Kapitel 33

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Am nächsten Morgen wache ich noch immer müde auf. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zu getan. Diese Sorge um Ryan und die Geschehnisse des letzten Tages haben mich wach gehalten. Die Mafia.

Das ist so unwirklich und auch so absurd. Ich fühle mich so, als ob ich in einem schlechten Hollywood Streifen mitspielen würde. Bloß werde ich am Ende nicht glücklich in den Sonnenuntergang reiten...

Nach langen überlegenen und hitzigen Diskussionen mit meinem inneren ich, entscheide ich mich doch dafür Ryan zu schreiben. Wir haben keinen Chatverlauf. Nicht ein einziges Wort. Natürlich haben wir früher geschrieben, aber da hatte ich noch ein ganzes anderes Telefon.

„Und, Lebst du noch?"

Ewig ist mein Finger über dem Absenden Knopf. Ja oder Nein? Einfach Augen zu und durch! Sofort werfe ich mein Handy weg und lege noch ein Kissen drauf. Jetzt nicht dran denken.

Kurz drauf ertönt schon ein Pling. Soll ich gucken oder nicht? Das kann er unmöglich sein!

Ich schaue trotzdem nach und tatsächlich ist die Nachricht von ihm.

„Was denkst du denn?"

Ich kann seinen überheblichen Unterton jetzt schon hören und verdrehe genervt die Augen, muss aber gleichzeitig unaufhaltsam Grinsen.

„Na dann."

Antworte ich ihm und lege mein Telefon wieder zur Seite. Es ist mittlerweile 11 Uhr, aber eigentlich noch immer zu früh um aufzustehen. Was soll's.

Gelassen laufe ich nach unten in unsere Küche und mir fällt auf, dass ich ja alleine bin. Ich schnappe mir eine Schüssel, Cornflakes und Milch und pflanze mich auf unser Sofa. Die restlichen zwei Stunden verbringe ich damit Modern Family zu gucken und mich immer wieder Tod zu lachen. Jedoch reißt mein klingelndes Handy mich aus meiner Seifenblase und ich drücke auf Pause.

„Ja?", frage ich in den Hörer.

„Hey, Ellie.", piepst eine unsichere Stimme am anderen Ende. „Hier ist Sophia."

„Hi.", sage ich lächelnd. „Was gibt's?"

„Ich wollte dich fragen, ob wir reden könnten?"

„Klar, wann?"

„In einer Stunde im Park?", fragt sich kleinlaut.

„Klingt gut, bis später."

Damit lege ich auf und gehe wieder in mein Zimmer, um mich anzuziehen.

Nach einer Stunde komme ich pünktlich an und sehe Sophia schon auf einer Bank sitzen.

„Hey.", sage ich und schließe sie in meine Arme. Daraufhin schlingt sie sofort ihre Arme um mich und fängt an zu schluchzen. Beruhigend streichle ich ihren Rücken und flüstere ihr ins Ohr. Nachdem sie sich eine Weile ausgeweint hat, setzten wir uns und sie schnieft ihre Tränen nach oben.

„Also?", frage ich. „Wie geht es dir?"

„Wenn ich das nur wüsste...", antwortet sie seufzend. „Ich bin so unglaublich wütend auf ihn und würde ihm am liebsten den Hals umdrehen, aber gleichzeitig habe ich solche Angst. Ich habe Angst raus zu gehen, weil Mason sagte sie würden ihn immer im Auge haben und damit ja auch irgendwie mich. Ich fürchte mich so. Bei jedem Geräusch zucke ich zusammen, bei jeder Nachricht habe ich Angst es könnte eine Drohung sein und jede Sekunde, in welcher ich nichts von ihm höre, stelle ich mir vor, dass er tot in irgendeiner Gasse liegt."

„Ich weiß wie es dir geht. Mir geht's genauso. Ich stelle mir täglich vor, wie es ohne die beiden wäre und allein der Gedanke bringt mich um.", antworte ich ihr bedrückt.

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