Kapitel 38

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Nach einem langen, angenehmen Gespräch mit diesen zwei Beamten – deren Namen sich als Vince und Dag rausstellten – oarkte der Fahrer den Wagen vor dem Revier. „Wartet noch kurz, bevor ihr aussteigt!“ Meinte Vince noch schnell, während wir uns abschnallten. „Was verbergt ihr? Wir werden zwar definitiv unseren Job verlieren, aber wir würden schweigen, oder, Dag?“ fragte Vince seinen Kollegen und sah zu ihm. Dag nickte. „Der Beruf ist sowieso egal. Geld ist nicht alles im Leben.“ Antwortete er darauf hin noch, was mich zum Lächeln brachte. Dennoch wurde mein Blick gleich wieder angespannt, als ich zu Izzi sah. Sollten wir ihnen die Wahrheit sagen? Sie wirkten sehr vertrauenswürdig, doch vielleicht war dies auch ihr Plan. Und man, der Plan war gut. Ohne auf Alex‘ Reaktion zu warten, drehte ich mich wieder zu den Beiden. „Keine Sorge, wir sind vertrauenswürdig.“ Lachte Vince und oh man, wie gerne ich ihm das doch glauben würde. Ich seufzte leise. Vincent verdrehte gespielt genervt seine Augen. „Ich frag es anders; Habt ihr etwas mit dem Einbruch in die Wohnung der Steinbachs zu tun?“ gespielt geschockt und verwirrt sah ich zu ihm und schüttelte schnell den Kopf. „Nein, ich weiß nichts davon!“ log ich. „Aber ihr verbergt doch etwas, man merkt es euch beiden an.“ Ich schluckte und seufzte. „Wir… kommen nicht aus Faith. Wir sind in Faith eingedrungen.“ Murmelte ich. „Da draußen wird es langsam zu gefährlich!“ fügte Izzi hinzu. Nun hatten wir die Neugier der Beiden geweckt. „Das wirkt für zwei Polizisten jetzt sehr unwissend, aber was ist da draußen so gefährlich? So genau scheint das keiner zu wissen.“ Fragte Dag neugierig. „Kannibalen.“ Antwortete ich. Diese Ungewissheit innerhalb von Faith hatte ich komplett vergessen. Damit war jetzt Schluss. Es wurde Zeit, dass die Einwohner von Faith erfuhren, was da draußen für kranke Menschen lauerten. Beide rissen die Augen auf und sahen uns ungläubig an. „Oha. Wieso wurde dafür noch nichts unternommen?“ Synchron zuckten Izzi und ich die Schultern. „Das kann so nicht weitergehen. Spätestens, wenn der letzte normale dort draußen erschossen und zerstückelt wurde, werden sie sich an die Städte machen.“ Antwortete Izzi. „D-Das muss verhindert werden!“ antwortete Dag schnell, worauf wir alle nur zustimmten. „Jetzt wisst ihr, was wir verbergen. Können wir euch vertrauen?“ fragte ich die Beiden, die sich gegenseitig fragend ansahen. „Vertrauen auf alle Fälle, aber diese Wahrheit muss doch ans Licht kommen, wir müssen was ändern!“ meinte Vince. Dag grinste leicht. „Ich habe einen Plan. Ihr beide müsst einfach mitspielen.“ Meinte Dag und erklärte uns im nächsten Moment seinen Plan. Ich fühlte mich endlich wieder Sicher in Faith und das Dank diesen beiden Jungs, Izzi und Rewi.

Zitternd liefen Alex und ich in das Gebäude des Polizeireviers. Neben uns die zwei Beamten, die uns hierher gefahren hatten. Die eben noch so freundlich wirkenden Vollidioten namens Vince und Dag, verstellten sich jetzt komplett zu den Polizisten, die von ihnen erwartet wurden. Mit einem Gesicht, bei dem sie in Poker wohl gute Chancen hätten – scheinbar waren alle Polizisten auf Faith Fans vom Pokern – betraten sie mit uns das Gebäude. Jetzt hoffte ich nur umso mehr, dass mein Vater nicht hier war. Doch mein Schicksal meinte es nicht mehr gut mit mir. Kaum betraten wir den kalt beleuchteten Raum, erblickte ich auch schon das Gesicht meines Vaters, der nur schelmisch grinsend auf mich und Izzi hinab sah. Ihm gefiel unser Leid, was ich hasste. Genau so, wie ich es hasste, dass Alex in diesem Moment nicht meine Hand halten konnte. Ich fühlte mich wie ein Häufchen Elend ohne seine Sicherheit, die er ausstrahlte. Wäre er nicht neben mir und Vince und Dag nicht auf unserer Seite, wäre ich wahrscheinlich vor Angst weinend zusammengebrochen. Mein Blick haftete auf den braunweißen Fliesenboden, der wohl schon lange keinen Wischmopp mehr gesehen hatte. Wie vorbildlich Faith, echt. Der nächste Moment machte die Situation überhaupt nicht besser. Alex und ich wurden getrennt. Vince führte Izzi in einen Raum und Dag lief mit mir weiter. „W-wir werden getrennt?“ flüsterte ich zu Dag, der zu mir schielte und leicht nickte. „Schweig.“ Antwortete er emotionslos, weil er es musste. Ich wusste, dass er es nicht so meinte, doch er musste hier drin so kalt sein. Seufzend sah ich auf den Boden und wartete darauf, dass Dag mich in einen Raum brachte, mich dort auf einen Stuhl setzte und zu mir sah. „Bleiben Sie hier sitzen, es kommt gleich ein Kollege von mir zu Ihnen und wird Ihnen ein paar Fragen stellen.“ Sagte er wieder ausdruckslos und verließ den Raum.

Ich war allein. Niemand war hier, der mir Sicherheit schenken konnte. Nachdem Dag diese Wörter, die er sagen musste, runtergerattert hatte, verließ er den kleinen, wieder einmal kalt beleuchteten Raum, in dem nicht mehr als ein Tisch und ein paar Stühle standen. Er war der einzige, der mir irgendwie noch Sicherheit geschenkt hatte. Die war jetzt ebenfalls weg. Ich war auf mich allein gestellt. Einen Fehler und der Plan würde scheitern. Mein kompletter, zitternder Körper, zuckte stark zusammen, als sich hinter mir eine Tür schloss. Ich wollte nicht zu der Tür sehen, um zu schauen, wer da kam. Dieser Raum beängstigte mich. Er war kalt und eng. Vor mir setzte sich ein Beamter auf einen der Stühle, doch ich beachtete ihn nicht. Abweisend starrte ich auf den weißen Tisch. Alles hier drin war weiß, bis auf die Polster der weißen Stühle. Sie waren weinrot und schenkten dem Raum wenigstens etwas Farbe. „Guten Abend, Frau…?“ fing der mir gegenübersitzende Beamte zu sprechen. „R-Reichenschmied.“ Dachte ich mir schnell aus und lies es monoton aus meinem Mund heraus. Meine Kleidung fühlte sich schwer an. Als wäre ich klitschnass und sie hätten Wasser eingesogen. Mein eng anliegender BH fühlte sich auf einmal noch enger an und erschwerte mir das gleichmäßige Atmen. Auf meiner Haut bildete sich eine Gänsehaut und meine Augen wirkten feucht und müde. „Guten Abend, Frau Reichenschmied. Sie können sich sicherlich denken, wieso Sie hier sind, oder?“ In seinen Wörtern war ein Hauch von Schadenfreude zu hören. Ich hasste ihn. Stumm schüttelte ich leicht den Kopf. Meine Sicht verschwamm. Nicht, weil mir nach weinen war, sondern weil ich meine Umgebung ausblendete. Sie half mir nicht und machte nur alles schlimmer, weswegen ich versuchte, sie zu ignorieren. „Nicht? Nun, das werden Sie schon noch erfahren. Aber nun erstmal die typische Frage; Wo waren sie diese Nacht gegen 3 Uhr?“ ich biss mir auf die Unterlippe, tat so, als würde ich kurz Nachdenken, obwohl ich die Antwort ganz genau wusste. „In der Innenstadt von Faith. Die Straße weiß ich nicht mehr genau, aber in der Innenstadt.“ „Was haben Sie dort gemacht?“ „Ich konnte nicht schlafen, weswegen ich beschlossen habe, durch die Gegend zu laufen, bis ich müde werde.“ „Sind Sie momentan müde?“ Ich schüttelte den Kopf. Nein, nicht einmal annähernd. Ich könnte jetzt locker vor den Kannibalen wegrennen und meine komplette Ausdauer verbrauchen. „Sie wurden in der Stadt mit einem jungen Mann zusammen aufgefunden. Was können Sie mir darüber erzählen?“ Ich schwieg kurz, um meinen Mut zu sammeln. Meinen Mut, um den Polizisten vor mir geschickt anzulügen. „Nachdem ich meinen Spaziergang beendet habe, lief ich wieder nach Hause, wo ich mich zu meinem Mann ins Bett legte und versuchte, zu schlafen. Stattdessen weckte ich ihn auf  wodurch er beschloss, gemeinsam draußen durch die Gegend zu laufen, reden und versuchen, dass ich müde werde.“ „Ihr Mann? Wie heißt er?“ „Andre Reichenschmied.“ Und so stellte er weiter Fragen, die ich alle locker antwortete, bis dann die allerwichtigste Frage kam. „Wurden sie in Faith geboren?“ ich spielte mir noch mehr Angst vor, damit er mich zu dem Thema mehr ausfragen würde. „N-Nein..“ stotterte ich und sah angespannt auf den Tisch.

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I'm sorry, I'm late.
Gestern kam kein Kapitel, weil Bonnie_186 unterwegs war und deswegen net Korrekturlesen konnte. Nehmt bitte die Mistgabeln runter, dafür konnten wir nichts.

Und ja.... Bei dem Kapitel kam wohl wieder mein SDP-Fangirl zum Vorschein. I'm sorry but they're so wonderful. ;-; <3

Ansonsten wünsche ich noch einen nicen Day ^^ <3

C I T Y || IzziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt