Kapitel 61

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Lächelnd schlage ich die Bettdecke von meinem Körper und gucke auf das Datum meines Kalenders. Ein Freuden Schrei entfährt mir, obwohl mir das Datum des heutigen Tages eh schon bewusst war.

Heute ist es soweit. Endlich habe ich wieder Geburtstag. Hat ja auch lang genug gedauert. 365 Tage können einem wirklich wie die Ewigkeit vorkommen. Vor allem, wenn man auf Geschenke und die volle Aufmerksamkeit seiner Familie warten muss.

Schrecklich.

Überschwänglich stehe ich auf und laufe auf meinen Spiegel zu, um zu schauen, ob ich mich irgendwie verändert habe. Aber ich sehe bedauerlicherweise noch genauso aus wie gestern.

Mein zusätzlich erreichtes Lebensjahr sieht man mir genauso wenig an, wie den weiteren Schritt in Richtung Volljährigkeit. Hübscher oder reifer bin ich auch nicht geworden. Nicht, dass ich es nötig hätte oder so.

*hust* Eingebildet *hust*

Arroganz ist mein zweiter Vorname, Süße.

Hast du mich gerade ernsthaft gedisst?

Wer hat denn angefangen? Und jetzt klappe, ich habe Geburtstag!

Wir!

Ja, ja...

Dennoch etwas enttäuscht, gehe ich letztendlich nach unten in das Wohnzimmer, wo schon Mom, Dad und Mason auf mich warten.

Ich liebe meinen Geburtstag! Nicht nur, wegen der erwähnten Aufmerksamkeit und Geschenken, welche für mich schon immer zweit- wenn nicht sogar drittrangig waren, sondern wegen diesem Gefühl geliebt zu werden.

Für mich ist es das schönste und beste Gefühl im Universum. Zu wissen, dass ich meiner Familie und meinen Freunden ebenso viel bedeutete wie sie mir, ist wundervoll. Ich glaube deshalb könnte ich mir auch nie vorstellen später mal keine Kinder oder keinen Ehemann zu haben. Ich bin viel zu sehr auf bedingslose Liebe angewiesen, um auch nur ansatzweise ohne sie zu leben. Obwohl ich nicht wirklich weiß, wie sich wahre, pure und leidenschaftliche Liebe anfühlt.

Hoffentlich finde ich es eines Tages heraus.

„Alles Gute zum Geburtstag, Lizzie!", rufen Mom, Dad und Mason gleichzeitig, als ich ins Wohnzimmer komme und fangen danach an zu singen, während ich mich zu ihnen und meinem Geburtstags Kuchen stelle.

„Wünsch dir was!", fordert Mom mich aufgeregt auf und hält den Kuchen mit lauter Kerzen vor meine Nase.

Grinsend beuge ich mich nach vorne und puste alle Kerzen auf einmal aus.

Liebe.

Nachdem ich meinen jährlichen Wunsch in meinen Gedanken ausgesprochen habe, richte ich mich wieder auf und lächle meine Familie an. Mason ist der Erste, welcher mich umarmt. Stürmisch schlingt er seine Arme um mich und wirbelt mich dreimal in der Luft herum, ehe er mich wieder auf meine Füße setzt „Happy Birthday, Schwesterchen.", flüstert er in mein Ohr und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.

„Du weißt was ich mir gewünscht habe!", entgegne ich grinsend.

„Ja du kleiner Teufel.", antwortet er und lässt mich wieder los, damit ich Mom und Dad ebenfalls umarmen kann.

„Wir haben übrigens noch eine Überraschung für dich!", verkündet mein Vater stolz und verursacht, dass ich skeptisch meine Augenbrauen anhebe.

„Und die wäre?"

„Etwas mehr Begeisterung bitte!", jault eine warme Stimme empört, weshalb ich mich hastig zu dieser drehe.

„Granny!" Überglücklich falle ich in die Arme meiner Grandma und atme ihren vertrauten Geruch ein.

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