich jetzt keine Zeit verschwenden und schoss ebenfalls. Ein Knall. Ein lauter Knall kam aus meiner Waffe, und die darauffolgende Kugel flog leise durch die Luft und traf letztendlich auch einen der Kannibalen am Arm. Ein lauter Knall durchfuhr meinen Körper. Einer der Männer fiel um, blutete wahrscheinlich zu stark, dass er es nicht mal ansatzweise überleben könnte. Es war der Mann, den Alex angeschossen hatte. Meiner taumelte noch leicht, wirkte schwach und fiel letzten Endes auf seine Knie, stützte sich jedoch noch mit seinen Armen ab. Alex schoss ein letztes Mal auf ihn, und als die Kugel sich durch den Körper bohrte, war es mit dem Menschen vorbei. Er lag da. Tot. Neben seinem Kollegen. Ebenfalls tot. Hatten vielleicht Familie. Vielleicht waren sie schon tot. Verlor sein einziges Leben durch den Schuss. Verlor sein eigenes Blut in Mengen und starb dadurch. Sie hatten Schusswunden dank mir und Alex. Wir waren beides Mörder, doch sie waren es auch. Mörder hatten den Tod verdient. Und dadurch werden wir ihn eines Tages auch verdienen. Wir sind schon alle längst dem Tode geweiht. Und manche werden ihr Leben durch meine Hände verlieren, da durch deren Hände ebenfalls viele schon ihr Leben verloren hatte. Ein Teufelskreis, nicht wahr?

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Helluuu
Sorry, dass gestern kein Kapitel kam. Taddl hat um 20 Uhr seinen 24h-Stream gestartet und von da an war ich voll vertieft in den Stream.
Er hat Poképark gezockt. Nach 4 Jahren. Und er hat das Intro gesungen. Ich komme noch immer nicht darauf klar.
Und er hat mit Simon, Zombey und Ardy gezockt. Zusammen. Soviel Nostalgie und so viele Flashbacks innerhalb von 24 Stunden. Das hat echt gut getan und ich spüre den Entzug jetzt schon, nach 2 Stunden ohne Nostalgie.

Tut mir Leid Taddl, dass du und dein Schlafrhytmus dabei voll draufgehen, aber mach sowas bitte öfter xD

Morgen sollte wieder was kommen. Ab Freitag bis nächste Woche Samstag sollte es schwierig mit Uploaden werden, weil ich im Urlaub bin.

Have a nice day!

C I T Y || IzziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt