Kapitel 33

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18 Uhr. Es wurde bereits Dunkel, da der Herbst immer näher rückte. Wir beschlossen, bis 23 Uhr schlafen zu gehen. Dies war jedoch schwer, da es mir trotzdem noch zu hell war. Alex hingegen lag keine zehn Minuten im Bett und war schon eingeschlafen. Ich beschloss, etwas durch die Gegend zu laufen und nachzudenken, weswegen ich das Hotel verließ. Draußen sah ich mich um. Mir fehlten die atemberaubenden Sonnenuntergänge. Hier sah man ihn einfach nicht, immer wurde die Sonne von irgendwelchen Häusern verdeckt. Seufzend zog ich meine Kapuze auf und lief ein wenig durch die Gegend. Die Stadt wirkte wieder so gleich und langweilig wie vor meinem Ausbruch. Als ich mit Alex vorhin rumgealbert hatte, hatte ich das nicht beachtet. Dafür hatten die Menschen uns beachtet, weil wir uns wie Vollidioten benommen hatten. Konnte sowas nicht einfach was ganz normales für die sein? „Sunny?“ riss mich eine Stimme aus den Gedanken. Sie kam von hinten, weswegen ich mich umdrehte, was leider ein Fehler war. Sebastian stand ein paar Meter von mir entfernt. Er stutzte mich an. In diesem Moment flehte ich, dass er mich nicht erkannte. Ich drehte mich schnell wieder um und lief weiter. Erst ein paar Minuten später hörte ich Sebastians Stimme wieder, der nach mir rief und leider auch näherkam. „Sunny, bleib stehen, bitte!“ rief er, holte mich ein und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich drehte mich schnell um. „Bitte lassen Sie mich in Ruhe.“ Sagte ich kalt, doch das Reden war ein Fehler. „Sunny, denkst du wirklich, ich erkenne dich nicht? Die Kapuze hilft dir da auch nicht.“ Hustete er und holte Luft, da er gerannt war. Ich verdrehte die Augen und zog ihn in eine Gasse. „Halt bloß die Kla-“ er schlang seine Arme um mich. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht! Ich dachte, du bist tot! Wissen deine Eltern schon bescheid, dass du wieder hier bist?“ Ich seufzte. „Nein, und sie werden es auch nicht erfahren, okay? Freut mich ja auch, dich wieder zu sehen, aber meine Eltern müssen das nicht erfahren.“ Er löste sich von mir. „Okay, was?“ Ich grinste leicht. „Ich bin mit Izzi hier. Da draußen wird es immer gefährlicher und wir schaffen das nicht mehr allein, die umzubringen.“ „Du hast diesen Typen mit hier reingeschleppt? Du weißt, dass niemand außerhalb von Faith hier sein darf.“ „Ich habe Faith verlassen, obwohl jeder sagt, dass man das lassen sollte. Ich hab‘ die Waffe meines Vaters geklaut, obwohl ich keine Waffen besitzen darf. Ich hab‘ mit der Waffe Menschen umgebracht, obwohl man nicht morden darf. Sag‘ mir bitte nicht, was ich nicht machen darf.“ Lachte ich leicht. Sebastian schluckte und wirkte sprachlos. „Du hast dich strafbar gemacht…“ „Ich werde das schon irgendwie geradebiegen, mach dir da mal keine Sorgen.“ Ich schwieg kurz. „Danke übrigens, dass du meinen Eltern nicht gesagt hast, wo ich bin. Und bitte sag ihnen weiterhin nichts.“ Sebastian nickte, weswegen ich lächeln musste. „Kann ich dir sonst irgendwie helfen?“ Ich überlegte kurz. „Weißt du, ob mein Vater noch seine Arbeit hat? Ich hab Angst, dass er wegen mir seinen Job verloren hat, zudem muss ich das Wissen, weil ich Zuhause was holen will.“ Sebastian überlegte kurz. „Soweit ich weiß, hat er derzeit eine Bewährung. Wenn er bis dem und dem Tag seine Waffe nicht wiederhat, wird er gefeuert. Bis zu dem Tag bekommt er eine geliehen.“ Ich nickte und hoffte, dass es noch nicht zu spät war. „Gut, Danke.“ Ich lächelte und legte meine Arme um ihn. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, Sun.“ Murmelte er und drückte mich an ihn.

Es war Nacht. Sebastian und ich hatten noch ein wenig gelabert. Ich würde ihn nicht weiter auf die Folter spannen und ihm schreiben. Er würde mir helfen, auch wenn er es vielleicht nicht verstand und er würde schweigen, auch wenn er am liebsten schreien würde. Ich erklärte ihm die Sache mit den Spitznamen, die Izzi und ich hatten. Er würde mich jetzt ebenfalls Cloud nennen und er bekam den Spitznamen Rewi. Ich wusste nicht, wie ich auf den Namen gekommen war, aber er war definitiv kreativer als Cloud und war genauso leicht zu merken wie ‚Izzi‘. Gegen 20 Uhr war ich wieder im Hotelzimmer und schaffte es auch tatsächlich, noch ein wenig zu schlafen. Gegen 23 Uhr klingelte dann der Alarm meines Handys, der uns beide aus den Schlaf riss. Ich stellte ihn sofort aus und schaltete mein Internet ein, um meine Eltern zu blockieren und um Rewi zu schreiben. So speicherte ich ihn dann auch ein. Alex schielte auf mein Handy. „Rewi?“ „Ja, ich war draußen und… habe meinen besten Freund getroffen. Er will uns helfen und sein ‚Spitzname‘ lautet ab jetzt Rewi.“ Erklärte ich ihm und steckte mein Handy weg. Danach nahm ich meinen Rucksack und tat dort die Waffe, Geld, eine Taschenlampe und natürlich meinen Haustürschlüssel rein. „Denkst du, deine Eltern schlafen jetzt schon?“ Ich überlegte. „Naja, die Bahn fährt um Mitternacht und die nächste dann erst um 3. Wir können ja erst hinfahren und ich zeig‘ dir dann zum Zeitvertreib das Viertel, in dem ich lebe.“ „Ist das irgendwie besonderer als dieses hier?“ ich lachte leicht. „Nicht wirklich, aber es ist ruhiger als das hier.“ Damit schwang ich meinen Rucksack auf und lief zur Tür. Wir liefen in der kalten Nacht zur Bahn, wo wir warteten und ich in der Zeit mit Rewi schrieb.

R(ewi): ,Wbd? ^^‘
C(loud): ‚Bahnhaltestelle. Wollen zu mir fahren‘
R: ‚Kann ich vllt mitkommen? Kann sowieso net pennen und so kann ich mal Issy kennenlernen!‘
C: ‚*Izzi xD‘
R: ‚Oh. Kann ich? :D‘

Ich schielte zu Alex. „Kann Rewi mitkommen? Er würde dich unbedingt gerne mal kennenlernen!“ Izzi sah mich nur skeptisch an, was mich zum lachen brachte. „Mir egal, wenn er will, kann er mitkommen. Aber will ich den unbedingt kennenlernen?“ ich lachte leicht. „Ich geb’s zu, er ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und eine ziemliche Quasselstrippe, aber er ist auch echt nett.“ „Ist er genau so eine Nervensäge wie du?“ „Ey…! Er ist mindestens doppelt so nervig!“ „Oh Gott bitte töte mich.“ Gab er monoton von sich und sah zu den Gleisen. Ich lachte und sah wieder auf mein Handy.

C: ,Ja, du kannst. Aber beeil dich pls, Izzi kann es kaum erwarten, dich kennen zu lernen! xD‘
R: ‚Bin schon unterwegs! BG <3 xD‘

Alex tat mir jetzt schon leid, da Sebastian echt neugieriger und auch manchmal nerviger war als ich… obwohl, Alex tat mir doch nicht leid.

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Omfg ich hab den Urlaub fast hinter mir YIAAA

Fahre morgen um 7:00 Uhr nach Hause. Wieder 8 Stunden Fahrt (wenn kein Stau dazwischen kommt). Ach man.

Aber danach bin ich wieder in meinem Bett. In meinem Zimmer. In meiner Gegend. Mit WLAN. Man, da hab ich echt Heimweh ;-; xD

Das einzige, was ich vielleicht vermissen werde, war der Pool. Der ist Abends einfach beleuchtet. Mit wechselnden Farben. Will haben.

Ansonsten; HAVE A NICE DAAAAYYYY <3

C I T Y || IzziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt