Seine Lippe bebt, seine Augen werden von immer mehr schwarzen Sprenkeln eingenommen, seine Hände sind in die Bettdecke gekrallt und er schnaubt laut. Sein Blick ebenso wie seine Mimik verdüstern sich von Sekunde zu Sekunde. Mit Angst erfülltem Blick versuche ich mich unbemerkt Richtung Tür zu ziehen. Rückwärts ist das allerdings ziemlich schwer. Innerlich bete ich, das er sich nicht gleich wutentbrannt auf mich stürzt. Er hat mich doch nach meiner Meinung gefragt! Wenn er mit Kritik nicht umgehen kann dann hätte er mich nicht fragen sollen! Verdammt wieso habe ich das gesagt? Mit so einer Reaktion hätte ich doch rechnen müssen. Sein Schnauben wird lauter, und mit jedem mal steigt meine Panik mehr. Wieso bin ich bloß so dumm? Wieso denke ich das ich eine Chance habe? Wieso verflucht denke ich wirklich das meine Rache klappen wird? Bis jetzt ist alles was ich hinbekomme ihn so richtig wütend zu machen und mich noch mehr in Gefahr zu begeben als eigentlich notwendig.
Plötzlich steht er direkt vor mir, somit stoppe ich meinen jämmerlichen Versuch zu fliehen. Seine Augen waren tief schwarz, seine Hände zu Fäusten geballt. Ich schlucke, versuche nicht direkt panisch loszuschreien. Eigentlich ist das nicht meine Art, so hilflos zu sein oder mich einfach so auszuliefern, aber momentan war ich zu mehr als nur dazusitzen und auf meinen Tod zu warten nicht im Stande.
Er ist sichtlich kurz davor mich in Stücke zu reißen, ich muss dringend etwas tun! Und tja da ist es wieder, mein Gehirn. Reden. Ich muss reden. Das lenkt ihn ab, vielleicht mildert es ja auch seine Wut. Nur über was? Okay es geht hier um mein verdammtes Leben und um meine Rache, ich werde ja wohl irgendwas hinbekommen! Kurz bevor er sich auf mich stürzen kann, öffne ich den Mund und atme einmal kräftig durch. "Als wir uns das erste mal trafen, im Flur als ich gegen dich gerannt bin, da kamst du mir gütig und freundlich vor, was war damals anders?" Frage ich mit ruhiger Stimme und verdecke gekonnt meine Panik, die sich durch immer mehr Zellen meines Körpers frisst. Er stockt, legt seinen Kopf schief und scheint ernsthaft nachzudenken. Zumindest lenkt es ihn von der Ungnade ab, in die ich unglücklicherweiße durch meine große Klappe gefallen bin. "Ich... Du fandest mich gütig Und freundlich? Was hat sich geändert sag du es mir." Nun sieht er mich fragend an und nervös fange ich an mit meinen Fingern auf dem Boden herum zu trommeln. Mit dieser Frage Habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, aber okay, jetzt bloß nichts falsches sagen. "Was sich geändert hat? Ist das dein Ernst? Das Monster von Vater hat mich, alle Mädchen gedemütigt bis aufs unterste, du standest daneben, du hättest etwas tun können, doch stattdessen hast du nur da gestanden und mit gelacht. Gütige, freundliche Menschen tun so etwas nicht, nein, also was hat sich geändert?" Auch wenn ich ihn in Gedanken gerade für alles abstechen wollte, so bleibe ich doch ruhig und gefasst, lasse mich nicht wieder von meinem Hass kontrollieren. Irgendwie tut es weh diese Worte auszusprechen, weil ich mich so ungewollt wieder an alles erinnern muss. Wie gern würde ich diesen Tag ungeschehen machen? Ihn aus meinem Leben radieren?
Ich höre ein schweres Atmen meines Gegenüber und löse mich von meinen Gedanken. Er sieht betroffen aus, irgendwie als würden ihm gänzlich alle Worte fehlen. Überrascht ihn das so sehr? Ist das so überraschend für ihn? "Ich bin nun einmal ein Prinz und habe Pflichten, wenn mein Vater, mein König, es von mir verlangt, das ich mich wie einer verhalte, dann tue ich das. Es hat sich also nicht verändert, ich bin der selbe Mensch gegen den du im Flur gelaufen bist, nur das ich mein Schicksal lebe." Mit diesen Worten steht er auf und verschwindet ohne einen weiteren Blick mir zu widmen in seinem angrenzenden Arbeitszimmer. Wow. So ein Gespräch habe ich wirklich nicht erwartet als ich hier her kam.Ich Sitz auf meinem Bett und starre angestrengt auf meine Hände. Wie kann er so töricht sein und sein widerliches Verhalten damit rechtfertigen das er ein Prinz ist?! Nur weil er in der Welt der Vampire königliches Blut hat, bedeutet das doch nicht das er sich einfach ungestraft so abartig verhalten kann. Ganz klar, ich würde ihm zeigen das sein Stand als Prinz für mich nichts wert ist und ihn von keinem anderen unterscheidet, ja töten werde ich ihn, genauso wie ich alle anderen hier töten werde, er wird sterben wie Vieh, Prinz hin oder her.
Es klopft an der Tür, ich hebe etwas aufgeschreckt den Blick, als jemand den Raum betritt, den ich am wenigstens erwartet hätte. "Schade ich dachte ich würde dich kauernd auf dem Boden finden, eine Schulter zum ausheulen suchend." Lachte er. "Wie hast du herausgefunden wo ich wohne?" Sein Grinsen wurde breiter und damit steckte er nun auch mich an, auch wenn mir gerade alles andere zu mute war als zu grinsen, tat ich es ihm gleich.
"Ich habe da so meine Wege" Er kommt auf mich zu, schaut mir einmal prüfend ins Gesicht und schlingt dann plötzlich die Arme um mich. Ich tue nichts außer total versteift nur dazustehen, doch irgendwie tut es gut. "Wenn du die Umarmung gleich nicht erwiderst wird es peinlich!" Lacht er mir ins Ohr und ohne zu zögern Schlinge ich auch meine Arme um ihn. Nach einigen Minuten lösen wir uns wieder, einige wunderbare Minuten der Ruhe... Er lächelt kurz und schiebt mich dann einfach zur Seite um sich auf mein Bett zu Pflanzen. "Sehr Bequem... Für ein Spielzeug hast du es ganz schön gut!" Lacht er und grinst frech. "Tja bin halt so toll das mir alle nur das Beste geben!"
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His Girl - Slave of a Vampire
WampiryMein Name ist Catalina, ich würde mich selbst und mein Leben als relativ außergewöhnlich bezeichnen. Andere haben ziele wie berühmt werden oder Nobelpreise gewinnen, ich hingegen möchte eine ganze Spezies ausrotten. Jedoch verlangt dieses Ziel auch...