Kapitel 82

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„Das ist doch völlig unnötig.", mauelt Gab, während zwei Sicherheitsbeamte seine Tasche durchsuchen und ihn danach mit einem Metalldetektor abscannen.

„Das nennt man Sicherheitsvorkehrungen.", erwidere ich nachdem ich fertig abgesucht wurde.

Gab greift schnaubend nach seinen Sachen und schenkt den Beamten ein aufgesetztes Lächeln, ehe er sich zu mir dreht. „Die sollen sich mal alle nicht so haben. Der Amoklauf ist jetzt 2 Monate her und niemand ist gestorben.", schnauft er gereizt und harkt sich bei mir unter.

„Fast.", entgegne ich nur und verkneife mir den selbstzerstörerischen Kommentar über den Tod meines Babys.

„Ja ja." Mit einer abfälligen Handbewegung wischt Gab meine Worte weg und zieht mich weiter auf unseren inneren Schulhof. „Übrigens haben Andrew und ich gestern Jubiläum gefeiert.", fügt er entzückt hinzu.

„Jubiläum von was?" Skeptisch lege ich meine Stirn in Falten, während ich mich gegenüber von Gab an einen der Tische setzte. Heute bin ich leider nicht drum rumgekommen, mich in der Bibliothek zu verkriechen.

„Davon, dass es jetzt genau 3 Monate her ist, dass wir zum ersten Mal die drei magischen Worte ausgesprochen haben.", erklärt er selbstverständlich und rollt mit seinen Augen.

„Blas mir einen?", frage ich schelmisch nach und ernte mir sofort einen Schlag gegen meine Stirn. Den Fakt, dass Gab und Andrew nicht mal ein halbes Jahr gebraucht haben, um sich ihre Liebe zu gestehen, während Ryan und ich nach drei Jahren dann auch mal so weit gekommen sind, versuche ich so gut es geht zu verdrängen.

Empfindlich schnaubt Gab auf. „Wie witzig wir doch heute sind."

„Danke, danke, ich bemühe mich wirklich sehr meinen ehemaligen Standards wieder gerecht zu werden.", glorifiziere ich mich selbst.

Gab antwortet mir daraufhin nicht mehr und lässt seinen Blick über die Schülerschaft schweifen. Sein Blick bleibt an der Gruppe unser Lieblings Tratsch Tanten hängen und er stöhnt genervt auf. „Welches pikante Stück Getratsche sie wohl heute zu beschäftigen scheint?", fragt er rhetorisch nach und schenkt ihnen einen herablassenden Blick, da sie genau zu uns schauen, während sie die Köpfe nah an einander Stecken und vor sich hin Tuscheln.

Ich studiere ihre Erscheinung weiterhin und zucke nur gleichgültig mit meinen Schultern. „Die übliche Scheiße, welche ihrer Daseinsberechtigung die gewohnte Normalität schenkt eben.", meine ich subtil.

„Soweit man deren Zustand normal nennen kann.", wirft Gab noch ein und wendet danach seinen Blick wieder ab.

Bevor wir uns Gespräch fortsetzten können, lässt sich eine überdrehte Latina neben uns fallen und klaut Gab sein Essen. „Na ihr Süßen, alles fit im Schritt?", etabliert Monique sich in unser Gespräch und ignoriert Gabs Empörung nonchalant.

„Wie immer.", bemühe ich mich minder gelangweilt zu antworten.

Entzückt klatscht Monique in ihre Hände und strahlt und beide mit großen braunen Augen an. „Ausgezeichnet! Dann steht unseren Plänen ja nichts mehr im weg! Kommt ihr beide dann am Samstag so gegen 9 zum Treffpunkt?", harkt sie nach und trifft auf zwei Ahnungslose Gesichter.

„Bitte was?", setzte ich vorsichtig nach, um Monique unser absolutes Unverständnis nochmal verbal zu vermitteln.

Genervt verdreht sie ihre Augen. „Unser Trip nach Tijuana am Wochenende.", pikiert sie selbstreden. „Ich dachte Mason hätte dich aufgeklärt."

„Hat er nicht.", meine ich Wahrheitsgemäß und mache eine geistige Notiz an mich selber, meinem Bruder das nächste Mal die Leviten zu lesen.

„Wie dem auch sei-.", fährt sie fort. „-am Samstag geht es los. Und ihr zwei kommt mit, keine Widerrede! Das wird der letzte gemeinsame Urlaub sein, den wir als Gruppe vor Masons Hochzeit und unserem Abschluss haben können, also ziehen eure etlichen Ausreden nicht."

Bad Boys BattlefieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt