Kapitel 19

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Von wegen, ich könnte diesen Tag dazu nutzen, mich etwas mehr über Alex zu informieren, denn dieser schlief die meiste Zeit und wenn er mal wach war, ging er so gut wie jedem Gespräch aus dem Weg. Es kam mir schon so vor, als war er in irgendeiner Hinsicht sauer auf mich.

„Ist alles okay bei dir?" er schwieg.

„Bockst du jetzt rum wie ein fünfjähriges Kind, nur, weil wir heute mal einen ruhigen machen?" wieder kam nichts von seiner Seite aus.

„Du, ich kann es ja verstehen, dass du jetzt lieber irgendwelche Kannibalen killen willst, aber du wurdest gestern angeschossen und deswegen solltest du mal eine Pause machen." Weiterhin verließ nicht ein Wort Izzi's Lippen. Ich seufzte und lehnte mich zurück. Es hatte keinen Zweck.

„Ich benehme mich nicht wie ein fünfjähriges Kind, sondern du benimmst dich wie eine viel zu fürsorgliche Mutter! Ich bin älter als du, ich sage, was wir tun! Du hast still zu sein und mir zu helfen, wenn es nötig ist. Aber denk nicht, dass du hier einen auf Boss oder einen auf meine Mutter machen kannst. Ich bin verwundet, ja, aber das ist nicht das erste Mal und ich weiß, wie ich mich zu Verteidigen habe!" Sprach er nun laut aus. Er war ein Sturkopf, und es regte mich mehr als nur auf.

„Du weißt, wie du dich zu verteidigen hast? Das sah für mich aber gestern ganz anders aus! Als du kurz vorm Sterben warst, sahst du nicht mehr so aus, als wärst du in der Lage, dich zu Verteidigen. Also halt' den Rand und nimm' das bisschen Hilfe an, wenn dir mal welche angeboten wird!" Meine Wörter wurden immer lauter und glichen einem schreien. Nun war ich komplett wütend. „Ich kann jederzeit gehen, wenn ich nur will! Aber nein, lieber helfe ich diesem sturem Bock namens Alexander bei dem überleben und verarzte ihn, obwohl ich jetzt wohl eher in meinem Zimmer sitzen müsste um für irgendwelche Klausuren zu lernen. Ein kleines Danke wäre da wohl angebracht!" grummelte ich noch dazu und lehnte mich dann in eine Ecke. Izzi sah geschockt zu mir. Mit dieser Ansage hatte er wohl nicht gerechnet, aber er hatte sie verdient. Man merkte, wie Alex sich im Kopf die Wörter zusammenlegte, um einen vernünftigen Satz zu bilden. Doch diese Wörter fand er nicht, gab es auf und schloss geschlagen die Augen. Nun herrschte Stille, und das für einige Zeit. In meinem Kopf schwirrten Fragen. Hatte er bemerkt, dass sein Verhalten nicht richtig war, oder brütete er immer noch Pläne aus, um diese Diskussion zu gewinnen? Wie lange war es her, dass er mit einem Menschen wieder eine richtige Diskussion geführt hatte, und dieser Mensch nicht ich war? Ich war zwar gerne mal für mich allein, doch würde ich es wohl nicht Jahre lang ohne richtige Gespräche aushalten. Ich würde wohl verrückt werden, wenn in meinem Kopf so viele Sachen schwirren würden, die gerne raus wollten, doch da niemand wäre, dem ich meine Weisheiten erzählen könnte. Ich seufzte und stand auf, lief zum Fenster und sah mich um. Alles wirkte ruhig, für das Verhältnis eines Waldes. Viele Vögel zwitscherten leise und der leichte Wind ließ die Äste an den Bäumen umher schwanken. Hier und da mal ein knacken von einem Ast, doch mehr war da nicht. Bis zu dem Moment, als hinter mir eine Stimme ertönte.

„Wir werden heute noch hier oben bleiben, aber morgen erledigen wir wieder was. Ich habe was geplant." Murmelte Izzi in mein Ohr, der wohl eben aufgestanden und zu mir gelaufen war, und nun direkt hinter mir stand. Sofort drehte ich mich zu ihm und sah ein kleines Stück hoch. „Okay?" seine helle, ruhige und leise Stimme ließ mich für einen kurzen Moment erschaudern. Sie war beruhigend und sanft, ganz im Gegensatz zu der von Sebastian, dessen manchmal sehr hohe Stimme gerne und oft schrie. „ähm...ja, okay." Gab ich eingeschüchtert von mir und sah ihn weiterhin an. „Na dann ist ja gut." Sprach mein Gegenüber nun etwas lauter und setzte sich wieder hin. Leicht verwirrt sah ich zu ihm, doch wendete meinen Blick dann wieder nach draußen. Was wollte er morgen denn machen? Und wieso bestand er darauf, es morgen zu machen? Gab es hier draußen überhaupt noch sowas wie Pflichten, weswegen man unbedingt an jenem Tag genau das auch machen musste? „Du solltest heute etwas früher schlafen gehen, Sun. Wir gehen morgen schon sehr früh los." „Wo willst du hin?" „Das wirst du dann schon sehen." „Du willst mich doch aber nicht zur Sta..." „Nein, will ich nicht. Du hast gesagt, dass du mit Absicht hier bist und du hier bleiben willst, daran kann ich nichts ändern. Würde ich dich zurück nach Faith bringen, würdest du wahrscheinlich eh bald wieder hier aufkreuzen." Da war was dran.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und so tauchte die Umgebung wieder in einen angenehmen rot-Ton. Alex stand am Fenster und sah wohl gespannt zum Himmel. „Es sieht so aus, als würde es morgen regnen." Gab er leise von sich, wodurch sich meine Neugier weckte und ich mich neben ihn stellte. „Woran siehst du das?" „Mein Vater sagte mir oft, dass es bei Abendrot wohl bald regnen wird, aber darauf kann man sich nicht so hundert prozentig verlassen. Ganz weit dahinten bilden sich Regenwolken und die werden zu uns ziehen." Er zeigte mit seinem nicht verwundeten Arm in eine Richtung, wo ich mit viel Mühe auch wirklich kleine Regenwolken erkennen konnte. Danach nahm er den Arm wieder runter und legte seine Hand auf meinen Rücken, den er nun leicht auf und ab ging. „Lass uns Schlafen gehen. Wir werden schon sehr früh loslaufen und dort, wo ich hin will, gibt es auch eine Unterstellmöglichkeit, falls es wirklich regnen sollte." Und wieder lockte mich die Neugier auf das, was er am morgigen Tag vorhatte.

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Halloooo :D

Oh man, bin ich froh, dass ich diese Woche nicht so lang Unterricht habe. Ich kann massenhaft vorproduzieren und mich endlich wieder ans Grafiktablett setzen. Zum Glück sind dann auch gleich darauf Ferien :D

Ach übrigens; Ich bin jetzt ein Schlumpf xD Hab jetzt blaue Haare ^-^

Das GIF hab ich dieses Mal erstellt, und ihr findet es bei Tenor unter dem Tag "Izzi" C: Werde heute wahrscheinlich noch ein paar GIFs erstellen :D

Byeee :S

C I T Y || IzziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt