Deine Liebe. (boyxboy)

Kapitel 7

«Pink? Dein ernst?!», rufe ich aus, als Mikey mir ein Shirt rüber wirft. Entsetzt starre ich das Oberteil an. Mein Freund lacht nur. «Ach komm schon, dass steht dir bestimmt total», versucht der Andere mich zu überzeugen. Ich werfe ihm einen finsteren Blick zu, den er jedoch nicht bemerkt, da er gerade damit beschäftigt ist, sein Greenday T-Shirt anzuziehen. Ich seufze auf. Gestern nach dem Basketballspiel habe ich bei Mikey übernachtet. Wenn ich mir so das T-Shirt ansehe, bereue ich diese Entscheidung.

«Ich hasse dich», sage ich simpel und ziehe mir das T-Shirt an. Mikey lacht: «Ich liebe dich auch.»

Ich sehe an mir herab.

«Mikey...», beginne ich warnend, «warum ist auf diesem Oberteil ein Einhorn drauf?»

Der Andere hebt abwehrend die Hände. «Ich hab's nur gekauft, weil da Metal draufsteht», verteidigt er sich. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

«Keine Zeit für Selbstmitleid Frankie, wir müssen zur Schule», erinnert mich mein Freund. Ich zupfe mein T-Shirt zurecht und sehe dann auf. «Seit wann interessierst du dich für die Schule?», frage ich erstaunt. «Tue ich nicht», erwidert der Andere simpel.

Ich lache auf.

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«Schönes T-Shirt», lacht Oliver, als ich mich neben ihn setze. «Danke», murre ich und packe meine Englischbücher aus. Der Grösse nach sortiert lege ich sie auf einen Stapel und schiebe sie ans Ende des Pults. Oli beobachtet mich mit einem Schmunzeln im Gesicht. «Und wie war das Spiel gestern?», fragt er, während er eine Augenbraue hebt.

Meine Wangen färben sich rot. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. «Gut», murmle ich. Oli lacht auf. «Ich will Details», fordert er mich auf.

«Ähm», beginne ich, breche dann aber ab.

Mikey setzt sich neben mich und drückt mir einen Kuss auf die Wange. «Was für Details?», fragt er meinen besten Freund interessiert. «Ach nichts», schmunzelt Oli.

Mein Gesicht wird noch röter. Verwirrt sieht Mikey zwischen mir und Oliver hin und her. «Wegen gestern Abend?», grinst Mikey.

«Also irgendwann sind Frankie und ich auf die Schultoiletten verschwunden und...», doch weiter kommt mein Freund nicht. «Oh Gott nein, hör auf!», schreit Oliver fast und hält sich die Ohren zu, «ich bin zu asexuell für die Details.»

Mikey lacht auf und legt einen Arm um meine Schulter. «Du weisst, dass wir hier in der Schule sind und nicht bei dir Zuhause?», erwähne ich beiläufig und winde mich aus seinem Griff. «Ach komm schon», schmollt mein Freund.

«Hast du keine Freunde, die du nerven kannst?», bemerkt Oli nach einer Minute. Mikey wirft meinem besten Freund einen vernichtenden Blick zu. «Dasselbe könnte ich dich fragen», erwidert er nur und ergreift mit der Hand, die eben noch auf meiner Schulter lag, meine Hand. Ich lächle ihm zu.

«Bist du jetzt auf seiner Seite?», fragt mich Oli und starrt mich beleidigt an. «Ich bin nicht auf seiner Seite. Darf ich nicht einmal mehr meinen Freund anlächeln?», meine ich ungläubig. Ich muss mir ein Lachen verkneifen. «Nein», presst Oli hervor und tut so, als wäre das Französischheft vor ihm das Interessanteste auf der Welt. Haben wir nicht Englisch? Jetzt bin ich verwirrt.

«Manchmal bist du unmöglich», lache ich und lege dem Schwarzhaarigen eine Hand auf die Schulter. «Ich bin dein bester Freund, es ist mein Job unmöglich zu sein», klärt mich der Andere auf.

In diesem Moment öffnet sich die Türe des Schulzimmers. Cassie betritt den Raum. Wie immer liegen alle Blicke auf ihr. Sie hat einfach diese Wirkung auf Menschen. Eine Wirkung, von der ich froh bin, dass ich sie nicht besitze. Denn ich kann es nicht leiden, wenn man mich anstarrt.

Meine neu erklärte beste Freundin setzt sich an den Tisch vor mir. «Heute Nachmittag um 15.00 Uhr hole ich dich ab», spricht mich Cassie an. «Dir auch einen guten Morgen», murrt Oliver und legt seinen Kopf auf den Tisch. Sie beäugt ihn kritisch. «Da ist wohl jemand mit dem falschen Bein aufgestanden», kichert sie, während sie ihren Dutt richtet. «Das falsche Bein ist ein Mythos. Der eigentliche Fehler ist das Aufstehen», kommentiert Mikey. Ich grinse.

Auch Cassie lächelt.

«Kannst du mich bitte erinnern, warum ich dir zugestimmt habe, heute mit dir in die Theatergruppe zu gehen?», stöhne ich auf und vergrabe mein Gesicht in meiner freien Hand. «Weil ich deine beste Freundin bin?», meint Cassie bestimmt.

«Das muss es gewesen sein», lacht Oliver. Cassie stimmt mit ein.

«Hört auf mich zum Lachen zu bringen, sonst bekomme ich noch falten», jammert sie dann aber.

«Ich glaube nicht, dass Falten dein schlimmstes Problem sind», prustet Oli.

«Idiot», beschimpft ihn Cassie.