5.Kapitel

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Das blondhaarige Mädchen geht mit sichtbar unsicheren Schritten zur Tür, ein letztes Mal wirft sie uns einen verängstigten Blick zu. Ich versuche ihr allein durch mein, fast schon unsichtbares, Lächeln Trost zu spenden, doch bezweifle das ihr das jetzt noch in irgendeiner Art und Weise hilft.
Gleich muss auch ich raus... Mit zittrigen Knien und schwitzigen Händen trete auch ich der Tür näher, werfe nochmal einen Blick in den Spiegel, nur um sicherzugehen. Alles sitzt perfekt, naja oder zumindest das bisschen an mir ist dem König gerecht gemacht...

In den Kisten waren nichts als Hautfarbene knappe BHs und Slips, ich denke jeder wusste was folgen würde.

Ich bin allein in diesem Zimmer, versuche mich an die Hoffnung zu klammern, dass das alles hier nur ein böser Traum ist, das ich gleich durch die lauten Rufe der Wachmänner wach gemacht werde, doch diese Hoffnung bleibt auch nur das was sie ist, eine Hoffnung. Ich spüre wie die Angst mir in den Nacken kriecht und sich wie ein Parasit in meinen Kopf bohrt.
Die Tür wird aufgemacht, eine ältere Dame nimmt mich an die Hand und zieht mich wie ein kleines Kind hinter sich her. Innerlich zerfressen mich meine Angst und Wut, die Abscheu gegen diese Monster. Ich habe mir selbst geschworen so etwas niemals mehr durchleben zu müssen, und doch werde ich nun neben die anderen brav in eine Reihe gestellt. Die Dame verlässt den Raum und ich stelle fest das ich nun mit den mindestens 30 anderen Mädchen alleine bin, halbnackt und würdelos aneinandergereiht, als wären wir beim Schlachter und würden auf unseren Tod warten, so weit hergeholt ist das eigentlich gar nicht...
Die große Eichentür vor uns wird aufgeschlagen, und so beginnt die Hölle erneut. Wachen postieren sich im Raum, natürlich nicht ohne uns mit ihren Blicken förmlich zu zerfleischen, ausziehen war ja nicht mehr notwendig.
Aroon betritt ebenfalls den Raum, auf seinen Lippen zierte sich ein stolzes und perverses Lächeln, als würde er beweisen wollen, das wir alle seins sind. Ich würde ihm am liebsten ins Gesicht spucken!
Nun betreten der König und der ach so tolle Prinz den Raum, somit sind wir komplett. Die Tür wird hinter ihnen geschlossen und sie stellen sich zu Aroon. Ich spüre wie die Mädchen neben mir anfangen nervös hin und her schwingen. Ich kann sie verstehen, es ist für uns alle eine Demütigung, wie sie kein Mensch jemals erleben sollte. "Eure Majestät, ich hoffe sie finden was sie suchen, schauen Sie sich um. Fällt ihnen schon eins ins Auge?" Ein kurzer Moment von purem Hass durchzuckt mich, ich bin wirklich kurz davor ihm das Herz heraus zu reißen! Wie er von uns redet! Wir sind Menschen und kein Besitz! Und dann noch dieses 'schauen sie sich um'! Ich beiße mir mit aller Kraft auf die Lippe um nicht vor Wut loszubrüllen und jedem hier in die Eier zu treten. Ich schmecke den bleiigen Geschmack von Blut in meinem Mund, doch lasse meine Lippe nicht los. Anders würde ich hier und jetzt ausrasten, und das ist nicht von Vorteil! Der König läuft um uns herum mit einem skeptischen Blick beäugt er uns, es fühlt sich so unglaublich verletzend an. Behandelt zu werden wie ein Stück Fleisch und kein Mensch. Es ist entwürdigend, auf ganz ganz ganz hohem Niveau. "Das da sieht ganz gut aus" der König zeigt auf ein schwarzhaariges sehr schlankes großes Mädchen mit stahlgrauen Augen. Auf jedenfall Kotze ich ihm gleich ins Gesicht.

"Gute Wahl, Cloed?" Er sieht einen Angestellten an, der mir bis jetzt gar nicht aufgefallen ist. Er nickt und fängt an zu erzählen. "Emilia Kleysborn, 18 Jahre alt, hat bis jetzt nur bei  hochrangigen gearbeitet" Emilia ist das ganze mehr als unwohl, sie schaut nervös auf den Boden, tritt von einem Fuß auf den anderen und zittert am ganzen Körper. "Nein, sie entspricht nicht ganz dem wonach wir gesucht haben" antwortet der König und streift weiter durch den Raum, tigert wie eine hungrige Raubkatze um uns herum. Prinz Jofan würdigte uns kaum eines Blickes, nur zwischendurch schaut er mal zu seinem Vater um genauer zu betrachten mit wem er die nächste Zeit verbringen muss.

Der König läuft an Lis und Mona vorbei, mit denen ich mir die letzten zwei Jahre ein Zimmer geteilt habe. Doch besonders interessant scheint er sie nicht zu finden. "Welches ist denn das beste? Ich möchte die Meinung eines Kenners hören" der König sieht zu Aroon der wiederum zu seinem Laufburschen Cloed schaut. Ich sags ja nur ungern aber mir wird bei den Worten echt übel, die sollten lieber weg gehen bevor ich sie 'ausversehen' ankotze. Meine Lippe schmerzt inzwischen richtig, jedoch traue ich mich nicht sie loszulassen. Denn dann würden die Vampire das Blut riechen und ich wäre interessant... Lieber nicht. "Das Blut der jungen ist sehr süß, ich würde als anwährende Nahrungsquelle eines der jüngeren Exemplare wählen." Ach ja genau, so bezeichnen sie ihre lebenden Blutbeutel... Er tritt vor und schaut sich kurz um, bis er die Blonde von vorhin neben sich stehen hat. Der König geht auf das deutlich eingeschüchterte Mädchen zu und packt grob ihr Hangelenk. Sie tut mir so unendlich leid, sie weiß wohl noch nicht was kommt, denn sie sieht ihn recht verwirrt an, ich jedoch kenne diese Tortur schon. Mit einem unangenehmen Geräusch bohrt er seine Zähne in ihr Handgelenk. Ekel und Angst verstärken sich um ein vielfaches. Ich traue mich gar nicht hinzusehen. Ich will nicht sehen wie sie leidet. "Perfekt, dieses nehmen wir" sagt der König und wischt sich die dunkelrote Flüssigkeit von den Lippen. Das blonde Mädchen beginnt zu weinen und hält sich ihr blutendes Hangelenk an die Brust. Das dunkelrote Blut tropft auf den beigen Teppich und hinterlässt hässliche rote Flecken, die von dieser grausamen Tat zeugen. Das Mädchen bekommt einmal einen heftigen Schlag auf den Kopf, damit sie aufhört zu weinen und wird dann aus dem Raum gezerrt. Die Stimmung spannt sich deutlich an. Keine der anderen, genauso wenig ich trauen sich zu atmen. Es ist furchtbar. Der König sowie die Wachen finden es ganz offensichtlich amüsant, denn sie fangen an zu grinsen und uns auszulachen. Wie auch sonst lassen wir es über uns ergehen, genauso wie die darauf folgenden Minuten der demütigenden Stille, die lüsternen Blicke und die Sprüche die uns alle total anekeln. Und der Prinz? Der steht daneben und lacht mit. Kann er sich nicht einfach eine aussuchen und das ganze hier beenden? Wie lange müssen wir alle das noch ertragen?

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Hey Leute♡

Bin emoment voll im Schreibfieber xD Deshalb werde ich emoment mal etwas mehr updaten als sonst^^
Würde mich sehr sehr sehr über Kommentare und Votes freuen♡

So bis zum Nächsten Kapitel (wenn ihr es lest~_~)

Bella :*

His Girl - Slave of a VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt