17.Kapitel

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Bitte am Ende des Kapitels noch dran bleiben, gibt paar Infos!

Wisst ihr, ich hasse eigentlich meinen Bruder. Ich hasse ihn, weil ich ihn nicht los lassen kann. Ich hasse ihn, weil ich ihn so sehr liebe, das ich nicht ohne Gerechtigkeit für ihn Leben kann. Ich kann nicht damit Leben was sie mir und ihm angetan haben. Vielleicht fühle ich so, weil ich nie Zeit hatte abzuschließen oder mich zu verabschieden. Mir hatte nie einer Zeit gegeben. Vielleicht würde ich jetzt nicht hier halb tot liegen, hätten sie mir auch nur 5 Minuten gegeben. 5 Minuten um alles zu sagen, um ihn zu umarmen und tschüss zu sagen, einfach nur 5 Minuten mehr mit ihm. Mehr hätte es wahrscheinlich nicht gebraucht, einfach mehr Zeit. Oder eine Warnung, hätte ich früher gewusst wie wenig Zeit wir haben, ich hätte sie genutzt! Ich habe die Zeit mit ihm damals nur verschwendet. Ich wäre jetzt gesund, ja womöglich sogar frei, hätte ich es gewusst, hätte ich die Zeit mit ihm genutzt und mehr von ihm gehabt.
Ich habe bis heute nicht einmal richtig um ihn geweint. Niemals hatte mich jemand um ihn weinen lassen. Also wie hätte ich auch abschließen können, mit ihm, seinem Tod? Es ging nicht.
Was habe ich jetzt davon? Mein Leben neigt sich gerade dem Ende zu. Seit er weg ist, seit alle weg sind, bin ich jeden Tag dem Tod ein Stück näher getreten. Wahrscheinlich klopfe ich jetzt schon an seine Tür, ohne es genau geplant oder überhaupt gewollt zu haben. Womöglich habe ich unbewusst auf all das hier hingearbeitet. Wahrscheinlich habe ich mich mit Absicht in den Tod gestürzt, Ja, vielleicht war das alles hier gewollt von mir. So kann ich wenigstens Abschließen.

Nur leider bin ich noch nicht Tod.
Ich liege nur hier.
Blutend, wimmernd, den Tod wünschend.
Ich bin hellwach.
Ich weiß nicht wie lang ich hier schon liege und in die schwarze Leere starre, versuche mich in meinem Gedanken zu verlieren um den Schmerz auszublenden. Wahrscheinlich schon eine Ewigkeit.
In einem kleinen Raum, gefüllt mit abgestandener Luft, Dunkelheit und mir. Weder höre ich etwas noch kann ich etwas sehen. Nur fühlen. Und das definitiv zu viel.
Ich Frage mich was der Prinz gerade macht, liegt wahrscheinlich irgendwo rum und genießt sein Leben, verschwendet nicht mal einen Gedanken an mich. Seine Diener kommen bestimmt bald um mich zu entsorgen, sie warten nur noch darauf das ich endlich sterbe. Grausam, statt mich einfach schnell und schmerzlos zu töten, liegen zu lassen und langsam qualvoll in Schmerz alleine sterben zu lassen. Doch was soll man auch anderes von diesen Monstern erwarten? Sie haben mir alles genommen, mein Leben wäre doch nur der krönende Abschluss auf der Liste der Dinge die sie mir genommen haben.

Mein lauter, verkrampfter Atem ist laut im Raum zu hören. Das ist das einzige was ich höre, wie ich langsam eingehe.
Das einzige was ich mir gerade wünsche ist endlich die Augen für immer zu schließen und zu ihm zu gehen. Ihn irgendwo im Himmel wiederzufinden, zu umarmen und nie wieder los zu lassen. Ihn ganz fest zu halten. Ich würde ihm sagen wie leid mir alles tut und das ich alles nur für ihn getan habe, ich würde ihm sagen wir sehr ich ihn liebe. Er würde wahrscheinlich nur leicht lachen, mir über den Kopf streichen und mir sagen, das ich ihm nicht hätte nach trauern sollen, das er mich niemals wirklich verlassen hat und das er mich unendlich liebt. Er würde den Kopf über meine Rache Pläne schütteln, aber er wäre stolz. Er wäre stolz darauf das ich mutig für ihn bin. Gewesen bin.
Ja... Ich würde ihm erzählen, von allem und er würde zuhören, vielleicht zwischendurch mal wissend nicken, mich aber nie unterbrechen. Am Ende würde er mich in den Arm nehmen, mir einen Kuss auf den Kopf geben und mir sagen das jetzt alles gut wird. Er würde mir halt geben. Den Halt, den ich seit Jahren vergeblich suche. Ich muss Lächeln. Genau das würde er tun. Er wäre für mich da, er würde mich beschützen und alles wieder gut machen. Er würde einfach da sein, bei mir sein.

Ich hasse es. Ich hasse es hier zu liegen und nicht zu wissen was passieren wird. Nicht sterben zu können aber gleichzeitig zu wissen das ich niemals richtig Leben werde. Wenn ich jetzt sterbe, kann ich dann eigentlich noch von sterben reden? Mein Leben ist doch schon seit dem Mittag im Garten vorbei. Seit diesem Tag habe ich nicht mehr gelebt. Also eigentlich bin ich schon Tod, kann man da denn dann noch von sterben reden? Irgendwie bin ich doch schon lange gestorben.
Ich lausche wieder meinem eigenen Atem. Ich bin so tief in meinen Gedanken versunken, das ich den Schmerz schon beinahe vergessen habe. Doch nun, jetzt wo ich mehr und mehr wieder in die Realität zurückkehre, kommt auch der Schmerz wieder.

Ich zittere.
Ob es am physischen oder geistigen Schmerz liegt, kann ich nicht sagen. Vielleicht an beidem. Das würde auch erklären wieso es so unfassbar grausam ist. Es erklärt wieso mir die Luft weg bleibt, zwischendurch nur noch ein krankhaftes röcheln zu hören ist und ich einen extrem schweren Druck in meinem Brustkorb  verspüre, der mich so schwer macht, das ich weder atmen noch mich bewegen kann.
Ich würde jetzt am liebsten zurück in meine Gedanken flüchten, aber sobald ich wieder an Markus denken möchte, was er sagen würde, wie er jetzt wäre, flimmert das Bild in meinem Kopf auf, wie ich neben ihm saß und in seine weit aufgerissenen blutigen Augen sah.
Ich kann nicht wirklich weinen, ich kann nur nicht atmen. Gelähmt. Ja, ich bin gelähmt von allem, weil mir in diesem Moment einfach alles zu viel ist. Mein Leben ist mir zu viel, ich weiß nicht wie es jetzt weiter geht.
Wenn ich das hier tatsächlich überleben sollte, wie geht es weiter? Gehe ich wieder zum Prinzen und Lande jede Woche so hier auf dem Boden? Werde ich den Rest meines Lebens um mein Leben bangen, über Markus Nachdenken ohne jemals mit ihm abschließen zu können, werde ich für immer Angst davor haben zu sprechen und werde ich mein Leben lang in dem allem hier gefangen sein?
Das Zittern in meinem Körper wird stärker und der Druck auf meiner Brust wird immer schwerer. Ich will dieses Leben nicht.

"Die lebt ja immernoch! Ruf den Prinzen. Die Kleine hat es tatsächlich geschafft."
Ich hebe erschrocken den Blick und starre ihn an.

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Ich glaube das ist das erste mal, das ich das Kapitel nicht 3 Mal lesen und überarbeiten werde, ich lasse es jetzt einfach so, die erstfassung des Kapitels, einfach so aus dem Herzen und dem Kopf niedergeschrieben.

Ich hoffe es hat euch gefallen.
Ich dachte mir ich vertiefe das alles um sie und ihren Bruder, um ihre Situation, Ängste und Gefühle herum. Damit ihr sie besser verstehen könnt.

Ich möchte mich zu erstmal entschuldigen das so wenig kommt. Seit Monaten habe ich jetzt schon nichts mehr gepostet oder aktualisiert. Ich bin extrem unaktiv geworden, dies hat aber bestimmte Gründe die ich euch jetzt kurz sagen möchte. Momentan ist es in meinem Leben ziemlich viel auf einmal, die Schule raubt mir sehr viel Zeit und irgendwie stecke ich momentan in so einer Art selbstfindungsphase. Ich denke in letzter Zeit viel nach, habe überhaupt keinen Kopf dazu weiter zu schreiben.
Eigentlich weiß ich schon die ganze Geschichte auswendig, was passieren wird und wer euch allen den Atem rauben wird, was sie erleben wird und welche Cliffhänger es geben wird. Aber leider fehlt mir die Zeit und der Kopf dazu es nieder zu Schreiben, was sehr schade auch für mich ist, da ich es liebe zu schreiben und zu sehen wie ihr mitfiebert mit den Geschichten.
Das heißt nicht das es jetzt für immer so wenig gibt, ich brauche momentan nur einfach mehr Zeit für die Kapitel und hoffe das es bald schon wieder besser wird und ich mehr updaten kann!💖

Ich hoffe ihr habt Verständnis dafür und bleibt weiterhin dabei!🌹

Wie immer ist Feedback von jedem einzelnen erwünscht💞

Bella :*

His Girl - Slave of a VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt