16 Das erste Date

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Stiles hatte gemault, dass sie ja eigentlich noch nie richtig verabredet gewesen waren und Derek hatte es sich offenbar zu Herzen genommen, denn wenig später kam eine Textnachricht von ihm:

'Ich hole dich um halb acht ab. Zieh' dir etwas Nettes an (kein Hoodie!!). Wir haben ein Date!'

'So, so, haben wir das?' dachte er ein kleines bisschen rebellisch. Eine höfliche Anfrage sah ja wohl anders aus!

Doch am Ende hatte Stiles beschlossen, großzügig über die Frage der Formwahrung hinweg zu sehen und saß nun abwartend zuhause auf dem Sofa, in einer unbequemen Stoffhose, einem gebügelten Hemd (Seidengemisch!) und war nervös wie ein Bienenschwarm.

Pünktlich auf die Minute klingelte es an der Tür und als Stiles öffnete, traute er seinen Augen kaum: Da stand Derek in einem Zweireiher, der aussah, als sei er ihm direkt in Paris auf den Luxuskörper geschneidert worden:

„Öhh...!" machte Stiles und bekam den Mund nicht mehr zu:

„Du siehst toll aus!" behauptete Derek, doch dabei konnte es sich nur eine dreiste Lüge handeln, denn neben ihm konnte Stiles nur kläglich abstinken.

Derek küsste ihn sanft auf die Wange.

Wie bitte?

Was für eine Begrüßung war das denn?

Derek, der offenbar seine Gedanken gelesen hatte kommentierte:

„Was denn? Dies ist unser erstes Date, oder nicht? Soll ich da etwa über dich herfallen, wie ein wildes Tier?"

'Naja, wenn du schon fragst...!' schoss es Stiles ungefiltert durch den Kopf.

Anstatt dessen behauptete er:

„Nö, is' schon in Ordnung."

Stiles hatte sein ganzes Leben in Beacon Hills verbracht, doch das sauteure und vornehme französische Restaurant, das sie soeben betreten hatten, war ihm wirklich noch nie zuvor aufgefallen. Wenige Tische mit blendend weißen Tischtüchern, silbernen Kerzenleuchtern, einer sehr zurückgenommene und geschmackvolle Einrichtung.

Er blickte sich unbehaglich um und murmelte:

„Ich glaube nicht, dass ich mir das hier leisten kann, Derek!"

„Mach' dir darüber keine Gedanken!" entgegnete dieser.

Stiles runzelte die Stirn.

Der Kellner führte sie zu ihrem Tisch und Derek schob Stiles den Stuhl heran.

Als sie einander gegenüber saßen, fragte Derek:

„Du guckst so merkwürdig. Stimmt etwas nicht?"

Stiles hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend. Er schaute sich nach links und rechts um, fühlte sich fehl am Platz in seinem halbseidenen Hemd und war eingeschüchtert von der Menge echt silbernen Bestecks vor ihm, von dem er keine Ahnung, wie und in welcher Reihenfolge er es zu benutzen hatte:

„Bin ich hier eigentlich das Mädchen?" platzte er plötzlich heraus:

„Wie bitte?" Derek blickte ihn verständnislos an: „Wovon sprichst du?"

„Naja" , erwiderte Stiles: „Du suchst das Restaurant aus, du holst mich ab, du willst die Rechnung übernehmen, du rückst meinen Stuhl heran. Heißt das, dass ich in deinen Augen das Mädchen in unserer Beziehung bin?"

Derek sah unbehaglich aus:

„Natürlich nicht! Ich...ich meine, ich weiß es nicht! Ich kenne die Spielregeln für unsere Situation nicht. Es tut mir leid, wenn ich dich gekränkt habe. Findest du es blöd, wie ich diesen Abend geplant habe?"

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