15 Goodbye Brokeback Mountain

1.6K 93 33
                                    




Stiles saß am Fußende des Bettes in Dereks Loft, nackt, im Schneidersitz, ein Laken um die Hüfte geschlungen, mit einem Teller auf dem Schoß, von dem er soeben seinen zweiten Bagel mit Frischkäse und Lachs verspeist hatte.

Am Kopfende lehnte Derek, die Beine lässig ausgestreckt und übereinander geschlagen, ein Kissen über dem Schoß, höchstwahrscheinlich zur Vermeidung von Ablenkung und den Kopf über eine Müslischale gebeugt.

Der Anblick erzeugte ein Schmunzeln auf Stiles Gesicht, trotz der ernsten Gedanken, die ihm gerade durch den Kopf gingen, denn das war typisch für sie beide: Stiles selbst hatte Fett und weißes Mehl gehabt, doch Derek, das Vorbild an Disziplin natürlich sein 'Frühstück für Champions', reich an Ballaststoffen, Kohlenhydraten und Proteinen!

Stiles ließ seinen Blick über die eigene blasse Brust und die vergleichsweise dürren Arme gleiten und schaute dann hinüber zu dem unglaublichen Kerl an der Stirnseite des Bettes:

„Du bist schön!" murmelte er.

Derek blickte zu ihm auf und dann geschah etwas viel zu Seltenes: Er lächelte!

Stiles Herz setzte einen kurzen Moment aus.

In seiner Brust mischten sich widerstreitende Empfindungen und schließlich nahm er seinen Mut zusammen und sagte:

„Hör mal, ich genieße unsere kleinen Trips zum 'Brokeback Mountain' , aber so funktioniert das irgendwie nicht mehr!"

„Hab, den Film nie gesehen." erwiderte Derek zwischen zwei Löffeln: „Worauf willst du hinaus?"

„Ich muss Malia anlügen und kann nicht einmal meinem Vater die Wahrheit sagen. Der Einzige, der auch nur eine Ahnung hat, was vor sich geht ist Scott, aber auch nur aufgrund seines übernatürlichen Geruchssinnes. Ich bin für diese Unehrlichkeit nicht geschaffen. Es macht mich nervös! Es macht mich traurig! Und ich entwickle langsam einen Waschzwang, nur damit meine Freundin dich nicht auf meiner Haut riechen kann. Und dann sind dazwischen ja auch die Wochen, in denen wir uns gar nicht sehen, in denen ich dich vermisse und die Welt einfach überhaupt nicht in Ordnung ist! Das kann doch nicht ewig so weiter gehen!"

„Machst du Schluss mit mir?" wollte Derek wissen.

In seinem Blick flackerte Sorge auf:

„Schluss machen? Womit denn? Wir haben keine Beziehung! Wir haben...das hier! Wir schlafen heimlich miteinander, wenn sich uns die Gelegenheit bietet und wenn ich Glück habe, dann reicht die Zeit für ein gemeinsames Frühstück!"

„Also MACHST du Schluss mit mir?" Derek klang heiser.

Stiles krabbelte zu ihm hinüber und schmiegte sich in seine Seite:

„Schluss machen ist nur eine Option!" flüsterte er: „Lass und nachsehen, was hinter Tor zwei ist! Wie wäre es wenn wir endlich richtig beginnen!"

„Wie meinst du das?"

Mit gezieltem Augenbraueneinsatz; das hatte er sich von Derek abgeguckt, gab Stiles ihm Folgendes zu verstehen:

'Stell' dich nicht dümmer als du bist, Freundchen! Du weißt genau, wovon ich spreche!'

„Aber Stiles!" Stotterte Derek: „Was wird dein Vater, der Mann, der das staatlich verbriefte Recht hat, auf Leute zu schießen wohl dazu sagen, dass ich mit seinem Sohn...?"

Er stockte. Offenbar konnte er es noch nicht einmal aussprechen wenn sie allein waren, was sie miteinander taten:

„Dad liebt mich und er will, dass ich glücklich bin. An dich wird er sich schon gewöhnen!" erwiderte Stiles gelassen.

MagnetismusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt