Kapitel 17 - Nadja's Teil (2)

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Oben angekommen zog ich meine Jacke und meine Schuhe aus, legte meine Tasche auf den Tisch und setzte mich auf 's Sofa. Es war wirklich kalt in der Wohnung und ich zitterte.

Dalinka ist direkt in das Schlafzimmer gegangen und ich wusste nicht, was sie tat und ob sie hier her kommen würde.

Auf einmal kam sie auf mich zu, eingepackt in ihren Bademantel und Kuschelsocken und band ihre Haare zusammen zu einem Messybun. Sie brachte eine große Decke mit und legte sie sanft um mich und lächelte mich an.

Dalinka setzte sich neben mich und atmete tief durch.

"Okey hör zu, es tut mir wirklich extrem leid was heute passiert ist. Es hat mich so wütend gemacht wie respektlos diese widerlichen Weiber zu dir waren. Du hast sowas einfach nicht verdient und ich konnte mich nichtmehr zurückhalten. Dann dieser Satz mir gegenüber. Eigentlich ist es mir echt egal, was sie über mich denken und sagen aber in diesem Moment hat es mich so sehr getroffen und..", sie holte tief Luft und wandte ihren Blick zu Boden, "irgendwie war es mir peinlich, dass du das mitbekommen hast."

"Dalinka..", unterbrach ich sie.

,,Nein, lass mich bitte ausreden. Ich will dass du glücklich bist, ich will, dass es dir gut geht, dass du mit nichts zu kämpfen hast und ich will einfach nur das Beste für dich. Es ist schwer genug mit unserem Versteckspiel, deine Situation und vorallem wie manche Schüler mit dir umgehen seit deinem "Outing", das verletzt mich zu sehen was das mit dir macht. Und als ich dann noch dieses Miststück in der Stadt sehen musste, da ist es einfach eskaliert. Aber ich schwöre dir, sie ist auf mich los gegangen, ich hab mich nur verteidigt. Ich hab dir versprochen, dass ich soetwas nichtmehr mache, ich will ein besserer Mensch fuer dich sein, ich will dich nicht enttäuschen, sondern dass du stolz auf mich bist."

,,Dalinka, ich liebe dich, ich liebe dich so wie du bist. Du weisst das. Wir haben so viel zusammen durch und schon damals, als ich noch deine Lehrerin war und du nach dem Unterricht bei mir warst und wir immer wieder stundenlang geredet haben, du mir alles anvertraut hast und mir jede Fasette von dir gezeigt hast, schon damals habe ich dich bewundert, dich geschätzt und war unendlich stolz auf dich. Und glaub mir, das bin ich immernoch. Als ich deinen Anruf bekommen habe, hatte ich solche Angst um dich, ich hatte ja keine Ahnung was passiert ist und meine größte Hoffnung war einfach nur, dass es dir gut geht. Ich sag dir ehrlich, als ich gesehen habe, was dieser eine Satz heute mit dir angerichtet hat, es hat mir das Herz gebrochen und ich wollte dich einfach nur in meine Arme schliessen und die Tatsache, dass ich das nicht konnte zerbrach mich nur noch mehr. Aber ich will bei dir sein, ich will dich in meinem Leben haben, ich will uns. Und egal welche Risiken, welche Schwierigkeiten und welche Höhen und Tiefen das mit sich bringen mag, ich will dich."

Ich sah sie an und ihre Augen waren mit Tränen gefuellt.

"Ich liebe dich so so sehr.", flüsterte sie.

Ich rückte ganz nah zu ihr und schloss sie fest in meine Arme, küsste sanft ihren Kopf und streichelte liebevoll über ihren Rücken.

Sie griff nach meiner Hand, blickte zu mir auf und strich vorsichtig eine Strähne hinter mein Ohr.

,,An was dachtest du vorher im Auto?", fragte sie mit sanfter Stimme.

,,An vieles..", erwiederte ich.

,,Willst du nicht darüber reden?"

,,Ich dachte an dich, als ich dich zum ersten Mal sah, wie sich alles entwickelte, wie ich merkte, was du mir wirklich bedeutest, an diese Nacht, an all unsere Momente."

,,Willst du mir davon erzählen? Wir haben noch nie wirlklich über das alles gesprochen, ich würde so gerne wissen, was in dir all die Zeit über vorging, was du gedacht und gefühlt hast, denn genau das hat mich damas schon am meisten beschäftigt."

Loving Teacher. [girlxgirl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt