Kapitel 42

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Überarbeitet: 06.06.2024

Roman's Sicht:

Es bringt mich gerade um, wie Nora am Boden zerstört in den Armen ihres besten Freundes liegt und weint. Er sieht genauso schlimm aus. Marco steht neben mir und weiß auch nicht, was er tun soll. Langsam gehe ich in die Hocke hinter Nora, dann lege ich meine Hand auf ihre Schulter. "Schatz....ihr zwei seid so K.o. ihr solltet ins Bett.", schlage ich vor.  Sie nickt, dann lösen sie sich langsam. Ich hebe Nora hoch, die sich an mich lehnt, dann gehe ich langsam nach oben. Sie weint noch immer, dabei sind ihre Augen geschlossen. Ich lege sie in ihr Bett und sie zieht die Decke über sich. Schnell helfe ich Marco noch, Noah in das freie Zimmer zu bringen. Dort setzen wir ihn auf das Bett. Er weint zwar nicht mehr, sieht aber fix und fertig aus. "Können wir dich allein lassen?", frage ich unsicher. Er schnieft, dann antwortet er heiser: "Ja....Danke! Für alles!"

Marco klopft auf seine Schulter und ich schaue nochmal zu Noah. "Roman?", kommt es von Noah. "Mhm?", frage ich. "Bitte sorg dafür, dass Nora sich beruhigt....", bittet er mich. "Mach ich! Versuch du etwas zu schlafen.", sage ich und bekomme ein Nicken, dann zieht er sein Shirt über den Kopf. Langsam legt er sich hin und dreht mir den Rücken zu. "Es tut mir so leid Noah.", sage ich und schlucke. "Du kannst nichts dafür, bitte kümmere dich um Nora!", murmelt er. "Mach ich....bis morgen!", antworte ich, verlasse das Zimmer und gehe wieder zu Nora. Sie schnieft noch, doch sie ist noch immer unter der Decke. Ich lege wieder neben sie, dann schlingt sie auch schon ihre Arme um mich. So halte ich sie fest und sage kein Wort. Irgendwann kommt weder ein schluchzen, noch ein schniefen oder sonst was. Sie ist eingeschlafen.....zum Glück. Ich schalte das Licht aus und ziehe sie enger an mich, dann schlafe ich langsam ein.

*nächster Tag*

Als ich wach werde, schläft Nora noch. Sie sieht fertig aus, jetzt schon. Leider muss ich zum Training, weshalb ich mich aus ihren Armen löse und hochhebe. Ich bringe sie zu Noah, sodass sie jemanden hat, wenn sie aufwacht. Leise öffne ich die Tür zum Zimmer, wo Noah schon wach ist. Ich gehe in das Zimmer und er schlägt die Decke zu Seite. "Ich muss leider ins Training....deswegen bring ich sie zu dir.", sage ich leise, damit ich Nora nickt wecke. Er nickt und ich decke sie zu, dann küsse ich sie auf die Stirn. "Ich komm später wieder. Wenn was ist, ruf an.", sage ich. "Alles klar.", raunt Noah. Ich verlasse das Zimmer und mache mich fertig, um in das Training zu gehen. "Morgen...", begrüße ich Marco. Er nickt leicht, dann gibt er mir eine Tasse Kaffee. "Wollen wir zusammen zum Training fahren?", schlägt Marco vor. "Ja....ich komme auf jeden Fall, nach dem Training wieder her!", antworte ich. "Nora braucht dich jetzt Roman..", meint er und schluckt. "Ich weiß und ich werde auch für sie da sein! Sie ist meine Freundin!", erwidere ich. "Ich.....ich hab sie noch nie so gesehen! Wirklich! Und ich bin mit ihr groß geworden....", flüstert Marco völlig aufgelöst.  "Lass uns los!", schlage ich vor, worauf
nickt und wir machen uns auf den Weg nach Brackel. Dort begrüßen wir die anderen und ziehen uns um. Auch ich bin sehr getroffen von dem Tod von Benni. Er ist ein echt cooler Typ gewesen und wir haben uns sehr gut verstanden. "Hey Roman?!? Wir reden mit dir!", sagt jemand. Ich hebe meinen Kopf an und schaue Jule fragend an. "Was ist los?", frage ich irritiert. "Was ist eher mit dir los? Und auch mit dir Marco?", meint Roman Weidenfeller. Ich seufze und fahre durch meine Haare. "Von Nora der Kindergartenfreund ist gestern gestorben. Wir sind alle etwas neben der Spur und Nora ist total am Ende...", sagt Marco knapp. "Was? Ach du Schande! Mein Beileid! Wie geht es ihr jetzt?", fragt Schmelle. "Sie war noch nicht wach...sie ist jetzt bei ihrem anderen Kindergartenfreund.....sie er und der Verstorbene waren eben ein Trio....jetzt nur noch ein Duo....", murmle ich. "Das ist ja furchtbar!", sagt Schmelle darauf. Wir beenden das Thema zum Glück recht schnell, dann geht das Training auch schon los. Dort schalte ich alles ab und konzentriere mich nur auf das Training.

