Kapitel 38

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Nachdem ich Gabs Haus verlassen habe, um nach Hause zu gehen, habe ich mich dafür entschieden zu laufen. Irgendwie habe ich Lust darauf und da ich die Nachtluft liebe, genieße ich jeden Schritt. Ich bin natürlich nicht gegangen, ohne mich bei Gabriel zu verabschieden, aber er hat mich lächelnd ins Bett geschickt und mir noch gesagt, wie heiß ich aussah, als ich Ryan verführt habe.

Das bringt mich erneut zum Lächeln. Ich habe ihm endlich mal so richtig einen reingewürgt. Sonst hat er immer eine Schippe drauf gelegt und am Ende war ich wieder die verletzte und schwächere. Doch heute nicht. Heute habe ich ihn meine Rache spüren lassen und auch, wenn ich ihn nicht wirklich wehgetan habe, brauche ich das eigentlich gar nicht. Denn dann hätte ich immer ein schlechtes Gewissen und Schuldgefühle würden mich jagen, doch so kann ich nur grinsen. Ich habe ihn gedemütigt und allen gezeigt, wer den längeren Hebel in der Hand hat. Ich habe ihm seine arrogante, ach so selbstbewusste, kalte und starke Einstellung genommen und habe ihn schwach aussehen lassen. Habe jedem gezeigt, dass er auch nur ein Typ ist. Auch nur ein Mensch. Und das er nicht perfekt ist, sondern genauso von seinen Lustgefühlen gesteuert wird, wie jeder andere.

Ich muss irgendwie über mich selber lachen. So lange habe ich versucht ihn schwach auszusehen zulassen, habe darüber nachgedacht, wie ich es ihm heimzahle. Ich habe so oft versucht mich zu beweisen und letztendlich ist es das leichteste auf der Welt gewesen. Eine Geste die mir nicht fremd ist und die ich in Bezug auf ihn mehr als gewohnt bin.

Obwohl ich es nicht sein sollte. Ich sollte es nicht gewohnt sein, auf seinem Schoß zu sitzen, seine Muskeln zu berühren und seine Hand auf meiner Haut zu spüren. Genauso wie ich unser Rumgemache nicht gewohnt sein sollte. Doch irgendwie bin ich es. Es fühlt sich so vertraut an und auch wenn er der Mensch ist, vor dem ich am meisten Schamgefühl besitze, fühle ich mich bei niemandem so sicher wie bei ihm. Manchmal kommt es mir so vor, als könnte er mich vor 1000 Kugeln beschützen, in dem er sich einfach nur vor mich stellt. Was natürlich totaler Schwachsinn ist. Er kann mich nicht beschützen und wahrscheinlich will er es auch gar nicht. Zumindest nicht auf diese übertrieben Art.

Dennoch kann ich meine Gefühle nicht leugnen und ich kann auch nicht leugnen, dass ich nach all dem, mir nichts sehnlicher Wünsche als zurück zu laufen und mich in seine Arme zu werfen. Meinen Kopf in seine Halsbeuge zu vergraben und seinen Geruch einzuatmen, seine starken Arme um mich zu spüren und seinen Atme auf meiner Haut. Aber am aller liebsten würde ich diese Worte hören. Nur diese einfachen Worte und damit meine ich jetzt nicht das typische ich lieb dich. Sondern, dass er mir sagt, dass es immer nur mich gegeben hat, dass ich es immer gewesen bin und immer sein werde. Sollte er sowas zu mir sagen, kann ich versprechen, dass in diesem Moment mein Herz aufhört zu schlagen, vielleicht sogar endgültig.

Beim Gedanken daran läuft mir sofort eine Gänsehaut über den ganzen Körper und ich schlinge meine Arme um meine nackte Haut, um mich etwas aufzuwärmen. Ich hätte mir doch einen Pulli von Gabriel mitnehmen sollen.

Als ich gerade dabei bin die Hälfte der Strecke passiert zu haben, klingelt plötzlich mein Handy und ich bleibe stehen um ranzugehen. Die Nummer ist Unterdrückt, weshalb ich nicht lange fackele. „Wer ist da?", frage ich schroff und leicht genervt. Meine Freunde oder Familie würden mich nie mit unterdrückter Nummer anrufen.

„Na, na. Ich dachte du freust dich über meinen Anruf, meine Liebe?" Augenverdrehend schnaube ich in den Hörer. Matthew.

Also erstens habe ich gerade keinen Nerv, um mit ihm zu reden und zweitens ist meine Liebe der schrecklichste Kosename aller Zeiten. So nennt mein Vater meine Mutter immer, um sie zu ärgern und das lässt mich vor Ekel das Gesicht verzeihen. Ich glaube niemand will den gleichen Kosenamen wie seine Mutter haben.

„Was gibt's?", frage ich noch immer genervt, aber schon etwas höflicher.

„Ich wollte dich fragen was du so machst und ob du eventuell Lust hast, vorbei zu kommen?"

Bad Boys BattlefieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt