Die drei Autos kamen an dem, von Parrish beschriebenen, verlassenen Rastplatz an. Es war ganz eindeutig, dass die Freakshow hier Halt gemacht hatte. Im Schlamm fanden sich ein paar ihrer Plakate, für die sie nun offenbar keine Verwendung mehr hatten, denn ihre große Attraktion, das Wolfsmädchen, war ja nicht mehr in ihrer Gewalt.
Es war ein Schauplatz der Verwüstung: Müll war einfach achtlos überall liegengelassen worden, im weichen Boden fanden sich allenthalben Fußspuren und Abdrücke von Rädern; schmale, wie man sie von Zirkuswägen erwarten würde und breite von je einem Auto und einem Traktor.
Scott verfluchte sich, weil sie nicht Chris gebeten hatten, mit ihnen zu kommen; den erfahrenen Spurensucher.
So musste er nun selbst sein Bestes geben, aus diesem Durcheinander ein sinnvolles Bild zusammenzusetzen.
Falls allerdings irgendwelche Zweifel daran bestanden hätten, ob sie tatsächlich am richtigen Ort wären, musste man nur einen Blick auf die kleine Loba werfen, die plötzlich sehr nervös wirkte.
Selbst in seiner nervlich angespannten Situation entging Stiles der Zustand des Mädchens nicht. Er ging vor ihr in die Knie und sagte ruhig und bestimmt:
„Nein, mein Liebling! Wir bringen dich NICHT zu diesen bösen Leuten zurück. Wir holen nur Derek nachhause, verstehst du mich? Du gehörst jetzt zu uns! Ich gebe dich nie wieder her, mein Schatz!"
Verblüfft registrierte Stiles, dass Loba nickte:
„Daddy!" sagte sie und schlang die Arme um Stiles.
Ihr aktiver Wortschatz mochte noch immer gering sein, doch offenbar verstand sie mehr, als man ahnte.
Stiles nahm sie hoch, als sei sie ein sehr viel jüngeres Kind und sie schlang die Beine um seine Hüften und klammerte sich an ihn, wie ein kleines Äffchen:
„Du musst keine mehr Angst haben, Baby!" flüsterte er, hielt sie ganz fest.
Und das beruhigte überraschenderweise nicht nur Loba, sondern auch Stiles selbst!
„Ich nehme keine Blutspuren wahr, doch irgendwie muss es diesen Unmenschen dennoch gelungen sein, Derek zu überwältigen." gab Scott nach einer Weile bekannt, nachdem er alles genauestens inspiziert hatte.
Ich habe die Abdrücke seiner Schuhe gefunden und die Stelle, wo er zu Boden gegangen ist, dann Schleifspuren, die plötzlich enden. Offenbar wurde er da wohl verladen!"
Stiles begann zu zittern.
Loba stupste ihn besänftigend mit ihrer Nase an und sein Dad versicherte:
„Derek lebt, Stiles! Für diese Monster ist er lebendig doch viel wertvoller! Sieh' es doch mal aus ihrer Warte: Sie haben einen großartigen Tausch gemacht! Vorher hatten sie ein schwaches, dürres Wolfsmädchen und jetzt hingegen ein ausgewachsenes Prachtexemplar von einem Werwolf. Sie werden ihn nicht töten, Sohn! Dein..." ein kurzes Stocken: „...dein Geliebter wird bald wieder bei dir sein. Versprochen!"
Irgendwie schienen die Worte seines Vaters Stiles tatsächlich zu überzeugen. Er nickte und atmete ein wenig durch.
„Wir werden uns nun aufteilen und in verschiedene Richtungen aufbrechen." bestimmte Scott und Peter schlug vor, dass er den Camaro nehmen könne.
Stiles warf ihm den Zweitschlüssel zu.
„Niemand stellt sich diesen Typen allein!" befahl Scott: „Wer immer sie zuerst findet, informiert die Anderen und dann bekommen sie es mit dem ganzen Rudel zu tun!"
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Magnetismus
FanfictionStiles denkt, Derek ist ein unnahbarer Mistkerl. Derek findet, Stiles ist eine entsetzliche Nervensäge. Also sind die Fronten doch klar, oder? Aber irgendwie ist da doch noch etwas Anderes; etwas dass sie am Ende immer wieder zueinander führt. Es is...