Kapitel 43

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Jegliche Farbe weicht aus meinem Gesicht, als ich in seine braunen Augen sehe. In die braunen Augen, in welche ich schon seit Wochen nicht geguckt habe. Mit einer ausdruckslosen Miene steht er an sein Lamborghini gelehnt und sieht mich direkt an. Ohne meine Zeit mit Worten zu verschwenden, drehe ich mich wieder um und knalle die Haustür hinter mir zu.

Was zum Teufel macht er hier?

Sofort wähle ich Masons Nummer und lege meine Hand auf meinen sich auf-und abhebenden Brustkorb. Schwer atmend warte ich darauf, dass Mason abhebt.

„Mason, wo zur Hölle bist du?", keife ich aufgebracht in den Hörer.

„Es tut mir leid, ich hab vergessen, dass ich nochmal zu meiner Lehrerin muss, wegen meinem Aufsatz. Mir ist niemand anderes eingefallen den ich anrufen könnte, um dich mitzunehmen...", murmelt er.

„Wie wäre es mit Gab, Ash, Jack oder Monique?", frage ich harsch und fahre genervt durch meine Haare.

„Die wohnen viel zu weit weg! Und jetzt hör auf rum zu heulen. Wenn du nicht mit ihm fahren willst, dann lauf halt.", sagt er genervt.

„Ich heul nicht!", erwidre ich außer mir, doch er hat schon aufgelegt.

„Ich bring dich um, Mason!", schreie ich frustriert und raufe meine Haare.

Was soll ich denn jetzt machen? Ich habe seit 6 Wochen nicht mit ihm gesprochen, ihn nicht angesehen, weder war ich auf engsten Raum mit ihm eingesperrt. Mein Herz überlebt diese Fahrt niemals, noch werde ich es überleben. In seiner Nähe zu sein, seinen Geruch um mich zu haben, seine Präsenz zu spüren und ihn klar zu sehen, werde ich nicht aushalten. Nicht, ohne das meine Gefühle mich übermannen und die Sehnsüchte zurückkehren. Das Verlangen, welches ich in den letzten Wochen so gut unterdrückt habe.

Aber ich kann auch nicht zur Schule laufen, das machen meine Füße nicht mehr mit, vor allem nicht nach gestern.

Ich atme ein letztes Mal tief durch und öffne danach wieder die Tür, um Ryan genauso kalt und emotionslos anzusehen, wie er mich.

„Hast du's?", fragt er gereizt.

Ich antworte ihm jedoch nicht, sondern laufe einfach auf ihn zu und stelle mich direkt neben ihn, um die Beifahrertür zu öffnen, neben welcher er steht. Dabei jagt mir seine Präsenz einen unaufhaltsamen Schauer über den Rücken und ich steige zügig ein, nur um eine weitere Gänsehaut an meinem Körper zu spüren, als ich von seinem Geruch eingehüllt werde.

Wenige Sekunden später öffnet sich die Fahrertür und Ryan lässt sich neben mir nieder. Er wirft mir noch einen kurzen Blick zu, ehe er Kopfschüttelnd den Wagen startet.

Was führt er sich denn jetzt so auf? Dazu hat er ja wohl absolut keinen Grund!

Ich starre einfach stur geradeaus und würdige ihm keines Blickes, was er mir nach tut und angespannt auf die Straße guckt, während sein linker Arm hält das Lenkrad fest und sein rechter auf der Ablage zwischen uns ruht. Nach einiger Zeit kann ich es nicht lassen und gucke ihn aus dem Augenwinkel an, dabei fällt mein Blick auf seinen Bizeps. Dieser kommt in seiner aktuellen Position perfekt zur Geltung. Bei diesem Anblick, muss ich unaufhaltsam Schlucken und drehe meinen Kopf schnell zur Seite.

Hört auf verrückt zu spielen, ihr scheiß Hormone!

Nach weiteren Minuten des Schweigens wird mir die gesamte Situation immer unangenehmer und ich habe das Gefühl, dass die Luft in seinem Wagen immer dünner wird. Ich atme einmal ein und aus und merke dabei ein Schmerz an meinem Oberschenkel. Sofort löse ich meine verkrampfte Hand von diesem. Habe ich meine Finger schon die ganze Zeit in meine eigene Haut gebohrt? Sanft streichle ich über meine Knöchel und versuche damit meine Muskeln wieder zu entspannen. Jedoch scheitere ich jämmerlich. Mein Körper will sich in seiner Anwesenheit einfach nicht entspannen und ist die ganze Zeit auf Angriff Modus geschalten.

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