45# - Vertrauen?

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Nachdem Rose gestern so schnell rausgestürmt ist, habe ich sie am nächsten Tag angerufen um mit ihr darüber zu reden. Ich habe mich gefragt, ob ich etwas falsches getan oder gefragt habe, dass sie so niedergeschlagen war. Ich habe beschlossen mit ihr etwas spazieren zu gehen, da ich das satt habe nur Zuhause rum zu hocken.

Als wir schweigend den Waldweg entlang gehen, ergreife ich das Wort.
,,Was war das gestern Rose? Habe ich irgendwas falsches gesagt?", frage ich sie. Sie zögert, dann spricht sie.

,,Ich... um ehrlich zu sein geht es um deine... Freundin...", sagt sie und blickt auf den Boden. Ich sehe sie fragend an.

,,Wie meinst du das?", frage ich sie verwirrt.

,,Ich... ach, vergiss es. Ich will dir nicht zu nahe treten...", sagt sie und will das Thema abschließen, aber ich halte sie am Arm auf. Wir bleiben stehen.

,,Du weißt, dass du mit mir offen reden kannst? Ich bitte dich, wir haben damals zusammen gebadet. Vertrauter geht's nicht.", sage ich letzteres amüsiert und erinnere mich daran, wie sie wegen der Seife in ihren Augen rumgeheult hat und ich versucht habe es wegzuwaschen. Sie lächelt leicht und nickt.

,,Na ja... ich glaube nicht, dass sie gute Absichten hat. Sie scheint mir nur wie eine dieser vielen die es nur auf Ruhm abgesehen haben.", sagt sie mit misstrauischem Ton.

Ich runzle die Stirn.
,,Sie ist nicht so. Ich bin mir sicher.", antworte ich knapp.

,,Das sagst du nur, weil du in sie verschossen bist.", sagt sie bestimmt und verschränkt ihre Arme.
,,Du musstest mal sehen wie sie sich im Krankenhaus angestellt hat. Sie dachte, ich würde versuchen dich ihr wegzunehmen..."

Ich muss schmunzeln.
,,Sie ist eben etwas eifersüchtig, das ist alles. Ich meine, du bist eine hübsche Frau und meine Kindheitsfreundin. Gib ihr eine Chance, du wirst sie mögen wenn ihr euch richtig kennenlernt.", sage ich und gehe weiter. Sie geht neben mir her.

,,Ich vertraue ihr nicht.", sagt sie bestimmt. Ich muss lachen.

,,Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?", frage ich und pikse ihr in die Seite. Sie quiekt und schlägt meine Hand weg.

,,Stimmt gar nicht! Ich bin nur vorsichtig!", sagt sie mit geröteten Wangen.

,,Komm her!", sage ich lachend und lege meinen Arm um sie damit ich ihr durch die blonden Haare wuscheln kann.

,,Darrow!", lacht sie und versucht sich zu befreien.
,,Weißt du wie lange ich brauche damit meine Haare richtig sitzen?!", sagt sie lachend und versucht sich zu befreien. Plötzlich durchzuckt mich ein Schmerz und ich krümme mich.
,,Scheiße!", zische ich.

,,Was ist los? Habe ich dich verletzt?", fragt Rose besorgt.

,,Nein...", sage ich angestrengt.
,,Ich habe vergessen meine Schmerztabletten zu nehmen, bestimmt deswegen.", erkläre ich.

,,Hast du sie dabei?", fragt sie. Ich schüttle meinen Kopf.
,,Komm, lass uns zurück. Du musst dich ausruhen.", sagt sie besorgt und versucht mir mit ihrem zierlichen Bau etwas Halt zu geben.

-

Endlich ist dieser Urlaub vorbei und ich bin zurück in New York. Sebastian holt mich gleich an einer Bushaltestelle ab um mich zu Darrow zu fahren. Ich habe meinen Eltern erzählt, dass ich zu Ella gehe und wahrscheinlich auch dort übernachte. Ich habe ihn so sehr vermisst!

Als ein schwarzes Auto vor mir stehen bleibt und Sebastian zusehen ist, muss ich sofort lächeln. Sebastian steigt aus und begrüßt mich.

,,Schön Sie wieder zu sehen Miss.", sagt er lächelnd. Ich umarme den alten Mann, was er anscheinend nicht erwartet hat. Er lacht freundlich.

His PrisonerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt