Nachdem der Arzt Darrow untersucht hat, liegt Darrow im Bett und schläft. Natürlich hat er darauf bestanden, dass ich bei ihm bleibe, deswegen sitze ich jetzt neben ihm auf dem Bett und trinke Tee. Der Arzt sagte, dass er sich gut ausruhen und körperliche Belastung vermeiden muss.
Ich beobachte sein schlafendes Gesicht. Er schläft auf der Seite mit dem Gesicht in meine Richtung. Ich kann es mir nicht verkneifen und streiche ihm mit der Hand durch seine schwarzen Haare. Die Tasse stelle ich leise auf die Nachtkommode.Das mit Rose war also nur eine Lüge.
Eigentlich sollte ich ihm nicht so schnell glauben, aber ich habe langsam keine Kraft mehr. Wenn es doch keine Lüge war, was hält ihn dann schon bei mir? Wir zwei sind immer damit beschäftigt was um uns herum passiert. Dabei vergessen wir völlig miteinander vernünftig zu sprechen und reinen Tisch zu machen. Mal hört er mir nicht zu, mal ich ihm. Das war wahrscheinlich von Anfang an unser Fehler. Außerdem haben wir zugelassen, dass andere zwischen uns kommen.Plötzlich spüre ich wie er sich neben mir bewegt. Er gähnt und sieht mich verschlafen an. Ich sehe zurück. Plötzlich zieht er mich runter.
Mit einem quieken klatsche ich ins weiche Kissen. Er legt seinen Arm um mich. Ich lasse es zu.
,,Wie? Keine Einwände?", fragt er überrascht.,,Willst du es denn?", frage ich grimmig.
,,Nein.", sagt er schnell und zieht mich näher zu sich. Ich sehe ihn ernst an.
,,Ich habe keine Lust mehr zu streiten...", murmle ich leise. Er sieht mich mit seinen blauen Augen liebevoll an.
,,Dann... sind wir ja einer Meinung.", sagt er vorsichtig. Als ich nichts sage, kommt er mir mit dem Gesicht näher, aber ich halte ihn an der Brust auf.
,,Vorher musst du mir aber etwas versprechen Darrow.", sage ich. Er hört mir aufmerksam zu.
,,Ab sofort, egal was passiert, reden wir miteinander. Wir hören uns gegenseitig zu und sprechen uns aus, okay?", sage ich. Er nickt.
,,Vor allem lügen wir uns nicht an. Keine Geheimnisse, okay?",,Verstanden.", sagt er. Er überlegt.
,,Unter einer Bedingung.",,Die wäre?", frage ich.
,,Du mischst dich nicht in meine Geschäfte ein. Keine Fragen, keine Recherchen. Du musst dich mit diesen Dingen nicht auseinandersetzen, ich halte dir alles fern.", sagt er.
,,Unter einer Bedingung.", sage dieses mal ich.
,,Du hörst auf Leute umzubringen.", sage ich nervös. Er sieht mich eine Weile an und scheint die richtigen Worte zu suchen.,,...Precious sowas lässt sich manchmal einfach nicht vermeiden...", versucht er zu erklären.
,,Nein Darrow! Ich kann nicht mit dir zusammen sein wenn ich weiß, dass du Menschen einfach so umlegst!", sage ich aufgebracht.
,,Was? Wer sagt, dass ich das einfach so tue? Diese Leute haben das verdient. Du weißt einfach nur nicht was das für Kerle sind. Außerdem krümme ich Frauen kein Haar...", sagt er bestimmt.
,,...außer sie verdienen es.", fügt er kleinlaut hinzu.,,Darrow!", gebe ich ungläubig von mir.
,,Nichts Darrow! Versuch das doch mal aus meiner Sicht zu sehen. Weißt du wie viele Leute da draußen mich tot sehen wollen? Wenn ich jeden Mistkerl verschone, stehst du früher oder später an meinem Grab, wenn du nicht schon neben mir liegst.", erklärt er ernst.
,,Sag sowas nicht...", sage ich leise und schmiege mich an ihn. Er seufzt.
,,So ist es aber. Wenn man sich kein Respekt verschafft, geht man unter. So ist die Geschäftswelt, meine Schöne.", sagt er und fährt mir mit seiner Hand sachte über den Rücken.
,,Dann versprich mir, dass du es so gut es geht versuchst zu vermeiden.", sage ich stirnrunzelnd.
,,Versprochen.", sagt er sanft. Es ist still zwischen uns.
,,Du weißt ich würde alles für dich tun...", flüstert er. Ich nicke wortlos und spiele mit seinem Hemd.,,Hast du Schmerzen?", frage ich ihn, als ich das Verband durch das Hemd ertaste.
,,Nein. Alles in Ordnung.", sagt er mit seiner rauen Stimme und sieht mir dabei zu wie ich mit den Knöpfen des dunkelblauen Hemdes spiele.
,,Precious?", sagt er. Ich sehe zu ihm auf.
,,Da gibt es etwas, was ich dir noch sagen muss...", fängt er nervös an.
,,Du wirst mich sicherlich dafür hassen... aber wenn es zwischen uns reinen Tisch geben soll dann... äh... na ja...", stammelt er.,,Ist es etwas, das mich verletzen wird?", frage ich gestresst. Vorsichtig nickt er.
,,Sehr wahrscheinlich..."
Ich schlucke schwer.,,Hat es was mit körperlichen Kontakt mit einer anderen zutun?", frage ich. Er sagt nichts. Das deute ich mal als ein Ja. Ich glaube es einfach nicht...
,,Hat es... etwas mit Rose zutun?",frage ich. Die ganze Zeit habe ich ihn nicht angesehen.,,Nein. Nicht sie.", sagt er kleinlaut.
,,Wann?", frage ich kalt.
,,Als... als wir uns getrennt haben nach diesem Streit in der Wohnung. Ich... Ich war so wütend und-"
,,Sei still.", sage ich und sehe ihn weiterhin nicht an.
,,Versprichst du mir, es nie wieder zu tun?", frage ich verletzt.,,Ich schwöre es dir Celeste... Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist... ich... Es war völlig unbedeutend, glaub mir...! So etwas passiert nie wieder, versprochen. Du kannst mich erschießen wenn sowas passieren sollte, aber natürlich passiert das nie, nie, nie wied-"
,,Erschießen... Rächen...", murmle ich.
,,Hätte ich es getan, wäre ich wahrscheinlich wieder zehn Meter unter dem Boden, was?", sage ich bitter. Er sagt nichts.,,Bitte sag so etwas nicht...", sagt er leise und mit Reue in der Stimme.
,,Ich weiß, dass ich ein Vollidiot bin, aber ich lerne aus meinen Fehlern. Ich werde alles versuchen um dich glücklich zu machen Celeste. Ich will dich endlich wieder lächeln sehen und dafür will ich mich ändern. Ich will endlich der Mann sein, der es schafft dich zum lachen zu bringen. Gib mir nur etwas Zeit...", sagt er leise und umarmt mich.,,Ich vergebe dir.", sage ich leise. Hatte ich schon gesagt, dass ich keine Kraft mehr zum streiten habe?
,,Womit habe ich dich verdient...", haucht er in meine Haare.
,,Keine Ahnung...", murmle ich.
Nach einer langen Zeit der Stille, sieht mir Darrow in die Augen.,,Lass uns weg von hier.", sagt er. Ich sehe ihn fragend an.
,,Wohin du willst meine Königin. Nur du und ich.", sagt er und streicht mir einige Strähnen aus dem Gesicht.
Weg von hier. Eigentlich klingt es ganz gut...,,Okay... aber was ist mit deiner Arbeit?", frage ich ihn.
,,Das ist kein Problem.", sagt er sanft lächelnd.
,,Gut. Lass uns aber warten bis deine Verletzungen verheilen und du Kerngesund bist.", sage ich.
,,Wie du willst meine Königin."
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His Prisoner
Mystery / ThrillerHier ist der ZWEITE TEIL von 'Prisoner'! Erst den ERSTEN TEIL lieber vorher lesen, um die Geschichte verstehen zu können! Teil 1: Prisoner Teil 2: His Prisoner Teil 3: Prisoner - Behind Bars _______________ Jazz ist jetzt in gewaltsamen Händen. Si...