1 Monat später...
Helle Sonnenstrahlen scheinen mir ins Gesicht. Grummelnd stecke ich meinen Kopf unter das Kissen.
,,Mach die Gardienen zu.", sage ich mürrisch und trete neben mich. Ich bemerke erst spät, dass ich ins Leere trete.
,,Hm?", bringe ich raus und sehe neben mich. Niemand da.
Seufzend setze ich mich auf. Wo ist er? Das Bett wird kalt...Genervt sehe ich aus dem Fenster, kriege jedoch schnell wieder gute Laune. Nur Wald und in der Ferne ein kleiner Bach mit einem genauso kleinen Wasserfall ist zusehen. Wir sind erst gestern hierher angekommen. Darrow hat sich darunter eigentlich eine Insel mit einer Protzigen Villa und vielen Angestellten vorgestellt. Aber ich wollte etwas ruhiges, das uns von allem anderen abschottet. Das heißt eine schöne Hütte irgendwo im Wald wo nur Darrow, die Natur und ich uns aufhalten. Und diese Entscheidung bereuen wir beide nicht!
Mit leichten Schritten gehe ich auf das Fenster zu und schiebe es zur Seite damit ich auf die Terrasse treten kann. Etwas fröstelnd atme ich die frische Luft ein. Es ist sehr kühl und trotzdem angenehm da die frühen Sonnenstrahlen die feuchte Erde, die vielen Blätter und vor allem meine Haut versuchen zu wärmen. Die Vögel zwitschern um die Wette und die wässrigen Geräusche des Baches in der Nähe zwingen mich schon fast wohlig aufzuseufzen. Es ist so schön hier...
,,Ist meine Königin schon wach?", höre ich seine vertraute Stimme als ich von hinten umarmt werde. Ich lehne meinen Kopf nach hinten.
,,Es wundert mich eher, dass du schon wach bist.", sage ich lächelnd.
,,Wer sonst, soll Euch die Ehre erweisen und ein königliches Frühstück zubereiten?", fragt er mit seiner rauen Stimme und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel.
,,Du? Frühstück?", frage ich amüsiert und lege meine Hände auf seine.
,,Zweifelst du etwa an mir Ma'am?", sagt er spielerisch.
,,Ich? Niemals...", lache ich. Plötzlich werde ich hochgehoben. Mit einem 'Woah', lege ich sofort meine Arme um seinen starken Hals. Ich lache.
,,Was soll das?",,Sie, meine Schöne, werden jetzt von mir runter getragen um ihr süßes Bäuchlein mit 'Darrows Spezialitäten' zu sättigen. Irgendwelche Einwände?", sagt er mit gespielt ernstem Gesichtsausdruck.
,,Nein Sir!", sage ich lachend und salutiere. Er geht wieder ins Haus und bleibt vor dem Fenster stehen.
,,Wenn Sie bitte das Fenster zuschieben würden Miss. Meine Hände sind leider besetzt.", macht er Sebastian nach. Grinsend tue ich was er sagt.
,,Bevor wir aber mit dem Frühstück beginnen Miss, bitte ich Sie, flauschige Söckchen anzuziehen. Ich muss noch Kaminholz sammeln, deswegen ist das Haus etwas kühler. Ich hatte vor es vorhin zu tun, aber Kochen erfordert höchste Anstrengung wenn sie verstehen was ich meine.", sagt er mit der selben, gespielt ernsten Mimik.,,Dann tragen Sie mich bitte zu diesem Koffer.", sage ich im selben Ton. Er trägt mich zu dem Koffer welches auf dem gemütlichen Sofa an der Wand liegt. Er bückt sich ein wenig runter damit ich mir eine meiner flauschigen Socken rausnehmen kann.
,,Schöne Farbwahl Miss.", lacht er meine weichen Einhorn Socken aus.
,,Danke!", sage ich selbstgefällig. Plötzlich setzt er mich auf das große Bett und kniet sich vor mir auf den Boden. Er nimmt mir die Socken aus der Hand und klopft auf sein Oberschenkel. Echt jetzt? Er will mir die Socken anziehen?
,,Jetzt übertreibst du aber...", lache ich. Er klopft erneut auf sein Oberschenkel und ignoriert mich. Ich tue was er will.,,Es tut mir wirklich Leid, Ihre wunderschön lackierten Zehen jetzt verbergen zu müssen, aber wir wollen ja nicht, dass Sie sich eine Erkältung einfangen.", sagt er.
,,Gefallen sie dir? Die alte ist leer gegangen, also habe ich die Farbe nochmal gekauft.", sage ich und wackle mit meinen nude lackierten Zehen.
,,Sie sind atemberaubend.", sagt er über dramatisch und und drückt mir plötzlich einen Kuss auf den Fußrücken.
,,Ih! Du bist eklig!", quieke ich und will mein Fuß wegziehen aber er hält es fest und zieht mir die Socke an.
,,Ich bin eklig aus Liebe.", sagt er im selben übertrieben poetischen Ton und zieht mir dann auch die andere Socke an. Ich muss lachen. Dann hebt er mich wieder hoch.
,,Jetzt müssen wir uns beeilen, sonst wird das Essen kalt.", sagt er und trägt mich hinaus auf den Flur und die Treppen runter. Jetzt bin ich mal gespannt...Unten angekommen rieche ich schon etwas verbranntes.
,,Scheiße!", sagt Darrow panisch und lässt mich schnell runter. Hektisch läuft er um die Ecke zur Küche.
,,Komm nicht in die Küche!", ruft er als ich gerade dabei war genau das zu tun.,,Wie du willst!", rufe ich grinsend zurück. Ich setze mich amüsiert an den Tisch und versuche mir das Lachen zu verkneifen. Er hat sogar eine Vase mit Blumen auf den Tisch gestellt. Diese Blumen habe ich doch schon draußen gesehen... Er ist sie extra pflücken gegangen?
Nach gefühlten zehn Minuten kommt Darrow mit einem Teller und einem Glas zurück. Als ich die verbrannten Waffeln sehe kann ich nicht anders als in Lachen auszubrechen.
,,Königliches Frühstück?", lache ich ihn aus. Er sieht mich eingebildet an.,,Ich finde sie sind schön knusprig geworden.", sagt er mit hochnäsigem Ton. Ich nicke.
,,Ja, sehr knusprig.", lache ich und schlage mit der Gabel auf das steinharte, verkokelte Etwas. Als ich dann nach dem Glas frisch gepressten Orangensaft greife, sehe ich wie ein Stück Schale mitten drin schwimmt.
,,Dein Ernst?", lache ich ungläubig.,,Was?", fragt er und sieht ins Glas.
,,Da ist doch nichts.", sagt er genervt.,,Da ist eine riesige Schale drin?", sage ich mit gehobener Augenbraue.
,,Das war extra. Weißt du wie viele Vitamine die Schale hat?", sagt er und versucht stolz zu bleiben.
,,Ach so ist das!", sage ich und tue so als würde ich jetzt verstehen.
,,Und wo ist Ihr Frühstück Mr. Häftling?", lache ich.,,Mein Frühstück klebt am Waffeleisen und verschmilzt sich mit ihr.", antwortet er. Ich lache ihn wieder aus.
,,Hey, da steckt viel Liebe drin!", sagt er mürrisch. Ich stehe auf und ziehe ihn an der Hand mit mir.,,Komm, wir kratzen dein Frühstück ab und fangen gemeinsam von neu an, okay mein Süßer?", sage ich und ziehe ihn mit in Richtung Küche. Als ich dann aber im Türrahmen stehe, sehe ich mir mit offenem Mund diesen Schweinestall an. Das kann doch nicht...
,,Okay!"

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His Prisoner
Gizem / GerilimHier ist der ZWEITE TEIL von 'Prisoner'! Erst den ERSTEN TEIL lieber vorher lesen, um die Geschichte verstehen zu können! Teil 1: Prisoner Teil 2: His Prisoner Teil 3: Prisoner - Behind Bars _______________ Jazz ist jetzt in gewaltsamen Händen. Si...