Immer noch frustriert versuche ich mich aus ihren Griffen zu ziehen. Sie sind zu 4 und ich alleine. Vorausschauend kann man sagen, dass das wohl nichts wird. Der eklige Geruch von Alkohol und Zigaretten steigt mir in die Nase, als sie sich immer mehr zu meinem Gesicht bewegen und mir ihren ekligen Atem in dieses blasen.
Gerade, als ich alle Hoffnung aufgeben habe und der erste wieder anfängt meine Brüste zu betatschen, werden die ersten Hände abrupt von mir weggezogen und ich winde mich aus den Griffen der übrig gebliebenen um meinem Retter sehen zu können.
Ohne Erbarmen schlägt Ryan immer wieder in das Gesicht des ersten Mannes und dreht sich, nachdem dieser sich nicht mehr rührt, zu mir um.
Mir stockt der Atem, als ich in seine braunen Augen blicke. Doch anstatt sich weiter mit mir aufzuhalten, schlägt er schon den nächsten Typen ins Gesicht, doch wird von den zwei anderen zurück gezogen und kassiert ein paar Schläge, was mir einen verzweifelten Schrei entlockt. Ryan schüttelt diese jedoch, so als wäre es nichts, ab und schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, indem er einen Schlag, der für ihn bestimmt war, so geschickt ausweicht, dass der Mann seinen Freund K.O. schlägt und nicht ihn. Der letzte ist nach ein paar Tritten und Schlägen auch ausgeschaltet und liegt neben seinen Freunden wimmernd auf dem Boden. Ryan versetzt ihm einen letzten Tritt in die Magengrube und brüllt sie alle ein letztes Mal an. „Das kommt davon wenn man versucht ein schutzloses Mädchen anzufassen!" Danach spuckt er Blut aus seinem Mund auf den Boden und wischt mit den Ärmeln seiner Lederjacke dieses aus seinem Mundwinkel.
Das löst meine Schockstarre und ich hole das erste Mal wieder Luft und renne auf ihn zu. Sofort nehme ich sein Gesicht in meine Hände und begutachte seine Wunden. „Was machst du denn?", flüstere ich nur und fahre sachte mit meinen Fingern über eine Blutende Stelle in seinem Gesicht. Schmerzerfüllt zieht er sein Gesicht aus meiner Berührung und nimmt meine Hände in seine. Mit einem angespanntem Gesichtsausdruck und einer unerklärlichen Miene wendet er seine ersten Worte an mich. „Komm!", sagt er nur und zieht mich mit sich.
Da mein Haus nicht mehr weit entfernt ist, kommen wir wenige Sekunden später in meiner Auffahrt an. Ein Blick in die Garage verrät mir, dass meine Eltern nicht da sind. Zum Glück. Würden sie mitbekommen, dass ich gerade fast vergewaltigt worden wäre, dann würden sie mir nicht mehr erlauben nachts irgendwo hinzugehen.
Nachdem ich die Haustür geöffnet habe, schleife ich Ryan hinter mir ins Badezimmer, um seine Wunden zu versorgen. Da Mason und Ryan des Öfteren halb verblutend von irgendwelchen Straßenkämpfen vor meiner Tür auftauchen, kann ich mittlerweile relativ gut mit Wunden umgehen und weiß, wie man sie versorgen sollte.
Auf halber Strecke zum Badezimmer werden wir jedoch von Mason aufgehalten, welcher uns prüfend ansieht. Genervt verdrehe ich die Augen, doch bevor ich ihm erklären kann was passiert ist, fällt Ryan mir ins Wort.
„Da waren 4 eklige Perverse die sie betatscht haben. Ich habe sie nun ja... sagen wir mal so, davon abgehalten."
„Ach so, na dann kommt. Nicht das du uns hier noch das ganze Haus voll blutest.", lacht Mason und läuft mit uns zusammen ins Badezimmer.
„Setzen.", sage ich nur und drücke Ryan auf den geschlossenen Toilettensitz. Wenn er steht ist es für mich nämlich ziemlich schwer ihn zu verarzten. Während ich in unserem Medizinschrank nach den nötigen Utensilien suche, richtet Mason wieder das Wort an mich.
„Was hattest du so spät überhaupt noch draußen zu suchen?", fragt er mich vorwurfsvoll und setzt sich auf den Badewannenrand.
„War mit Gab und Andrew etwas essen.", gebe ich nur monoton von mir und knie mich vor Ryan. Ein kurzer Blick auf seine Lippe verrät mir, dass diese leicht aufgeplatzt ist, weshalb ich als erstes ein Wattepatt raushole und anfange vorsichtig das Blut abzutupfen. Ryan beobachtet dabei jeden meiner Schritte wie ein Adler.
Ich bitte ihn? Als hätte ich das noch nie gemacht. So oft, wie ich schon wunden versorgt habe könnte ich glatt als Krankenschwester arbeiten. Die zwei können echt von Glück sprechen, dass ich nicht zu der Sorte Mädchen gehöre, welche kein Blut sehen kann.
„Ich schätze Mal du hast keine Kippen mehr bekommen?", fragt Mason nun Ryan. Dieser grinst daraufhin nur und unterbricht meine Arbeit.
Triumphierend zieht er eine Schachtel aus seiner Hosentasche und hält sie hoch. „Doch, doch!", grinst er und wirft sie zu Mason rüber.
„Gottseidank.", sagt dieser und zündet sich eine Kippe an. Danach zieht er genüsslich an ihr und schließt dabei seine Augen, so als hätte er Jahre lang keine mehr geraucht. Dabei ist es bestimmt nicht mal 2 Stunden her.
Genervt verdrehe ich die Augen und schnaube einmal auf. „Kann ich wieder?", richte ich meine Frage an Ryan, welcher sich daraufhin wieder zu mir dreht und mir durchdringlich in die Augen sieht. „Sie dürfen.", antwortet er mir nur überheblich und grinst danach dreckig. Das quittiere ich nur mit einem erneuten Augenverdrehen und die beiden unterhalten sich über das letzte Lakers Spiel.
Jap. Genau wie mein Vater und mein Bruder, ist auch Ryan Lakers Fan und zu meinem Bedauern auch der Rest seiner Familie. Das heißt, es finden regelmäßig Abende statt, an denen wir uns alle zum Basketball gucken treffen. Meistens versuche ich mich davor zu drücken, aber dies gelingt mir nicht immer.
Nachdem ich sein Gesicht weitestgehend versorgt habe, wandert mein Blick zu seinen Handknöcheln, welche aufgeplatzt sind. Mein Gesicht verzieht sich kurz, da ich gar nicht wissen will wie sehr das wehtun muss.
Vorsichtig nehme ich das Desinfektionsmittel in meine Hände und sprühe es auf seine Wunden. Daraufhin verzieht Ryan sein Gesicht, fängt an vor Schmerz zu zischen und zieht seine Hände aus meinem Griff. „Was machst du denn auch?", sage ich und nehme seine Hände wieder in meine.
„Einer musste dich ja retten!", sagt er vorwurfsvoll und guckt mich gereizt an. Er tut ja so als wäre das ganze meine Schuld gewesen.
„Was kann ich denn bitte dafür?", frage ich empört.
„Wenn du dich nicht so nuttig anziehen würdest, dann hätte ich dich nicht retten müssen und würde jetzt längst in meinem Bett liegen.", gibt er nur selbstgefällig und spöttisch von sich.
Aufgebracht springe ich auf und gucke von oben auf ihn runter. „Ach leck mich.", sage ich nur noch gereizt. Danach schnappe ich mir meine Tasche vom Boden und geh wütend auf mein Zimmer.
"Musst nur sagen wo.", ruft Ryan mir noch lachend hinterher, woraufhin ich verärgert meine Tür zu knalle und mich auf mein Bett fallen lasse. Ich muss ihm auch nicht helfen! So ein Arschloch! Er tut so, als hätte ich mich mit Absicht von denen betatschen lassen und sie noch darum gebeten. Vor allem bin ich heute nicht mal nuttig oder billig angezogen, sondern ganz normal. Was kann ich dafür, dass sich diese Arschlöcher betrinken und dann irgendwelche weiblichen Wesen anmachen? Richtig, gar nichts!
Schnell schnappe ich mir ein Kissen und gebe einen frustrierten schrei in dieses. Das ist doch alles scheiße! Und mit diesen Gedanken falle ich in das Land der Träume.
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Bad Boys Battlefield
Teen Fiction*Abgeschlossen* Elisabeth und Ryan. Ryan und Elisabeth. Zwei unverbesserliche Sturköpfe, welche noch nie wussten, wann Schluss ist. Er nennt sie Beth, Bethi, Süße, Baby oder Babe und nur mit einem Zweck, sie zu provozieren. Sobald die beiden in ein...