*wieder Zuhause*

Marco öffnet die Tür, dann hört man Stimmen aus dem Wohnzimmer. "Wie könnte ich das vergessen Nora! Wir beide haben die Farbe auf dich fallen lassen!", hören wir Noah reden. Kurz hört man sie lachen, dann ist es wieder still. "Er fehlt mir jetzt schon Noah....", sagt sie. "Nicht nur dir. Es ist so ungewohnt und ich habe keine Ahnung wie ich mein Leben wieder auf die Reihe bekommen soll. Hannah hat mich verlassen und jetzt ist Benni noch Tod und alles wird mich an ihn erinnern. Ich muss sein Zeug zusammen packen und seinen Eltern bringen, denn sie haben mich darum gebeten.", erzählt er, während Marco und ich noch immer im Flur stehen. "Wir machen das zusammen Noah! Das machen wir zusammen, aber erst, nach der Beerdigung bitte..", meint sie. Langsam gehen wir nun in das Wohnzimmer. "Hey ihr zwei...", fängt Marco an. Beide schauen sie zu uns, dann steht Nora auf und springt schon fast in meine Arme. Ich halte sie fest streiche über ihren Rücken. Als sie sich löst, sodass sie mich anschauen kann, spüre ich ihre Lippen auf meinen kurz erwidere ich ihren Kuss, dann trage ich sie zurück zur Couch und setze sie ab. Ich setze mich neben sie, dann krabbelt sie schon auf meinen Schoß. Seufzend ziehe ich sie an mich und küsse kurz ihre Schulter. Ich liebe Nora über alles und würde alles tun, damit es ihr besser geht. Wenn ich könnte, dann würde ich ihr all die Schmerzen nehmen. "Wie geht es euch?", fragt Marco nun vorsichtig. "Es könnte besser sein, aber das kannst du dir bestimmt denken.", murmelt Noah. Er sieht aus, als hätte er die ganze Nacht nicht geschlafen. "Wisst ihr schon was, wie es weiter geht?", frage ich. Nora nickt, dann nimmt sie meine Hände in ihre. "Ich hab vorhin mit Benni seinen Eltern telefoniert. Sie waren heute im Krankenhaus und haben sich von der Leiche ihres Kindes verabschiedet und diagnostiziert, dass er es ist! Leider ist es Benni, der nicht mehr zu erkennen ist. So verletzt und verdätscht ist sein Gesicht und Körper.", sagt sie leise. "Die Beerdigung, die soll nächste Woche stattfinden, genaueres werden wir noch erfahren....", fügt Noah hinzu. Nora hört man seufzen und ich kann mir denken, dass sie gerade wieder weinen will. Ich ziehe sie mehr an mich und küsse ihre nackte Schulter. "Egal wann die ist, ihr müsst das nicht alleine durchstehen, denn wir werden auf jeden Fall da sein!", sagt Marco und ich stimme schnell zu, denn das ist das mindeste, was wir tun können.

Der Freund meines Bruders (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt