Kapitel 3

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Im Anhang ist ein Bild, wie die Kapitel aussehen bevor sie aufs Handy übertragen sind. Ein Kapitel sind 2 A5 Blätter (Vorder- und Rückseite). Auf dem Bild ist Kapitel 2.

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Heute ging ich nicht mit Sebastian ins Café, sondern brachte erst meine kompletten Schulsachen in mein Schließfach im großen Schulflur. Sie würden mich bei meiner Flucht nur behindern und kein bisschen Helfen. Da draußen bräuchte ich keine Mathebücher oder ähnliches, dem war ich mir im Klaren.

Danach lief ich zur Bahn, aber nicht, um wie gewohnt in mein Viertel zu fahren, nein, sondern bis zur letzten Haltestelle, die mich nah an die Stadtmauer brachte. Die letzten paar Meter zur Mauer würde ich dann laufen.

Ich fuhr nun schon fast anderthalb Stunden, bis meine Haltestelle angesagt wurde. Ich stand auf und begab mich zum Ausgang. Nachdem die Bahn gehalten hatte und die Schiebetüren sich öffneten, lief ich im schnellen Tempo hinaus. Ich war mittlerweile die einzige in der Bahn gewesen, was das alles ziemlich unangenehm und gruselig machte.

Ich sah mich um. Dieses Viertel war so gut wie verlassen und dreckig. Es wirkte wie ein Ghetto. Im jeder Ecke lauerten Jugendliche Gruppen mit Graffiti, Alk, lauter Musik und Kippen. Es machte mir Angst.

In schnellen und vorsichtigen Schritten lief ich Richtung Mauer, dir sich schon in wenigen Metern Entfernung aufbaute.

Zudem sah ich auch ein Stadttor, doch dadurch würde ich nicht kommen, da es gut verschlossen war.
Leider konnte ich mir durch das Tor keinen kleinen Blick nach draußen besorgen, da sie keinerlei Gitter oder Fenster besaß.

Auch Hochklettern wäre keine Möglichkeit, denn auf der Mauer erkannte ich Stacheldraht.

Der Plan, auszubrechen, war zum scheitern verurteilt. Es gab keinen Ausweg.

Ich zog scharf die Luft ein und atmete sie wieder aus.
Diese Luft roch nach Alkohol und Zigarettenrauch.
Fragt mich nicht, welcher Geruch mich mehr anwiderte. Der Geruch von Abgasen und Fast Food oder der von Alkohol und Zigaretten? Sie waren beide total abartig.

Ich suchte also nach einem Geheimgang. Sowas gab es hier doch sicherlich irgendwo.

Ich wollte weg von hier und wenn es hier keinen geheimen Ausgang gab, musste ich mir eben einen machen!

Doch wie stellte ich das an?

Ich seufzte laut und stützte mich an der Mauer ab, die aus Dunklen Ziegeln bestand. Der Ziegel unter meiner Handfläche schob sich durch meine Kraft nach innen, bis er letztendlich auf der anderen Seite hinausfiel.

Ich schreckte auf. Das wäre ein Ausweg!

Ich trat mehrmals gegen die Ziegel, die um den Loch waren, was ich eben durch leichtes herausschieben geschafft hatte.
Hier und da brach ein stück von einem Ziegel ab. Es würde Ewigkeiten dauern. Ich suchte nach ein paar anderen beweglichen Ziegeln in der Mauer, und ich fand auch welche.

Ich fand eine stelle wo enorm viele lockere Ziegelsteine waren. Welcher Praktikant hatte bei dem Bau der Mauer denn da gearbeitet?

Ich konnte mir ein grade so großes Loch erarbeiten, in das mein dünner Körper mit viel Mühe Durchpasste. Zuerst schob ich meinen Beutel durch das Loch. Ich hörte ihn auf der anderen Seite dumpf aufprallen.
Nun quetschte ich mich durch das enge Loch.

Ich sah nach hinten, ob nix kaputt ging und ob ich nicht hängen blieb. Ich 'rutschte' weiter nach vorne, bis ich irgendwann runterfiel.

Ich fiel nicht tief und in weiches, hohes gras. Meine Augen hatte ich geschlossen und dennoch war ich mir sicher, mir würde es hier mehr gefallen als in Faith.

C I T Y || IzziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt