Kapitel 5.2 - Nadja in der Bar.

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,,Seit ueber einem halben Jahr war sie so gut wie jeden Abend hier, sass an der Bar, alleine. Jeden Abend das selbe Ritual, als wuerde sie auf jemanden warten, der sie Abend fuer Abend aufs Neue versetzte. Immer wieder schaute sie sich auch um fast so als wuerde sie jemanden suchen, bis sie irgendwann meistens sehr spaet wieder ging. Es ist viel passiert in der Zeit in der du schon nichtmehr hier warst aber diese Frau ist wirklich das merkwuerdigste von allem. Eigentlich haette sie das nichtmal noetig, immerhin ist sie wirklich huebsch, sie koennte jeden haben.", sagte Joži und began zu lachen.

Ich war schockiert und sprachlos. In meinem Kopf rechnete ich zurueck: Seit ueber einem halben Jahr sagte Joži, also quasi seit das zwischen uns war. Und Nadja wusste genau, dass ich damals dort arbeitete, aber sie wusste nichts von meiner Pause.

,,Dalinka?? Hab ich dir damit jetzt die Sprache verschlagen oder bist du schon am ueberlegen wie du sie rumkriegst?", fragte Joži grinsend mit neugieriger Stimme.

,,Uhm nein nein, ich war nur grad in Gedanken, alles gut. Aber du bist ja heute sowieso die Hauptbarista und ich bin fuers Lager zustaendig, also kannst du sie schoen unterhalten. Und uebrigens ist die Bühne fertig."

,,Mala hast du nicht in den Plan geschaut, du bist nach Buehnenaufbau fuer die Bar eingetragen heute, ich bin nacher hinten bei der Schwedin die kommt und im Lager.", sagte Joži und sah mich verwirrt an.

Ich war leicht ueberfordert mit der Situation und wusste nicht ob ich mich jetzt freuen sollte, oder lieber schnell verschwinden. Sie gab mir den Plan fuer heute Abend und tatsaechlich war ich allein fuer die Bar eingetragen. Das bedeutete, ich musste Nadja bedienen. Ihr ihre Getraenke mixen und servieren. Sie sehen. Mit ihr reden. Mein Magen drehte sich und mir wurde heiss und kalt gleichzeitig.

,,Wollen wir vielleicht tauschen, du hast das ganze Barding viel mehr drauf und ich kann dann mein Schwedisch etwas verbessern?", fragte ich sie verzweifelt.

,,Nix da, Schaetzchen. Du kannst das einwandfrei und die Leute lieben dich, sogar unsere Stammgaeste haben so oft nach dir gefragt. Also ab an die Arbeit, unsere misterioese Lady kommt naemlich gerade auf dich zu.", Joži grinste, zwinkerte mir zu, ging nach hinten in die Lounge und lies mich alleine hinter der Bar.

Alleine mit Nadja, die gerade zu mir her kam.
Ich nahm einen Lappen und tat so als wuerde ich die Theke putzen, bis ich den Klang ihrer Stimme hoerte und ueberall am ganzen Koerper Gaensehaut bekam. Das einzige was mir auch nur annaehernd ein wenig Sicherheit gab war, dass ich ausnahmsweise einmal wirklich gut aussah. Mein Outfit, meine Haare und mein Make-Up haben ehrlich geslayt.

,,Hey Dalinka..", sagte sie und ich blickte auf zu ihr, direkt in ihre wunderschoenen Augen.

,,Was machst du hier?", fluesterte ich leicht veraergert.

,,Ich wollte nur etwas trinken gehen.", antwortete sie und sah mich ueberfordert an.

,,Ach ja und genau in dem Laden in dem ich arbeite, was du sehr genau weisst.", ich lies nicht locker.

,,Ich wollte dich sehen, Dalinka..", erwiederte sie leise mit sanfter Stimme.

Dieser eine Satz erwaermte mein Herz, doch ich durfte jetzt nicht nachgeben. Sie heiratet bald Katja und ich bin immernoch Schuelerin. Das ging einfach nicht und ich durfte das alles und vorallem sie nicht an mich ranlassen.

,,Kommst du deswegen seit der Nacht jeden Abend hier her??", ich poebelte sie regelrecht an und es brach mir das Herz. Vorallem nach dieser Frage sah ich die Angst in ihren Augen und den Schmerz.

,,Wer sagt das??", sie war schockiert und ihre Stimme began zu zittern.

,,Meine Kollegin hats mir erzaehlt, Nadja in so einem kleinen Laden faellt so ein Verhalten schnell auf."

Loving Teacher. [girlxgirl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt