Oliver wirft sich mit einer Schüssel Popcorn neben mich auf die Couch. Ich halte eine grosse Packung Chips in den Händen. Heute ist Freitag, was bedeutet, dass wir uns wieder bis in alle Nacht Filme ansehen werden. Ich stopfe mir eine Handvoll Chips in den Mund und sehe zu, wie Oliver den Film startet.
«Was sehen wir uns eigentlich an?» frage ich mit vollem Mund. Ein paar Krümel fallen auf mein T-Shirt. Ich wische diese mit der linken Hand weg. «Back to the future Teil eins», verkündet Oli und stopft sich mit Popcorn voll. «Den haben wir doch schon tausend Mal gesehen», bemerke ich und lege meine Füsse auf den Wohnzimmertisch. Wenn meine Mutter das sehen würde, wäre ich jetzt einen Kopf kürzer.
«Ist doch egal», antwortet Oli. Seine Stimme zittert. Ich blicke zu ihm. In seinen Augen glitzern Tränen. «Oliver?», frage ich besorgt, «was ist los?»
«Nichts», haucht mein bester Freund. Ich verenge meine Augen. «Lüg mich bitte nicht an. Du weisst, dass du mir alles erzählen kann», biete ich ihm meine Unterstützung an. Ich stelle die Chipspackung auf dem Wohnzimmertisch ab.
Der Schwarzhaarige spielt mit den Fingern am Saum seines T-Shirts herum. «Meine Mutter ist schwanger», rückt er nach einer Weile heraus. Die Bitterkeit in seiner Stimme ist kaum zu überhören.
«Das wäre auch gar nicht schlimm», fährt er fort, «doch sie und Dad ignorieren mich einfach.» Jetzt bricht er in Tränen aus. Ich weiss, wie viel seine Eltern ihm bedeuten. Doch sie waren nie wirklich für ihn da...
Ich ziehe meinen besten Freund in eine Umarmung. Sein Schluchzen klingt hysterisch. Ich lege ihm eine Hand auf den Rücken. «Ich bin für dich da», flüstere ich ihm ins Ohr.
Eine Weile lang verharren wir so. Das einzige Geräusch, dass zu hören ist, ist Olivers leises Schluchzen.
«Wie war es für dich, als dein Vater gegangen ist? Du hast nie wirklich darüber gesprochen», fragt er mich mit tränenerstickter Stimme. Mein ganzer Körper spannt sich augenblicklich an. Plötzlich fühle ich mich wieder wie mein zwölfjähriges ich.
Ich presse meine Lippen aufeinander.
Eine halbe Minute später antworte ich: «Es war Hölle.»
«Er ist diese Art Vater, der nur Kinder hat, damit er mit ihnen angeben kann. Mein Bruder war immer schon der perfekte Sohn. Talentiert, Intelligent und vor allem charismatisch. Ich hingegen...
Ich war für ihn eine einzige Enttäuschung. Er hat es mit mir und Mom nicht mehr ausgehalten. Meine Eltern haben sich getrennt und eines Tages dann ist er einfach mit meinem Bruder abgehauen. Ich konnte mich nicht einmal verabschieden. Das Problem ist, egal wie gemein er war, ich kann ihn nicht hassen», flüstere ich mit zittriger Stimme. Ein Kloss bildet sich in meinem Hals. Ich blinzle heftig, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
«Ich weiss nicht, warum er gegangen ist, aber ich gebe immer noch mir die Schuld», gebe ich Oliver preis. Auch ich kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
Dad wo bist du? War ich dir nicht genug? Warum hast du uns verlassen? Ich brauche dich doch...
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Deine Liebe. (boyxboy)
Romance«Ich liebe dich Mikey, aber eben nicht genug um bei dir zu bleiben», hauche ich mit brennenden Augen. «Ich verstehe», antwortet der Blauhaarige, während ihm Tränen die Wangen herunterlaufen. Ich beuge mich nach vorne und küsse ihn. Der Kuss ist verz...