2# - Unnahbar

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Ich sitze in einer Limousine, gegenüber von Ryan. Er hat beschlossen, zurück in sein eigenes Hotel zu fahren. Er und seine Security hat mich keinen Augenblick aus den Augen gelassen.

Er hat mir gedroht und mir deutlich gemacht, dass ich nicht weglaufen oder um Hilfe schreien darf. Er sagte, dass er mich sowieso findet und ich nichts gegen ihn ausrichten kann. Mein Handy hat er mir auch weg genommen.

Ich starre in Gedanken aus dem Fenster. Kann gar nicht fassen, was von einem Tag auf den anderen passiert ist. Meine Tränen laufen mir immer wieder über die Wangen, aber ich wische sie mir stumm weg.

Mein Körper kommt mir so fremd vor. Ich komme mir so benutzt vor. Ich wollte das alles nie. Ich war so naiv und dumm.

Die ganze Zeit muss ich an Darrow denken. Was er von mir denkt, wie er sich fühlt, was er gerade macht. Ich möchte zu ihm, mich in seine Arme werfen und ihm die Wahrheit sagen. Ihm sagen, dass ich so dumm war, auf Ryan reingefallen zu sein und mich bei ihm entschuldigen. Ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe...

Aber jetzt kann ich das alles vergessen. Wer weiß, wann dieses Monster mich gehen lässt. Wahrscheinlich will Darrow nichts mehr mit mir zutun haben. Er verabscheut mich bestimmt...

,,Hör' jetzt auf zu weinen. Du bist schlimmer als ein kleines Kind", sagt Ryan genervt. Ich ignoriere ihn. Er schnauft genervt.
,,Dass du so rum heulst, nur weil du keine Jungfrau mehr bist, also ehrlich. Was wolltest du werden, etwa Nonne?", sagt er abwertend. Ich sage nichts.
,,Sprich mit mir und hör' auf zu heulen!", sagt er wütend und packt mich an den Haaren. Er zieht mich auf den Platz neben sich. Ich wimmere ängstlich.

Er soll mit dieser kranken Scheisse aufhören!

,,Shh...", macht er wütend und wischt mir meine Tränen weg. Fest zieht er mich an den Haaren zu sich. Ich drücke ihn mit viel Mühe von mir, aber er schlägt meine Hände weg.
,,Du solltest mal langsam lernen, mir zu gehorchen!", zischt er. ,,Du kommst hier nicht weg, also gewöhn' dich an dein neues Leben!"

,,Du bist ein elender Mistkerl! Ich hasse dich!", sage ich wütend. Die Drogen haben vor kurzem nachgelassen. Ich kann wieder flüssig sprechen.

,,Für's erste. Du wirst lernen mich zu lieben, Teuerste", sagt er und fasst an mein Kinn.
,,Und wenn es so weit ist, kommt dir das alles nicht mehr so schlimm vor."

,,Das kannst du vergessen!", zische ich giftig.
,,Lieber würde ich hier und jetzt sterben, als mit dir noch eine einzige Sekunde länger zu verbringen!"

Er lacht amüsiert. ,,Immer noch so viel Stolz...", sagt er bewundernd.

,,Von wegen Stolz. Den hast du mir schon genommen. Das ist einfach nur der Hass, der aus mir spricht!", zische ich und schlage seine Hand weg, die mich am Haar gepackt hat.

Er sieht mich eine Weile lang an und sagt nichts. Dann lacht er verächtlich und lehnt sich zurück in sein Sitz. Er sieht mit bitterer Miene aus dem Fenster.

Diese Runde habe ich gewonnen, auch wenn es nichts bringt.

*****

,,Nach dir", sagt dieses Arschloch und öffnet mir die Tür zu seiner Suite. Zwei Wachmänner stehen immer vor der Tür. Ich gehe rein. Bin wieder in diesem Gott verdammtem Ort, wo alles angefangen hat. Ich bin so froh, dass ich mich nicht daran erinnere, was Ryan mir im anderen Hotelzimmer alles angetan hat. Das würde mir nur den restlichen Verstand rauben.

Er schließt die Tür und zieht seine Jacke aus. Er setzt sich auf die große, weiße Couch, die mit mehreren an den Fenstern aufgestellt sind. Ich bin wieder in New York. Mehrere Stunden von Denver entfernt.

His PrisonerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt