23. Kapitel

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Wenn man sich ganz doll wünscht, dass etwas wahr wird, passiert es dann? Wird etwas Wirklichkeit nur weil wir daran glauben? Ich kann es euch aus eigener Erfahrung sagen: Nein. Ich wünsche mir so sehr es wäre so, aber so spielt das Leben nicht. Das Leben schenkt dir nichts, es läuft nichts wie du es dir vorgestellt hast und das wird es auch nie. Für alles was du willst musst du kämpfen, der Glaube allein macht nichts realer als es wirklich ist. Es bringt dich deinem Ziel kein Stück näher, wenn du einfach nur träumst. Nichts schützt dich vor einem harten Kampf, einem langen nervenzerreibenden Weg, wenn du etwas erreichen willst. Zwar ist der Glaube und der Wille ein wichtiger Schlüssel, um Gedanken wahr werden zu lassen, jedoch lange nicht alles was nötig ist.

Was das mit mir zu tun hat? Ich habe leider viel zu viel geträumt und zu wenig gekämpft.
Und dafür musste ich nun einen hohen und schmerzhaften Preis bezahlen. Mehr als ich jemals erwartet hatte zahlen zu müssen. Doch der Punkt ist, ich habe es jetzt endlich nach so viel Zeit, die ich hier verbracht habe, verstanden. Schon komisch wie lange ich gebraucht habe, wie viel Schmerz notwendig waren damit ich es erkenne. Jetzt endlich sehe ich es wie ein klares Puzzle vor mir, ich weiß wie weit ich gehen muss und darf, ohne das alles um mich herum am Ende implodiert. Ich habe Fehler gemacht, zu viele leider, und ich habe den Preis dafür bezahlt, also bin ich jetzt bereit alles besser zu machen. Ich fange wieder bei null an und diesmal werde ich es richtig machen.

Um meinen Plan langsam und vorsichtig einzuleiten musste ich erstmal etwas Gras über die Sache wachsen lassen, über alle Sachen... Das heißt, ich zog mich ab diesem Tag für die nächsten Wochen erstmal komplett zurück, was mir überraschender Weise besser gelang als erwartet. Der Prinz suchte mich nicht einmal erneut auf, wie ich später erfahren habe ist er direkt nach unserem letzten Abend nach Europa abgereist, was diese Tatsache erklärt. Es handelte sich dabei wohl um Staatsgeschäfte mit anderen Vampirclans, jedoch wusste ich es besser. Keiner braucht fast einen ganzen Monat um Staatsgeschäfte zu regeln und der König würde seinen Sohn diese auch niemals allein abschließen lassen, was darauf schließen lässt das der Prinz sich genauso ferngehalten hat wie ich es habe. Woher auch immer dieser Sinneswandel von 》Ich lasse dich nie wieder gehen weil ich dich ja so mag《 zu 》schnell weg《kam, ich war mehr als nur dankbar dafür. In meinem wahnsinns Zimmer konnte ich zu meiner eigenen Überraschung auch weiterhin wohnen, anscheinend kam die Anweisung direkt vom Prinzen mich in diesem Zimmer, welches nur zur Info im selben Korridor lag wie sein Gemach und das des Königs, wohnen zu lassen, und keiner traute sich jemals eine Anweisung des Prinzen zu missachten abgesehen vom König. Auch Noah habe ich seit unseres kleinen Fauxpas nicht mehr wieder gesehen, dies enttäuschte mich zugegebener Maßen allerdings mehr als es mich erleichterte... Auch wenn es mehr als nur gut so war und ist, verletzt es mich irgendwie das er mit mir anscheinend auch nur gespielt hat. Anders ist sein Verhalten ja auch nicht wirklich zu erklären, erst eingarnen, dann küssen und dann verschwinden. Anscheinend bin ich ihm überdrüssig geworden. Natürlich ist das das beste was für meinen Plan hätte passieren können, so habe ich ein riesiges Problem weniger, jedoch kann ich nicht leugnen das er mein liebstes Problem gewesen ist und ich gerne noch mehr Zeit mit ihm gehabt hätte. Er war das einzige Problem das ich gerne selbst gelöst hätte.
Ich bin seit Wochen nur still am arbeiten und hoffen das alles vorerst so bleibt. Und oh Wunder es blieb ja tatsächlich so zumindest für 4 1/2 Wochen. In der letzten Zeit hatte ich mehr als genug Zeit gehabt mir über einiges klar zu werden und intensiv auszuarbeiten wie ich weiter vorgehe, damit diesmal auch wirklich nichts mehr schief geht.
Und dazu muss ich sagen das mir diese Zeit für mich allein auch echt mal wieder gut getan hat. Mein Körper konnte in Ruhe heilen, ebenso wie meine Seele sich von allen Strapazen weitestgehend erholen konnte. Alles in einem waren diese 4 1/2 Wochen die besten die ich bisher in diesem Schloss hatte, keine Probleme und unendlich viel Zeit für mich während ich in einem der schönsten Zimmer des Palastes Leben durfte.

Tja jetzt kennt ihr die Lage. Ich sitze gerade beim Frühstück und grübele still vor mich hin. Freunde gefunden oder ähnliches habe ich natürlich auch nicht, ich habe mich, wie es sich gehört, einfach in die Arbeit und ins Nachdenken gestürzt, jeden Morgen, Mittag und Abend still für mich allein gegessen, wie auch heute. Doch heute ist alles etwas anders. Alle um mich herum eilen noch mehr als sonst, sehen gestresster aus, als ich es die letzte Zeit von ihnen kenne, was mich etwas stutzig macht. Was ist hier los? Nach dem ich mein Essen fertig habe, gehe ich zum Arbeitsplan. Irgendetwas wichtiges muss ja anstehen wenn alle so in Unruhe sind. Also entweder kommt der Prinz von seiner Europareise zurück oder ein anderes Fest steht an. Ich freue mich tatsächlich schon irgendwie auf den Plan zu gucken in der Hoffnung heute mal einen anderen Job zu haben, doch neben meinem Namen steht wie immer nur die Säuberung der Zimmer. Mehr als enttäuschend.
Aber was für ein Ereignis nun ansteht weiß ich immer noch nicht und auch wenn ich keine Aufgabe daran leiste interessiert es mich was hier bald im Palast los sein wird.
Ich entscheide mich schlicht und einfach dafür kurz jemanden aus der Küche zu fragen was alle so aufregt, denn die wissen meistens einfach alles. Ein junger Mann, vermutlich ein oder zwei Jahre älter als ich, erkenne ich als mein Opfer und prompt stehe ich neben ihm und halte ihn von der Arbeit ab. Er poliert gerade sowieso nur Silber da kann man ja auch mal für fünf Minuten mit mir reden. "Hey kannst du mir vielleicht sagen was hier los ist? Was bereitet ihr gerade vor?" Er starrt mich erschrocken an, es ist ja eigentlich nicht erlaubt das ich überhaupt gerade hier bin, geschweige denn mit ihm rede. Er schluckt kurz und braucht einige Sekunden um rückzuspulen was ich von ihm wissen will bevor er mir antwortet. "Heute Abend kommt der Prinz zurück und in 5 Tagen ist eine der größten Feste im ganzen Jahr, des Königs Geburstag steht vor der Tür, hunderte Gäste werden erwartet. Also lass mich bitte meine Arbeit machen und gehe selber weiter arbeiten, wir haben noch sehr anstrengende Tage vor uns!" Berichtet er mir und ich Folge seiner Bitte prompt. Er scheint mehr als erleichtert das damit die Unterhaltung beendet ist, er hat wohl noch weniger Lust auf Probleme als ich.
Ich mache mich auf Richtung Putzkammer und besorge mir meinen Wagen. Während ich ihn durch die Gänge schiebe lasse ich meine Gedanken etwas um die neu gewonnen Informationen kreisen.
Der Prinz kommt also zurück und ich werde mein erstes Fest im Palast erleben. Hunderte Gäste... Das klingt nach wirklich viel Arbeit und einer wirklich großen Feier, wie viel essen wird wohl gekocht werden? Wie viele Blumen und Dekorationslieferungen werden wohl in den nächsten Tagen hier eintreffen? Ob wir Diener und Sklaven uns das Ganze auch mal anschauen dürfen? Wenigstens einen kleinen Blick auf die Gäste erhaschen oder auf die aufwendig vorbereitete Deko?
Kellner werden aufjedenfall das Privileg haben das Fest zu begleiten, jedoch als Zimmermädchen und persönliches Spielzeug des Prinzen werde ich wohl kaum als Kellnerin in Erwägung gezogen.

Ein Seufzer entfährt mir, wieso auch immer, gerade kann ich an nichts anderes mehr denken als an das Fest und in diesem Moment wünsche ich mir nichts mehr als ein Teil davon zu sein. Ein wundervolles Kleid zu tragen und zwischen hunderten wunderschön gestylten Leuten in einem riesigen prachtvoll geschmückten Ballsaal zu tanzen. Oder selbst als Kellner, als Diener dieser vielen Leute wäre ich noch zufrieden.
Ich war noch nie auf einem Fest, was diese ganze Sache nur noch verlockender für mich macht. Auch wenn es vollkommen unmöglich ist das ich jemals auf einem solchen Fest bin, sei es als Kellner oder als Gast, wünsche ich mir gerade nichts sehnlicher. Eigentlich weiß ich gar nichts über solche Feste, aber in meiner Vorstellung ist es einfach nur der Hammer! Vielleicht kann ich wenigstens einen kleinen Blick auf die ausgewählten Blumen und das Menü bekommen, welches es beim Fest geben wird.
Auch wenn es vielleicht gerade das wichtigste überhaupt war, verschwende ich keinen einzigen Gedanken daran das ich ab heute Abend wieder mit dem Prinzen in einem Haus Leben werde.
Vielleicht sollte ich mich echt langsam mal mit etwas mehr beschäftigen als mit dem Fest. Nämlich mit Sachen die mich auch wirklich betreffen, wie zum Beispiel der blutsaugende Prinz, dessen persönliche Sklavin ich bin.

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Hey ihr Süßen!

Ja da bin ich wieder, nach einer viel längeren Pause als eigentlich geplant kommt jetzt endlich nochmal was... Ich hoffe ihr habt die Zeit ohne neues Kapitel gut überstanden und seit wieder back am Start!

Lasst gerne einen Kommi da, ob ihr auf so ein Fest auch gehen wollen würdet (:

Voten erwünscht

Bella :*

PS: Wie immer #Jolina oder #Nolina nicht vergessen, es ist nämlich mit keinem der beiden vorbei wie ihr euch sicher auch schon gedacht habt ;)

His Girl - Slave of a VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt