Wir schwiegen uns die ganze Autofahrt über an. Normalerweise sah sie mich immer an, doch dieses Mal war Dalinka's Blick einfach nur aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Bäume und Häuser gerichtet. Sie sah so zerstreut aus und ich wusste nichteinmal, was passiert war.
Der Vorfall heute in der Schule, ich wusste, dass sie das extrem traf und sie sich schämte. Und einerseits verletzte es mich, dass sie sich sogar vor mir dafür schämte, immerhin wusste ich ja schon seit fast ein einhalb Jahren davon, von allem was Tag für Tag in ihr vorging, was andere ihr antaten, was sie sich antat, ich wusste es alles. Und das Wichtigste für mich war, dass sie sich zu jeder Zeit bei mir wohl und sicher fühlte und keines Wegs Angst haben musste, sich zu öffnen oder sie selbst zu sein.
Ehrlich gesagt merkte ich recht früh, was für eine besondere Wirkung Dalinka auf mich hatte. Ich liebte es mit ihr zu reden, wenn sie zu mir kam, ihre Nähe, ihre Stimme. Ich genoss es ihr zu zuhören, egal ob sie über ihre Lieblingsbands redete, über ihre Familie, über Tiere, sich über Mitschüler oder andere Lehrer aufregte.
Auch wenn sie mir weniger erfreuliche Sachen beichtete, in Tränen ausbrach, so stark zitterte, dass die Kontrolle über sich selbst verlor oder keine Luft mehr bekam, wenn sie wieder mal eine Panikattacke hatte.. selbst in solchen Momenten lernte ich mit ihr umzugehen und sie zu lieben.
Als sie mich anrief, hatte ich riesen Ängste, wie ich sie wohl vorfinden würde, ich rechnete mit dem Schlimmsten und war schon etwas beruhigter, als ich sie endlich sah. Ihre Mascara war verschmiert, ihre Haare zersaust und sie blutete leicht an der Lippe. Auch ihre Hände, die sie versuchte, in ihren Schoß zu vergraben, waren aufgeschürft und blutig.
Ehrlich gesagt, war dies der erste Moment, in dem ich nicht wusste, wie ich auf Dalinka zugehen sollte, was ich sagen und wie ich mich verhalten sollte.
Ich wusste schon sehr früh, was mir dieses Mädchen wirklich bedeutete, schon bevor dieser einen Nacht, in welcher ich sämtliche Kontrolle über mich verlor, alles riskierte und endlich das tat, wonach ich schon lange ein enorm starkes Bedürfnis hatte.
Trotz allem was ich ihr angetan hatte, wie ich sie wegstieß, obwohl sie mich gebraucht hätte, nur um zu versuchen, meine eigenen Probleme in den Griff zu kriegen, was wohlbemerkt scheiterte, da ich es komplett verkehrt anging, war sie da für mich, als ich im Krankenhaus lag. Was sie jedoch nicht wusste, ich habe alles gehört was sie sagte, als sie neben meinem Bett saß und so liebevoll meine Hand hielt. All ihre Worte, die mein Herz erwärmten und jegliche Schmetterlinge in meinem Bauch aus ihren Netzen befreite. Ich musste stark mit mir kämpfen, mein Grinsen zu unterdrücken und sie nicht direkt wieder zu küssen.
So vertieft in meine Gedanken bemerkte ich erst jetzt, wie mir bereits mehrere Tränen über meine Wangen kullerten und Spuren meiner Mascara mit sich zogen.
Ich parkte in die Garage, zog die Handbremse und verweilte für einen Moment.
Dalinka sah mich an, sie legte ihre Hand vorsichtig auf meine und ich schaute zu ihr.
,,Wir reden oben, okey?", sagte sie mit weicher fürsorglicher Stimme und ein kleines Lächeln erschien in ihrem Gesicht.
Ich nickte, wir stiegen aus und gingen nach oben...
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sooo hier mal der erste teil von Nadja, der zweite folgt so bald wie moeglich, hoffe ihr seid gespannt! und danke danke danke fuer 14k+ reads, die ganzen votes, kommis und super lieben Nachrichten! xx ♥️
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Loving Teacher. [girlxgirl]
Teen FictionEs gibt viele Geschichten, speziell Fanfictions, in denen sich Schuelerinnen in ihren Lehrer verlieben, dieser ploetzlich die Liebe erwiedert und sie eine secret relationship fuehren oder aehnliches. Doch was passiert, wenn du selbst dich auf einmal...