Kapitel 7

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Nora's Sicht:

Wenn Marco wüsste, dass ich mit seinem Kollegen und Freund hier sitze und Fußball schaue, würde er mich bestimmt umbringen. Aber wir beide verstehen uns echt gut. Ich kenne diesen Mann seit einer Stunde und er hat irgendwas an sich, was mich fasziniert. Es ist wie...als hätten wir ein durchsichtiges Band, dass nicht getrennt werden soll. Es hat einfach Ching gemacht! Immer wieder kommentiere ich etwas von dem Spiel, was Roman zum Lachen bringt. Er hat wirklich ein unglaublich schönes Lachen. „Ich muss jetzt einfach mal fragen.....", fängt er an, dreht sich etwas mehr in meine Richtung, so dass ich mich ebenfalls aufsetze. Oh Gott.....was kommt denn jetzt? "Wieso hast du rosa Haare?", fragt er und bringt mich dadurch zum Lachen.  "Weil ihr verloren habt....ich hab getippt, dass BVB gewinnt und Joap.....", antworte ich und lasse das P am Ende ploppen. Er verzieht entschuldigend sein Gesicht. "Das tut mir leid....wie kann man das wieder gut machen?", fragt er mich und ich winke es schnell ab. "Gar nicht....es ist schon ok. Es geht ja wieder aus den Haaren raus.", antworte ich. Man erkennt an seinem Blick, dass er mit dieser Antwort nicht zufrieden ist. Roman grübelt und kräuselt seine Lippen, bis er die Augen aufreißt und mit dem Finger zu verdächtig auf mich zeigt. „Ich weiß was! Wann warst du das letzte mal im Stadion?", fragt er und beugt sich ein Stück vor. "Mhm......schon etwas mit meinen Freunden her.", gestehe ich ehrlich und zucke mit den Schultern. „Mal wieder Lust?", harkt er nach und hebt eine Augenbraue. Himmel! Kann dieser Mann mal aufhören so attraktiv zu sein? Aus diesem Grund bin ich diesmal die, die grübelt. "Schon.....", murmle ich nachdenklich und schaue zu Roman, der mich mit seinen schönen braunen Augen anstrahlt. "Wie viele Karten brauchst du?", fragt er und ich antworte schnell: "Wenn, dann drei." Er zieht daraufhin kurz die Unterlippe zwischen die Zähne, dann nickt er murmelnd: "Drei Karten.....ok müsst ich noch hinkriegen." Ich hebe daraufhin schnell die Hände. "Das musst du aber echt nicht machen Roman.....ist schon ok....", wehre ich es ab, während mein Herz anfängt zu rasen. "Du hast dir, weil wir verloren haben, deine Haare gefärbt.", meint er und hebt eine Augenbraue. "Na und? Ist halt so......und es ist getönt.....", korrigiere ich ihn, worauf sein Mundwinkel zuckt. "Das ist egal, denn sie sind bunt.", meint er und verdreht gespielt die Augen, so dass ich anfangen muss zu lachen. "Es ist in Ordnung.....es wäscht sich eh wieder aus....", erkläre ich und schaue mir ein paar meiner rosa Strähnen an. Roman nickt zwar leicht, aber ich glaube er wird trotzdem mit drei Karten hier stehen.....irgendwann. Als das Spiel vorbei ist, tut es mir irgendwie schon in der Brust weh, weil Roman bestimmt jetzt gehen wird. Er räuspert sich, weshalb ich meinen Kopf in seine Richtung drehe. "Wenn du willst......wir können noch einen Film schauen?", fragt er leicht unsicher. Schneller als man schauen kann, gehen meine Mundwinkel wieder nach oben. "Sehr gerne! Welche Kategorie?", stelle ich als Gegenfrage und setze mich im Schneidersitz auf die Couch. Roman steht auf und geht zu dem DVD Schrank. Ganz brav beobachte ich ihn von dieser Perspektive, wie er sich leicht nach vorne beugt und mir wunderbar seinen Hintern präsentiert. "Wie wärs mit Saw?", holt er mich aus meinen Gedanken und hebt die DVD hoch. "Nein! Vergiss es!", sage ich schnell und leider mit einem zu panischen Ton. "Hast du etwa Angst?", fragt er grinsend, was ich direkt abwimmle. "Was???? Nein....", sage ich und versuche dabei nicht unsicher zu klingen. "Dann können wir ja Saw schauen!", meint er und nimmt die DVD. „Ok...na gut.", murmle ich und versinke mehr in der Couch. Roman hat seine Mundwinkel so weit nach oben gezogen, dass man denkt sie wurden ihm so angenäht. Während dem Vorspann merke ich, wie ich jetzt schon nervös werde. Roman setzt sich grinsend neben mich und schaut zu mir. „Willst du irgendwas?", frage ich und schaue ihn nur kurz an, damit ich mich nicht wieder in seinen Augen verliere. Er lacht kurz auf und schaut auf den Fernseher. Etwa 30 Minuten später bin ich schon am sterben vor Angst und Roman muss sich daraufhin ein Lachen unterdrücken. Ich lege meine Hände vor die Augen, dann spüre ich Arme um mir, sodass ich laut aufschreie. Roman fängt an laut zu lachen, dann haucht er: "Du Lügnerin....." an mein Ohr. Ich bekomme direkt eine Gänsehaut und schaue zu ihm auf. Seine braunen Augen, die mich an geschmolzene Schokolade erinnern. "Na und? Dann hab ich eben gelogen....", sage ich genauso leise zurück. Roman verzieht seine Mundwinkel wieder zu einem Lächeln, dann löst er seine Arme - viel zu schnell - von mir und setzt sich wieder aufrecht hin. "Hmm.....irgendwie süß...", meint er daraufhin und schaut zum Fernseher. Ungefähr zehn Minuten später, ich völlig am Ende nimmt Roman die Fernbedienung und sagt: "Na komm.....dann mach ich mal den Film aus.." Während er die Fernverbindung zurück auf den Couchtisch legt, rutscht sein Shirt hoch und entblößt sein Tattoo. Hypnotisiert starre ich auf die gestochene Tinte. Wie viele Tattoos er wohl hat? Als er den Film ausgeschaltet hat, schaut er wieder zu mir. "Jetzt was nicht ganz so schlimmes? Oder?", neckt er mich. Ich schlage ihn mit meiner Faust spielerisch auf die Brust und er lacht daraufhin nur los. "Du Schlägerin!", äußert er und lacht noch immer. "Du ärgerst mich!", versuche ich mich zu verteidigen. "Du hast recht.....ich bin eindeutig zu weit gegangen.", meint er und klingt dabei auf einmal ganz ernst. Ich schaue ihn verdutzt an, bis er sozusagen auf mich springt und mich anfängt zu kitzeln. Nun muss ich anfangen zu kreischen und lachen. "Roman......hör auf!!!!", flehe ich schon fast und versuche mit meinem strampeln ihn loszuwerden, aber habe keine Chance, denn Roman ist einfach viel stärker! "Bitte!!!!! Bitte!!! Bitte lass es!!!", flehe ich wieder und lache anschließend laut weiter. Mein Bauch fängt an weh zu tun vor Lachen und Roman grinst, dabei schaut er auf mich hinab. "Du gehst zum Spiel, für das ich Karten besorgen werde....dann hör ich auf!", versucht er zu verhandeln. Damit er endlich von mir ablässt, stimme ich sofort zu. "Und du trägst ein Bürki Trikot!", fügt er hinzu. "Na gut! Aber bitte! Lass es!!!!", antworte ich halb kreischend vor lachen. Er hört auf und setzt auf seine Knie, dabei beobachtet er mich ausgiebig, wie Ich mich auf meinen Ellbogen abstütze und atme langsam wieder zu Atem komme. "Gut! Dann können wir jetzt einen anderen Film schauen.", meint er, steht auf und geht wieder an den Schrank. Obwohl Roman und ich uns nicht lange kennen, fühle ich mich in seiner Nähe jetzt schon so wohl und sicher. Als er Iron Man hochhält, nicke ich und zeige meinen Daumen. Roman steht nun vor dem Fernseher und geht wieder in die Hocke, sodass ich einen tollen Blick habe, auf die gespannte Jeans. Wie ein hypnotisiertes Kaninchen schaue ich darauf. Es ist ein Anblick, den man sich nicht entgehen lassen kann. Als er wieder steht, schaue ich schnell weg. Er setzt sich wieder neben mich, dann spüre ich seinen Blick auf mir. Ich schaue auch kurz zu ihm, dann wieder zum Fernseher. Während dem Film rutschen wir beide immer näher - natürlich durch purem Zufall - zusammen. Ich spüre seine deutliche Körperwärme an mir, was eine beruhigende Atmosphäre macht. Der Film zieht sich so in die Länge, sodass sich meine Augen wie von selbst schließen. Es dauert nicht lange und ich döse vor mich hin, dabei fällt mein Kopf auf die Seite an etwas weicheres. Ich spüre, wie mich jemand mich hochhebt, bin aber zu müde um mir darüber weiter Gedanken zu machen. Meinen Kopf lehne ich an, da höre ich ein schnelleres Pochen an meinem Ohr. Daraufhin bekomme nicht mehr viel mit und schlafe endgültig ein.

Der Freund meines Bruders (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt