Kapitel 2 - Neue Stadt, neues Glück

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Der Verlust von Elizabeth Jones war ein großer Schock für alle. Bei der Beerdigung, die nur im kleinen Kreise stattfand, kamen Freunde und Bekannte aber kaum Familienangehörige. Bei dem tragischen Autounfall hatte Mason Dallas nicht nur seine Ehefrau, sondern auch seinen einzigen Bruder verloren. Beide waren schrecklich und qualvoll gestorben, auch wenn er seiner Tochter erzählt habe, ihre Mutter sei jetzt an einem besseren Ort.

Fünfzehn Jahre später stand Isabella mit einem genervten Gesichtsausdruck und einem Karton in der Hand vor einer geschlossenen Zimmertür. Ihr Vater hatte beschlossen mit seiner neuen Freundin zusammenzuziehen und Seattle zu verlassen. Das schöne Haus erinnerte ihn zu sehr an seine verstorbene Frau und an die schöne Zeit, doch auch Isabella war eine Erinnerung an sie. Seit dem Tod von Elizabeth, hatte sich ihre Beziehung stark verschlechtert. Ihr Vater arbeitete in einer Baufirma und war geschäftlich viel unterwegs, so hatte er wenig Zeit für seine Familie. Isabella war öfters von ihrer Haushälterin und ihrem Privatlehrer umgeben gewesen, als von ihrem eigenen Vater. So durfte es niemanden wundern, dass Isabella auf nichts und niemanden hörte. Nach dem herauskam, dass sie eine Liebesbeziehung mit ihrem zehn Jahre älteren Privatlehrer hatte, schickte ihr Vater sie auf eine Eliteschule. Isabella ging nicht gern zur Schule. Nicht weil ihre Klassenkameraden nicht nett gewesen sind, sondern weil sie dachte, dass ihr Leben ihr mehr bieten müsste, als diese strenge Eliteschule, einen langweiligen Job in der Firma ihres Vaters und eine Menge Geld die sie in ihrem Leben nie ausgeben konnte. Doch all die Jahre kam sie nicht drauf was dieses Mehr sein sollte. Bis ihr Vater ihr sagte, dass sie ihre Sachen packen musste und sie nach Jacksonville zogen. So tauschte Isabella ihr wunderschönes Haus in Seattle gegen ein langweiliges und kleines Haus in Jacksonville, Florida. Nun stand sie hier, vor ihrer neuen Zimmertür, unentschlossen ob sie diese nun öffnen oder doch wieder hinuntergehen sollte. Eigentlich wollte sie zurück nach Seattle, zurück in ihre gewohnten vier Wände, zurück zu ihren Freunden, die entweder verwöhnte Tussis, Drogenabhängige oder Dealer waren. Das war ihre Welt. Nicht dieses Kleinstadtgehabe mit den alten Damen die im Park die Tauben fütterten. Nicht mal eine Eliteschule gab es in dieser Stadt. Ihr Vater kam die Treppe hoch und hob fragend eine Augenbraue.


,,Wie lange willst du noch hier stehen? Geh' doch rein, so schlimm ist es hier auch wieder nicht!"


Der harsche Ton ihres Vaters war sie bereits gewohnt. Er war nie mit dem zufrieden was sie tat, aber sie bemühte sich auch nicht. Alles was sie wollte waren ihre Freiheiten. Feiern unter der Woche? Kein Problem im Hause Jones. Eine Beziehung mit Lehrer eingehen? Kein Thema! Wurde einfach vertuscht um dem Ansehen der Familie Jones nicht zu schaden! Langsam drückte sie die Türklinke hinunter und betrat das kleine Zimmer. Die Wände waren weiß gestrichen und ihre ganzen Möbel waren aus Seattle hergebracht worden. Sie warteten nur mehr darauf eingeräumt zu werden. Lustlos stellte sie ihre Kartons ab und schmiss sich in ihr Bett. Ihre Mutter hätte nie zugelassen, dass sie so ein Leben führte. Mit dem Gedanken an sie, fiel Isabella schließlich in einen unruhigen Schlaf.
Isabella schrie auf. Schnell setzte sie sich in ihrem Bett auf und schaltete die Nachttischlampe ein. Es war nur ein Albtraum. Mal wieder! Tief durch atmen Bella. Das ist jetzt schon fünfzehn Jahre her. Ängstlich sah sie sich in ihrem neuen Zimmer um. Überall standen noch nicht ausgepackte Kartons und sie hatte immer noch keine Lust sich in ihrem neuen Zimmer wohnlich einzurichten! Verzweifelt fuhr sich Bella durch ihre Haare. Wie sollte sie das jemals überleben? Einzelne Tränen rannen Bella über ihre Wangen und sie zog ihre Knie zu ihrem Körper ran. Wie sehr ich meine Mutter in diesem Moment vermisste. Doch ihr Verstand sagte ihr, dass sie stark sein musste. Nicht für ihren Vater, sondern für ihre Mutter. Sie hätte es so gewollt. Bella stand auf, wischte sich ihre Tränen mit dem Handrücken weg und sah auf die Uhr. Es war schon sechs Uhr morgens und in weniger als 2 Stunden musste sie in der neuen Schule sein. Wenn sie nur daran dachte wurde ihr übel. In Seattle hatte sie sich ein Umfeld aufgebaut. Dort war man jemand, wenn man Geld und Einfluss hatte, aber hier in dieser kleinen Stadt, waren die Regeln anders. Hier zählt es, ob man nett war und sich gut in einer Gesellschaft einfügen konnte. In beidem war Bella nicht besonders gut.
Sie ging zu ihrem Kleiderschrank und nahm sich ein bauchfreies schwarzes Top und eine enge Jeans heraus. Mit der Kleidung über dem Arm schlich sich Bella ins Badezimmer. Alles lag im Dunkeln. Sie stellte sich unter die Dusche und ließ das warme Wasser über ihre Haut rinnen. Der Geruch ihres Lieblingsshampoos stieg ihr in die Nase und beruhigte sie etwas. Nach dem Duschen trocknete sie sich ab und föhnte ihre langen dunkelbraunen Haare. In schönen Wellen fielen ihre Haare über ihre Schultern. Isabella trug etwas Make-up auf und betrachtete sich im Spiegel. Zufrieden mit ihrem Aussehen zog Isabella sich an und ging die Treppe hinunter in die Küche. Schon von weitem hörte sie die Stimme ihrer Stiefmutter. Genervt verdrehte Isabella die Augen. Anscheinend diskutierte sie gerade mit Isabellas Vater! Sie betrat die Küche und warf ihrer Stiefmutter einen verhassten Blick zu. Dann ging Bella zum Kühlschrank und schenkte sich ein Glas Orangensaft ein. Sie lehnte sich gegen die Kücheninsel und trank das Glas in einem Zug leer.

,,Willstdu dir nicht etwas mehr anziehen? Oder willst du etwa so am ersten Tag indeiner neuen Schule auftauchen?" Ihre Stiefmutter sah sie abschätzig von obennach unten an aber Bella ignorierte es gekonnt und sah auf die Uhr. Scheiße, esist schon acht Uhr. Hastig stellte sie das Glas in die Spüle und zog ihre Schuheund eine Lederjacke an. Im Flur kontrollierte Bella nochmals ihr Aussehen unddann machte sie sich auf den Weg zur Schule.

Just One Night - verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt